Schriften von Cor Bruins
Mk 12,41-44 Lk 21,1-4 - Jesus und das Scherflein der WitweMk 12,41-44 Lk 21,1-4 - Jesus und das Scherflein der Witwe
Markus 12,41-44; Lukas 21,1-4
Markus 12,41-44: Nun setzt sich der Herr Jesus dem Schatzkasten gegenüber (V. 41), nachdem Er die lange Anklage gesprochen hat, die wir in Matthäus lesen. Diese beiden Ereignisse sind auf eine sehr schöne Weise miteinander verbunden. Jesus hatte gerade die bloßgestellt, „die die Häuser der Witwen verschlingen“, als in diesem Augenblick solch eine verarmte Witwe die Szene betritt.
Und sie tat genau das Gegenteil von dem, was diese eigenliebigen Betrüger taten; sie legte in den Schatzkasten „ihren ganzen Lebensunterhalt“ ein, alles was sie besaß. Markus erwähnt dies als einen Dienst des Glaubens und fügt es so in sein Evangelium des Dienstes ein.
Markus beschreibt diese Handlung sehr genau; „zwei Scherflein, das ist ein Pfennig“. Ein „Scherflein“ oder „Lepta“ war die kleinste Münze, die sich im Umlauf befand. Markus erklärt den griechischen Ausdruck durch ein lateinisches Wort - Quadrans, denn er schrieb ja an Römer.
Markus teilt uns hier nicht einfach den Betrag mit, den diese Witwe eingelegt hat, sondern er nennt die Münzen, die diesen Betrag ergaben; sie hätte vielleicht lieber ein Scherflein für sich behalten, als beide in den Schatzkasten zu werfen. Der Herr Jesus beurteilt nicht, wieviel gegeben wird, sondern vielmehr, wieviel jeder für sich zurückbehält! Jemand hat einmal gesagt: „Das Viele, das man für das eigene Vergnügen zurückbehält, ist der Beweis dafür, wie wenig gegeben wird.“ Die Witwe ist uns hier nicht nur ein Vorbild großzügigen Gebens allgemein, sondern auch unbedingten Vertrauens auf Gottes Fürsorge.
Lukas 20,1-4: Wir haben bisher im Lufowevangelium gesehen, wie der Herr Israels und der ganzen Erde von ihren Bürgern verstoßen wurde. Wenn Er mit Frieden zu ihnen kam und verworfen wurde, so muß Er ihnen nun im Gericht begegnen, gemäß der Prophezeiung in Psalm 110,1. Das sehen wir in Kap. 20,42. Das 21. Kapitel zeigt uns nun das Ergebnis dieses Gerichts sowohl für Israel und Jerusalem, als auch für die ganze Erde.
Es ist sehr bemerkenswert, daß Lukas dieses neue Kapitel mit dem Scherflein der armen Witwe beginnt. In Bezug auf das Volk war sie eine Außenstehende und somit ein typisches Vorbild eines treuen Überrestes inmitten völligen Ruins.