Schriften von Cor Bruins
Kapitel 5 - Der Dienst östlich des Jordan (in Peräa)
Mt 20,1-16 - Die Arbeiter im WeinbergMt 20,1-16 - Die Arbeiter im Weinberg
Matthäus 20,1-16
Dieses Gleichnis steht nur in diesem Evangelium. Der Grund dafür ist klar: es schließt ganz natürlich an das an, was wir in Kap. 19,27-30 fanden. Dort sahen wir, daß Gott die, die aus Liebe zu Ihm etwas getan und auch für Ihn geopfert haben, nicht vergißt. Aber laßt uns nicht denken, wenn wir etwas für den Herrn getan haben, daß wir nun Ansprüche an den Herrn stellen können! Laßt uns immer an Lukas 17,10 denken: „Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“
Der Herr behält sich immer das Recht vor, zu belohnen, wie Er will. Welch eine wunderbare Gnade, daß Er das belohnt, was Er Selbst in uns und durch uns gewirkt und vollbracht hat; das, was wir allein aus Liebe zu Ihm getan haben, nicht mit dem Wunsch, dafür belohnt zu werden! Laßt uns beachten, daß dieses Gleichnis nicht von Erlösung spricht. Hier geht es nicht um die errettende Gnade. „Was irgend recht ist, werde ich euch geben“ (V. 4). Gott ist es, der den Lohn bestimmt.
Sogar ein Jünger kann aus dem Auge verlieren, daß alles nur Gnade Gottes ist. Petrus tat das in Kap. 19,27. Deshalb ist dieses Gleichnis an dieser Stelle nicht nur die natürliche Folge auf die Frage des Petrus, sondern der Herr will uns damit vor der Sünde der Anmaßung bewahren.
Das Entscheidende in diesem Gleichnis ist das Werk, das jeder einzelne Diener für Christus getan hat. Wenn Er will, so kann Er alle gleich einstufen.
Belohnung ist etwas Besonders und geht über die Errettung hinaus. In Bezug auf die Errettung gibt es keine Frage; alle sind Sünder und in dieser Beziehung gleich.
Beachten wir die Wiederholung von Kap. 19,30 hier in Vers 16, allerdings in umgekehrter Reihenfolge: „Also werden die Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein.“ W. Kelly schreibt dazu: „In Bezug auf die Belohnung entsprechend der ausgeführten Arbeit wird das Versagen des Menschen angedeutet, denn seine Schwachheit zeigt sich schnell: 'viele Erste werden Letzte sein'. In diesem neuen Gleichnis aber geht es um die Souveränität Gottes, die niemals versagt; deshalb heißt es hier: 'Also werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein'.“
„Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hat.“ Da war ein Erster, können wir sagen, der Letzter geworden ist ein Arbeiter für den Herrn. Er hat nicht das Christentum aufgegeben, aber er ist auf dem Weg des unablässigen Dienstes für Christus müde geworden.