Lukas 10,38-42

Auch diese kleine Begebenheit finden wir nur bei unserem Evangelisten Lukas. Wir haben gerade die Gnade Gottes im Gegensatz zu dem Gesetz gesehen, das nur verdammen konnte. In dieser schönen Szene finden wir, wie der Gläubige diese Gnade schätzt. Diese Wertschätzung sehen wir an der Haltung des Gläubigen in der Gegenwart des Herrn:

1. Er sitzt zu Seinen Füßen und hört Seinen Worten zu.

2. Er zeigt seine Abhängigkeit im Gebet (Kap. 11).

In den Versen 17-20 kamen die Siebzig voller Freude zu dem Herrn Jesus und berichteten Ihm, was sie erlebt hatten. Sie waren ganz mit „Resultaten“ hier auf der Erde beschäftigt - aber der Herr richtete ihre Blicke zum Himmel. Und mehr noch: ihre Namen waren im Himmel angeschrieben. Es ist nicht ein Christus auf der Erde, ein irdisches Reich, ein Messias im Fleische, sondern ein Christus droben, den wir im Geiste anbeten.

Auch in dieser Begebenheit geht es um diesen Grundsatz: nicht die Sorge um Seine körperlichen und physischen Bedürfnisse genießt den Vorrang, obwohl eine solche Fürsorge durchaus einem Herzen entspringen kann, das Ihn wirklich liebt. Eins haben wir aber vor allen Dingen nötig: daß wir Sein Wort in unseren Herzen haben. Wir kennen Ihn nicht mehr nach dem Fleisch.

Marthas Augen sahen Seine Müdigkeit und deshalb wollte sie Ihm dienen; Marias Glauben aber sah tiefer; sie nahm Seine Fülle wahr und wollte etwas von Ihm empfangen.