Lukas 17,1-10

Das allgemeine Thema unseres Verhaltens wird in diesem Kapitel weitergeführt. Das ist der Grund dafür, daß diese Verse im LwAnievangelium an dieser Stelle stehen.

Es geht hier um gütiges und gnädiges Verhalten gegenüber meinem Bruder. Worin zeigt es sich? Indem ich niemals aufhöre, ihm zu vergeben. Einem Bruder siebenmal an einem Tag vergeben, wäre selbst für den gütigsten Heiligen eine gewaltige Herausforderung! Die Jünger fühlten, daß sie dazu nicht in der Lage waren; deshalb ihre Bitte, „Vermehre uns den Glauben!“ (Vers 5) Es ist das Bewußtsein der Gnade Gottes, das mich zu einem „Kleinen“ macht (V. 2) und mich auch klein hält. Der Herr sah Seine Jünger als Kleine, die durch Ihn Gott in Seiner Gnade kennenlemten. Der Feind wird immer danach trachten, Ärgernisse aufzubringen, etwas, das uns wieder groß erscheinen läßt in unseren eigenen Augen.

Wenn wir die entsprechenden Texte in Matthäus 17,20 und 18,6.7.21.22 mit den Versen vergleichen, die wir hier in Lukas 17,1-6 finden, bemerken wir natürlich den unterschiedlichen Zusammenhang, in dem diese Worte ausgesprochen werden. Jeder Evangelist bringt die Worte Jesu in solch einem Zusammenhang, wie der Plan des Heiligen Geistes es jeweils vorsieht; im einen steht der Charakter der Haushaltungen im Vordergrund, im anderen mehr die moralische Ordnung, alles aber durch Inspiration.

Hiermit schließt die direkte Belehrung der Jünger durch den Herrn.