Schriften von Cor Bruins
Kapitel 5 - Der Dienst östlich des Jordan (in Peräa)
Lk 14,25-33 - Der Preis der JüngerschaftLk 14,25-33 - Der Preis der Jüngerschaft
Lukas 14,25-33
Einen ähnlichen Abschnitt finden wir in Matthäus 10,37-39, wo es scheint, daß sich die Worte mehr an die Jünger richten. Entsprechend dem Charakter des Lukasevangeliums richtet Jesus die Worte an die Volksmenge und an die, die Ihm so eifrig nachfolgen wollten. Beachte Vers 25: „Es ging aber eine große Volksmenge mit ihm“.
Schien es dieser sensationslüsternen Volksmenge leicht, Jesus zu folgen und Seine Jünger zu sein? „Es gibt unter uns die Tendenz, Gedanken der Gnade oberflächlich aufzugreifen und nicht zu verstehen, was sie beinhalten! Die entscheidende Frage wird immer sein, ob wir zu dem großen Abendmahl gekommen sind. Wenn ja, dann werden wir auch bereit sein, den Preis für Jüngerschaft zu zahlen“. Ein Mahl setzt Gemeinschaft mit dem Gastgeber voraus.
Jesus erklärt nun der Volksmenge die Voraussetzungen für wirkliche Nachfolge: sein Kreuz tragen. Und das beinhaltet tiefe Schmach und völlige Erniedrigung. Etwas, das nichts kostet, ist auch nichts wert. Beachte, daß Jesus hier dreimal sagt „so kann er nicht mein Jünger sein“ (V. 26, 27, 33), um damit zu unterstreichen, wie weit Seine Forderungen gehen. Dies wird nun weiterhin in den folgenden beiden Gleichnissen illustriert, die wieder charakteristisch für das Lw/ca.vevangelium sind.
Der Turmbau (V. 28-30). Alles, woran Gott Wohlgefallen hat, findet sich in Christus und in Seinem Erlösungszweck. Wenn wir nun nichts mehr von uns selbst, sondern alles von Ihm erwarten und uns von Seinem Geist leiten lassen - je mehr wir uns dann „niedersetzen und die Kosten überschlagen“, desto deutlicher werden wir erkennen, daß wir genug besitzen zum Beginnen und auch zum Vollenden.
Der Kriegszug (V. 31 - 33). Jesus meint hier nicht, daß jemand nach dem Überschlagen der Kosten alles aufgibt (vergl. Lukas 9,62), sondern daß er um jeden Preis auf alles Eigene verzichten muß. Erscheinen Jesu Worte zu schwer? Er war bereit, ein Beispiel zu geben: Es bedeutete für Ihn nicht zuviel, an das Kreuz zu gehen und uns zu erlösen. Deshalb erwartet Er von denen, die Ihm nachfolgen wollen, auch nicht weniger Hingabe!
Er Selbst kam in die Welt, um zu bauen („auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen“) und zu kämpfen („und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen“ Matthäus 16,18). Ihm zu folgen, bedeutet, sich Ihm anzuvertrauen, mit Ihm im Kampf zu stehen, mit Ihm an diesem Bau zu wirken, bis der Bau vollendet und der Kampf beendet ist.