Matthäus 2,1-12

Der Besuch der Magier ist ein Ereignis, von dem wir meinen, daß es geraume Zeit nach der tatsächlichen Geburt Christi stattfand. Dies ergibt sich aus dem Vergleich der Verse 2, 7 und 16, denn durch diesen Vergleich erkennen wir einen zeitlichen Zwischenraum zwischen Christi Geburt und dem bösen Befehl von Vers 16. Herodes rechnete und befahl die Tötung der Kindlein „von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Magiern genau erforscht hatte“.

Falls der Besuch der Weisen zur Zeit der tatsächlichen Geburt Christi stattgefunden hätte, hätte es Herodes genügt, diejenigen von sechs Monaten und darunter zu töten. Dies hätte dann seine Mordlust voll befriedigt.

Was den Bericht des Matthäus von dem aller drei anderen Evangelisten unterscheidet, ist deutlich:

Hier wird uns die Geburt des Königs durch einen Stern am Himmel verkündet, und berühmte, gelehrte und reiche Männer kommen, um zu huldigen und kostbare Geschenke zu überreichen. Die armen Hirten, die armen Eltern, die ihr Kindlein in Windeln wickeln, und auch der Umstand, daß das Kindlein in eine bescheidene Krippe gelegt wurde, werden hier überhaupt nicht erwähnt. Hier ist alles beeindruckend, wie es sich für einen König geziemt, nur der Palast fehlt! Wir brauchen kaum die Tatsache zu wiederholen, daß das Fehlen eines Berichtes von der Geburt und der frühen Kindheit Jesu in Markus und Johannes notwendigerweise auch zur Auslassung aller Begleitumstände führt, die wir in den Evangelien nach Matthäus und Lukas beschrieben finden.

So sind es hier die Weisen, die dem Kindlein huldigen, und nicht den Eltern; in Lukas ist es Simeon, der die Eltern segnet, und nicht das Kindlein. Wunderbare und beeindruckende „Unterschiede“, die der Heilige Geist im Auge hatte, als Er diese geschichtlichen Berichte über den Herrn Jesus inspirierte!