Schriften von Cor Bruins
Kapitel 3 - Das Wirken in Galiläa - für die Volksmengen
Mt 8,5-13 Lk 7,1-10 - Die Heilung des Knechtes des HauptmannsMt 8,5-13 Lk 7,1-10 - Die Heilung des Knechtes des Hauptmanns
Matthäus 8,5-13; Lukas 7,1-10
Matthäus: Wie wir bereits an anderer Stelle bemerkt haben, sollte die tatsächliche Reihenfolge der Ereignisse in diesem Kapitel in zeitlicher Hinsicht sein (vgl. Abschnitt 32 B):
Die Heilung von Petrus’ Schwiegermutter;
Die Heilung des Aussätzigen;
Die Heilung des Knechtes des Hauptmanns.
Der Hauptmann tritt auf, nachdem die Bergpredigt gehalten worden und nachdem Christus nach Kapemaum gekommen war. Der Aussätzige war schon beträchtliche Zeit vorher geheilt worden!
In der Begebenheit von dem Aussätzigen haben wir zunächst ein Bild des Zustandes der jüdischen Nation. Den Aussätzigen hatte der Herr angerührt (V. 3), den Knecht des Hauptmanns dagegen rührte Er nicht an.
Im Bild sehen wir hier den Weg, auf dem die Nationen Christus kennen - sie haben keine Verbindung mit dem Christus dem Fleische nach. Der Jude wartete auf einen Messias, der Seine Hand ausstreckt - einen Retter, der persönlich unter ihnen ist.
Hier wird keine Gesandtschaft von jüdischen Ältesten erwähnt, die sich für den Hauptmann einsetzen. Wir finden hier den Hauptmann selbst, wie er Christus bittet. Ein Schreiber bemerkt hierzu: „Während das Matthäusevangelium alles wiedergibt, was geeignet war, das Gewissen der Juden zu erreichen, nimmt es davon Abstand etwas wiederzugeben, worin sie sich selbst hätten rühmen können.“ Deshalb finden wir hier keine Gesandtschaft erwähnt!
Matthäus gibt hier ein sehr eindrückliches Bild: Er sagt, daß der arme Knecht gelähmt war und schrecklich gequält wurde. Demzufolge finden wir, daß nur Matthäus in den Versen 11-13 das berichtet, was ein Tadel an die ungläubige Nation ist. Sicherlich gibt es in diesem Abschnitt für die Juden nichts, dessen sie sich rühmen könnten. Als Nation waren sie dabei, den Segen abzulehnen, und so würden die Nationen die Empfänger der Gnade werden.
Lukas erwähnt in seinem Evangelium für die heidnischen Griechen gerade das, was für sie heilsam ist: Er beschreibt die Gesandtschaft der jüdischen Ältesten, die sich für den Hauptmann einsetzen (Vers 3). So hatten auch die Heiden nichts, dessen sie sich rühmen konnten - außer der Gnade. Verbinden wir die beiden Evangelien, so sehen wir die Demut des heidnischen Hauptmanns auf zwei Weisen:
Er sendet Älteste der Juden (Vers 3);
Er kommt nicht selbst (Vers 7).
Anmerkung: Er sagt von sich selbst: „Darum habe ich mich selbst auch nicht würdig geachtet“, aber andere sagen von ihm: „Er ist würdig, daß du ihn dies gewährst“ (Vers 4).
Sowohl Lukas als auch Matthäus betonen den großen Glauben dieses Heiden - zur Ermunterung derer aus den Nationen und zur Ermahnung für die Juden!