Schriften von Cor Bruins
Mk 13,1-37 Mt 24,1-51 Lk 21,5-36 - Die prophetischen RedenMk 13,1-37 Mt 24,1-51 Lk 21,5-36 - Die prophetischen Reden
Markus 13,1-37; Matthäus 24,1-51; Lukas 21,5-36
Markus 13,1-37: In diesem Evangelium wird uns der Herr Jesus als der Prophet vorgestellt. Wir können deshalb auch an dieser Stelle erwarten, daß Er als solcher Weissagungen und Prophezeiungen ausspricht. Anlaß für diese prophetischen Ausführungen sind die Fragen der Jünger in Vers 4. Wir können dieses Kapitel in vier Abschnitte unterteilen:
A. Der Beginn der Geburtswehen (V. 1-13)
B. Der Greuel der Verwüstung (V. 14-23)
C. Das Erscheinen Christi (V. 24-27)
D. Wachet! (V. 28-37)
A. Der Beginn der Geburtswehen: Obwohl Markus das kürzeste Evangelium ist, liefert es uns viele Einzelheiten, die die anderen Evangelien auslassen. Es ist z.B. das einzige Evangelium, das uns die Namen der bevorrechtigten Zuhörer mitteilt: Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas. Die anderen Evangelisten erwähnen lediglich die „Jünger“ (Matthäus 24,3) bzw. „sie“ (.Lukas 21,7). Solche Unterschiede werden verständlich, wenn wir an die verschiedenen Ziele der Schreiber denken. Im Markusevangelium zeigt uns der Geist Gottes den Herrn Jesus sowohl als vollkommener Diener wie auch als Propheten. Es ist das Evangelium des Dienstes, und dieser Grundsatz begegnet uns auch in dieser Rede wieder.
Als der wahre Diener gibt Er ihnen Warnungen und Ermahnungen, Belehrung und Wegweisung, nicht allein für den Frieden ihrer Seelen, sondern in erster Linie für ihren Dienst und für ihr Werk. Die Jünger repräsentieren den jüdischen gläubigen Überrest in den letzten Tagen.
Die Prophezeiung Jesu geht hier über die Zerstörung Jerusalems durch Titus im Jahr 70 n. Chr. hinaus. Sie weist auf die Endzeit hin, eine Zeit, die auch für uns aus der Haushaltung der Versammlung noch zukünftig ist. Diese Zeit wird ausführlicher in dem Bericht des Matthäus beschrieben. Vers 11 entsprach im besonderen ihren Umständen damals und während der Verfolgungen der frühen Versammlung in der Apostelgeschichte (hier wird das Zeugnis vor Könige und Herrscher gebracht), und er wird an einem zukünftigen Tag wieder Seine Aktualität erlangen. Für uns in dieser Haushaltung hat das in praktischer Hinsicht nur wenig Bedeutung. Es ist traurig, daß einige Christen diesen Vers aus seinem Zusammenhang herausreißen und verkünden, das Werk Christi bedürfe „keiner Vorbereitung“.
Vers 9 wird von Matthäus in einem anderen Zusammenhang zitiert, und zwar bei der Aussendung der Zwölf in Kap. 10,17.
Die Verse 9-11 sind für die Jünger eine klare Wegweisung in ihrem Dienst und fügen sich deshalb bei Markus hier sehr gut ein. Den Ausdruck „sehet auf euch selbst“ gebraucht Lukas nicht, wenn er vor Verfolgungen warnt. Eine weitere interessante Besonderheit bei Markus finden wir in Vers 11 in dem Ausdruck, „denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist“.
Das Evangelium in Vers 10 ist natürlich nicht das Evangelium der Gnade Gottes durch das Kreuz Christi, sondern das Evangelium des Reiches und der Herrschaft des Sohnes des Menschen.
B. Der Greuel der Verwüstung: Es ist offensichtlich, daß die Verse 14-23 auf etwas noch Zukünftiges Bezug haben. Vers 19 bezieht sich im besonderen auf die Zeit der „Drangsal für Jakob“, womit die Zeit der großen Drangsal, die in der Offenbarung beschrieben wird, gemeint ist (siehe auch Jer 30,7).
C. Das Erscheinen Christi: Die Verse 24-27 und der entsprechende Abschnitt im A/atf/täusevangelium sind im wesentlichen gleich, wobei Matthäus einige Einzelheiten genauer berichtet. Die Bedeutung dieser Verse ist klar, sie stellen in bildlicher Sprache die Überwältigung und den Sieg über die herrschenden Mächte dar.
D. Wachet! (V. 28-37). Entsprechend dem Charakter seines Evangeliums ist es allein Markus, der uns von einem Menschen berichtet, „der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Gewalt gab und einem jeden sein Werk“ (V. 34). Beachte auch, daß hier nicht gesagt wird, Er hat jedem Gewalt gegeben - sondern, „einem jeden sein Werk“. Es geht hier auch nicht um Gaben, sondern um das Werk.
Bei Vers 32 stellen wir fest, daß uns sowohl Markus als auch Matthäus diese interessante Tatsache mitteilen: „Von jenem Tage aber oder der Stunde weiß niemand, weder die Engel, die im Himmel sind, noch der Sohn, sondern nur der Vater.“ Manche haben mit diesem Vers Schwierigkeiten, aber dem geistlichen, einfältigen Leser, der zwischen den verschiedenen Zielen der Schreiber zu unterscheiden weiß, ist alles leicht verständlich. Jesus Selbst hatte gesagt, „denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut“ (Johannes 15,15). Er Selbst hatte freiwillig die Stellung eines Dieners eingenommen, und so finden wir Ihn in diesem ganzen Evangelium. Hier geht es nicht um Sein göttliches Wissen, sondern was Er als dieser Diener von den Vorhaben Seines Vaters wußte. Er wird hier nicht in diesem erhabenen Charakter als eins mit dem Vater gesehen, sondern als Sohn und Prophet und Diener auf dieser Erde. Der Titel „Sohn“ steht Ihm nicht allein in bezug auf Seine Gottheit zu, sondern ebenso als ein in diese Welt Geborener und in bezug auf die Auferstehung. Hier wird von Jesus als von dem Diener auf dieser Erde gesprochen, und nicht von dem Einen, der eins mit dem Vater im Himmel ist.
Matthäus 24,1-51: Das erste Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu den anderen Evangelien ist die Art und Weise, in der die Jünger dem Herrn ihre Fragen stellen (V. 3):
A. Wann wird dieses sein?
B. Was ist das Zeichen deiner Ankunft?
C. Was ist das Zeichen der Vollendung des Zeitalters?
„Jesus ... ging von dem Tempel hinweg“. Das ist ebenfalls eine bedeutsame Handlung: ihr Haus wurde ihnen nunmehr wüste gelassen und die Herrlichkeit war gewichen. Die Jünger waren zu sehr mit den äußerlichen Erscheinungen beschäftigt. Der Herr sucht sie davon zu lösen, indem Er ihnen das Folgende vorstellt. Und das in Vers 2 Gesagte erregte die Jünger so sehr, daß sie mehr über das „wann“ und „wie“ wissen wollten.
In diesem Evangelium der Juden ist es nur natürlich, daß diese Prophezeiungen eng mit der Zukunft des jüdischen Volkes in Verbindung stehen.
ln Vers 5 werden z.B. die Jünger - alle waren jüdische Gläubige vor solchen gewarnt, die sich fälschlicherweise Messias nennen, denn der gläubige Überrest wird in der Erwartung des Messias leben. Christen erwarten nicht so wie der jüdische Überrest den Messias; sie werden vor anderen Dingen gewarnt, z.B. vor falschen Propheten (1Joh 4,l).
In Vers 6 werden dann die jüdischen Gläubigen wiederum gewarnt: „aber es ist noch nicht das Ende“. Christen wird dagegen in 1. Korinther 10,11 gesagt: „Alle Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist.“
Vers 14 scheint anzudeuten, daß eben vor dem Abschluß „dieses Zeitalters“ in der Mitte der Juden sich das Wirken des Geistes in ungewöhnlichem Ausmaß entfalten wird. Von ihnen werden Boten ausgehen und das Tausendjährige Reich Christi ankündigen. Allein Matthäus verwendet diesen Ausdruck, „und dann wird das Ende kommen“.
Wir dürfen den Abschnitt in Lukas 21,20-24 nicht mit den Versen 15-21 hier bei Matthäus vermengen. Wenn wir den Bericht des
Lukas betrachten, werden wir feststellen, daß er als einer aus den Nationen die Rolle des römischen Generals Titus beschreibt in Zusammenhang mit der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr., während der jüdische Schreiber Matthäus diese Zerstörung der „heiligen Stadt“ übergeht und das wiedergibt, was sich in der Zukunft in der Zeit des Endes ereignen wird. Lukas beschreibt sowohl eine frühere als auch eine spätere Zeit der Drangsal, und das Zeitalter der Versammlung liegt zwischen beiden. Matthäus beschränkt sich ab Vers 15 auf diese letzte Zeit der Drangsal. Es ist auch zu beachten, daß bei Lukas der Greuel der Verwüstung nicht erwähnt wird, genauso wie Matthäus nichts von einer Zerstörung der Stadt berichtet.
Als nächstes wird unsere Aufmerksamkeit auf Vers 20 gelenkt, wo wiederum nur Matthäus hinzufügt, „noch am Sabbat“. Dies ist ein weiterer Beweis, daß in diesem jüdischen Evangelium vor allem die jüdischen Nachfolger Jesu gesehen werden. Der Sabbat war für die Juden; der erste Tag der Woche ist für die Christen.
Des weiteren werden die Juden aufgefordert zu fliehen (V. 16), um der furchtbaren Verfolgung zu entkommen; der Christ dagegen soll bereit sein, mit Christus zu leiden. Vers 22 spricht von der Rettung des „Fleisches“ aus dieser Drangsal, und nicht von dem Einsgemachtsein mit dem Christus in Seinen Leiden und Seinem Tode. Wir finden hier auch keinen Gedanken an das Kommen Christi zur Entrückung und unsere Aufnahme ins Vaterhaus; wir lesen vielmehr von Seinem Erscheinen in Herrlichkeit, wobei Er Seine Feinde vernichten wird.
Wir möchten nicht weitergehen, ohne die häufig diskutierten und umstrittenen Verse 27 und 28 zu erwähnen, die nur in diesem Evangelium stehen. Israel war nicht nur zu einem wüsten, verlassenen Haus und zu einem unfruchtbaren Feigenbaum geworden, sondern seine leblose Gestalt wird hier mit einem „Aas“ verglichen. Hier sehen wir ein abgefallenes Volk unter dem Gericht. Die Adler stellen in symbolischer Weise die Ausführenden dieses Gerichts dar; sie werden das Aas zu finden wissen und sich darüber her machen (vgl. Hiob 39,27-30).
Die nächsten Verse 29-31 enthalten auch vieles, was uns an anderen Stellen nicht berichtet wird. „Nach der Drangsal“ (V. 29) kann in diesem Evangelium nur darauf hindeuten, daß die Drangsal Jakobs ein Ende gefunden hat. Vergleiche dies mit Offenbarung 19,11-21, wo alle anderen Mächte der Welt sich im Chaos befinden.
Vers 30 ist besonders charakteristisch für dieses Evangelium. Er zeigt die Majestät des Verworfenen, der nun als siegreicher Sohn des Menschen in Herrlichkeit erscheint.
Matthäus erwähnt hier als einziger den „starken Posaunenschall“ (Vers 31 , vgl. Jes 27,13), denn es ist dieses Evangelium, in dem wir besonders von Prophezeiungen lesen, von deren Erfüllung die Juden in aller Öffentlichkeit Kenntnis nehmen sollen.
In Vers 32 wird uns das Gleichnis von dem Feigenbaum berichtet. Die synoptischen Evangelien geben dies mit nahezu denselben Worten wieder. Jedoch fügt allein Matthäus die Verse 37-40 hinzu.
Der Ausdruck „dieses Geschlecht“ in Vers 34, den wir auch in den anderen Evangelien finden, hat mehr eine moralische als eine chronologische Bedeutung, wie z.B. in Psalm 12,7: „Du, Jehova, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich.“ Und ebenso in 5. Mose 32,5: „ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht“, und in Vers 20 desselben Kapitels, „denn ein Geschlecht voll Verkehrtheit sind sie“ (vgl. auch Spr 30,11-14; Matthäus 11,16; 12,39.41.42.45; 23,36).
Es gibt einige, die in Vers 36 hinzufügen „noch der Sohn“; aber die Darby-Übersetzung erwähnt es nicht. Und wir glauben, daß das dem inneren Zusammenhang nach auch so richtig ist.
Zu den nächsten Versen (37-41) bemerkt W. Kelly: „Wir finden hier einen weiteren Beweis dafür, daß unser Herr an dieser Stelle von den jüdischen Treuen in den letzten Tagen redet (repräsentiert durch die, die Ihn damals umgaben) und nicht von der Kirche. Denn Er wählt zur Illustration die Bewahrung Noahs und seiner Familie während der Sintflut, während der Heilige Geist durch Paulus unsere Hoffnung in dem Bild des in den Himmel entrückten Henoch darstellt, der dem Schauplatz und den Umständen des Gerichts völlig enthoben wurde. Mehr noch, wenn der Sohn des Menschen das Gericht an allen Lebendigen hier auf der Erde vollziehen wird, wird es nicht so sein wie zu der Zeit, als die Römer oder andere Jerusalem einnahmen: wahlloses Gemetzel oder Gefangenschaft. Wenn der Herr kommt, macht es keinen Unterschied, ob man draußen im offenen Land oder im Hause ist, ob man Mann oder Frau ist, an jedem einzelnen wird ein gerechtes Gericht geübt werden. In den Versen 40 und 41 wird der eine gelassen für die Freude an den Segnungen des Tausendjährigen Reiches, der andere wird genommen zum Gericht. Bei der Entrückung der Versammlung ist es genau umgekehrt: die genommen werden, gehen ein in die ewigen Segnungen, während die, die gerichtet werden, auf der Erde gelassen werden.“
Vergleiche Verse 42 mit Markus 13,35. Hier lesen wir, „denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt.“ Markus schreibt „wenn der Herr des Hauses kommt“. Hier in dem Evangelium des Königs ist Sein Titel erhabener.
Von Vers 45 bis Kap. 25,30 kommen wir zu den Gleichnissen, die nur die Christenheit betreffen, und nicht den jüdischen Überrest, wie wir bereits festgestellt haben. Wir haben hier die Erprobung derer, denen während der Abwesenheit des Herrn Jesus bis zu Seinem zweiten Kommen Verantwortung übertragen wurde.
Die Verse 45-51 haben ihre Parallele in Lukas 12,42-46, was wir in Abschnitt 90 bereits behandelt haben. Beachte, daß es in diesem Abschnitt nicht um die Sache des Evangeliums geht, sondern um die Fürsorge für die, die im Hause sind. Zweifellos können wir hier sinnbildlich die Kirche sehen. Es geht um die Verantwortung, die im Hause Befindlichen mit Nahrung zu versorgen.
Es bestand die Gefahr, das Kommen des Herrn aus dem Auge zu verlieren.
Sogar die fünf klugen Jungfrauen in Matthäus 25 befanden sich, bildlich gesprochen, in diesem Zustand. Die übrigen Verse dieses Gleichnisses zeigen, daß es Bekenner gibt, die wohl an das Kommen des Herrn „glauben“, Ihn aber in ihren Herzen nicht erwarten. Wir sehen hier nicht, daß der Herr falsche Lehren verurteilt, sondern den Zustand ihrer Herzen (Kap.24,48: „Wenn aber jene böse Knecht in seinem Herzen sagt; Mein Herr verzieht zu kommen“.)
Lukas 21,5-36: In diesem „Evangelium der Nationen“ ist natürlich nicht Israel der große Gegenstand, sondern die Zeiten der Nationen. Wir lesen deshalb auch von einer ersten (V. 20) und einer zweiten Einnahme (V. 24.25) Jerusalems. Den Greuel der Verwüstung finden wir hier nicht erwähnt.
Diese Tatsachen machen deutlich, daß alles in Übereinstimmung mit der Absicht des Schreibers steht. Beachte in Vers 7, daß die Jünger nichts von der „Vollendung des Zeitalters“ sagen, was wir bei Matthäus finden. „Die Zeit ist nahe gekommen“ ist dagegen wieder charakteristisch für Lukas. Der Herr Jesus spricht hier von Dingen, die unmittelbar bevorstanden, und die nicht wie bei Matthäus in ferner Zukunft lagen.
In Vers 11 werden Seuchen, Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel erwähnt, von denen die anderen Evangelien nicht reden. Diese sollten noch kommen, bevor Titus im Jahr 70 n. Chr. Jerusalem und den Tempel zerstörte und das jüdische Volk richtete, dieses Volk, das seinen Messias, Christus, verworfen hatte. Die Verse 18-20 finden sich wieder nur bei Lukas.
Vergleichen wir Vers 25 mit Matthäus 24,29, so vermissen wir den Ausdruck, „Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage“. Dieser Vers kennzeichnet das Ende der Zeiten der Nationen. „Denn dies sind Tage der Rache, daß alles erfüllt werde, was geschrieben steht“ (V. 22). Diesen Vers finden wir auch nur bei Lukas. Er bezieht sich auf die Strafe Gottes wegen der Kreuzigung des Herrn Jesus und auf das Ende der Zeiten der Nationen.
Die Worte in Vers 23, „in dem Lande“, stehen nur hier. Mit dem Land ist wie immer Israel gemeint. Es ist auch zu beachten, daß hier nicht darum gebetet werden soll, daß die Flucht nicht an einem Sabbat geschieht.
Mit Vers 27 endet die Prophezeiung. Wir finden hier nicht wie in Matthäus 24,31 das Sammeln der erwählten Israeliten aus ihrer Zerstreuung. Das Folgende ist eine Reihe von Ermahnungen.
Vers 28 steht wieder nur im Lnfawevangelium; „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht“ (vgl. Röm 8,19.23). Diese Worte werden zum Trost an die Leidenden gerichtet.
Beachte die kleine Anfügung in Vers 29, „und alle Bäume“. In Übereinstimmung mit dem Charakter dieses Evangeliums sehen wir darin die Wiederherstellung der Weltreiche, die einst Daniel sah. Der Unterschied zwischen Lukas und den anderen Schreibern ist - nicht daß er die jüdische Sicht übergeht, sondern daß vielmehr alle Nationen miteinbezogen werden.
Die Verse 34-36 finden wir schließlich wieder nur bei Lukas. Sie ermahnen uns, dafür zu beten, daß uns die Beschäftigung mit weltlichen Dingen nicht so stark gefangen nimmt, daß wir nicht bereit sind, wenn der Sohn des Menschen plötzlich kommt.