Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 36,35-38 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Scheidevorhang und der Vorhang am Eingang des Zeltes2Mo 36,35-38 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Scheidevorhang und der Vorhang am Eingang des Zeltes
2Mo 36,35-38: 35 Und er machte den Vorhang aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; in Kunstweberarbeit machte er ihn, mit Cherubim. 36 Und er machte für ihn vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, ihre Haken aus Gold, und er goss für sie vier Füße aus Silber. 37 Und er machte für den Eingang des Zeltes einen Vorhang aus blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit, 38 und seine fünf Säulen und ihre Haken; und er überzog ihre Köpfe und ihre Bindestäbe mit Gold; und ihre fünf Füße waren aus Kupfer.
Der Reihenfolge, in der die Stiftshütte gebaut wurde, folgend kommen wir nun zum Scheidevorhang und zum Vorhang am Eingang der Stiftshütte sowie zu den Säulen, an denen diese Vorhänge aufgehängt waren.
Der innere Vorhang trennte die Stiftshütte in zwei Räume: das Heilige und das Allerheiligste (2Mo 26,33). Das Allerheiligste war deshalb so besonders heilig, weil sich in ihm die Lade mit dem Sühndeckel befand, auf dem sich Gottes Herrlichkeit offenbarte und wo Er mit Mose zusammentraf (2Mo 25,22). Der Vorhang, der vor dem heiligsten Ort der ganzen Welt hing, war daher von besonderer Bedeutung. Er wurde aus denselben Materialien gemacht wie die zehn bunten Teppiche der Stiftshütte: blauer Purpur, roter Purpur, Karmesin, gezwirnter Byssus, mit Cherubim. Allerdings wird hier aus einem bestimmten Grund statt des gezwirnten Byssus der blaue Purpur zuerst erwähnt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Cherubim für die Teppiche der Stiftshütte auf einem Grund aus weißem Byssus gestickt waren, die Cherubim des Scheidevorhangs hingegen auf einem Grund aus blauem Purpur. Die jeweils verbleibenden Farben wurden dann für die Gestaltung der Cherubim verwendet.
Es gab vier Säulen aus Akazienholz, die mit Gold überzogen waren und jeweils auf einem silbernen Fuß ruhten. Sie besaßen Haken aus Gold, an denen der Vorhang34 aufgehängt wurde. Es scheint, dass der Vorhang direkt unter den goldenen Klammern (2Mo 26,6) aufgehängt wurde, die die beiden Teppichfelder zusammenfügten (2Mo 26,33). Dies zeigt eine enge Verbindung zwischen dem Vorhang und den Klammern, von denen wir im vierten Vortrag gesprochen haben.
34Das Wort für Vorhang ist poreketh, dessen Wortwurzel „trennen“ bedeutet. Wir finden mehrere Stellen in der Schrift, die diese charakteristische Verwendung des Vorhangs zeigen: „Der Vorhang soll euch eine Scheidung machen zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten“ (2Mo 26,33); „innerhalb des Vorhangs“ (2Mo 26,33); „außerhalb des Vorhangs“ (2Mo 26,35); „vor den Vorhang“ (2Mo 40,26). Aus diesen und anderen Stellen können wir entnehmen, dass der Vorhang das Allerheiligste bildete, einen abgetrennten und verborgenen Bereich für die Lade. Der Vorhang wurde daher auch als eine Bedeckung für die Lade bezeichnet (siehe auch 4Mo 4,5). Übrigens gehörten die Säulen und Füße zum Vorhang dazu, daher der Ausdruck „Füße des Vorhangs“ (2Mo 38,27).↩︎