Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 25,1-9 - Vorträge über die Stiftshütte - Gottes Wohnort2Mo 25,1-9 - Vorträge über die Stiftshütte - Gottes Wohnort
2Mo 25,1-9: 1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 2 Rede zu den Kindern Israel, dass sie mir ein Hebopfer bringen; von jedem, der willigen Herzens ist, sollt ihr mein Hebopfer nehmen. 3 Und dies ist das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold und Silber und Kupfer 4 und blauer und roter Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar 5 und rot gefärbte Widderfelle und Seekuhfelle und Akazienholz; 6 Öl für das Licht, Gewürze für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk; 7 Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild. 8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne. 9 Nach allem, was ich dir zeige, das Muster der Wohnung und das Muster aller ihrer Geräte, so sollt ihr es machen.
Wir begegnen hier einer Liste an Materialien, die für den Bau der Stiftshütte, der Wohnung Gottes, notwendig waren. Es war ein wunderbares Gebäude, das für die Zeit, in der es errichtet wurde, aber auch für alle Zeiten das Äußerste an Aufwand und Wert darstellte. Es wurden weder Kosten gescheut noch Abstriche bei der prachtvollen Gestaltung gemacht, um die Wohnung Gottes herzurichten. Das Ergebnis war so herrlich und wunderbar, wie es bis dahin kein menschliches Auge je gesehen hatte, und zugleich doch passend, um sie in der Wüste zu begleiten.
Als Metalle sollten Gold, Silber und Kupfer verwendet werden. Sämtliches Akazienholz innerhalb der Stiftshütte war mit Gold überzogen, das heißt die Bretter, die Bundeslade, der Räucheraltar und der Schaubrotetisch. Der Leuchter und der Sühndeckel wurden hingegen vollständig aus diesem Edelmetall angefertigt.
Silber bildete das Fundament des Gebäudes, denn jedes Brett ruhte sicher auf zwei silbernen Füßen, die mit Aussparungen versehen waren, in die sich die Zapfen der Bretter einfügten. Dies verlieh der gesamten Konstruktion Festigkeit und Stabilität.
Im Vorhof wurde Kupfer verwendet; sowohl die Füße der Säulen am Eingang der Stiftshütte als auch diejenigen des gesamten Vorhofs waren aus Kupfer. Außerdem wurden das Waschbecken und der Überzug des Brandopferaltars aus diesem soliden und strapazierfähigen Material hergestellt ebenso wie die diversen Gerätschaften des Altars.
Als Nächstes werden die Materialien erwähnt, aus denen die Teppiche hergestellt wurden: blauer und roter Purpur, Karmesin und Byssus. Für die übrigen Teppiche wurden Ziegenhaar, rot gefärbte Widderfelle und Seekuhfelle verwendet. Das Akazienholz war für die Bretter. Jedes dieser Materialien wird uns noch im Detail beschäftigen, wenn die einzelnen Teile dieses wunderbaren Aufbaus vor uns kommen.
Schließlich werden das Öl, die Gewürze und die Edelsteine erwähnt, von denen jeder einzelne kostbare Gedanken enthält. Wir werden später zu ihrer geistlichen Bedeutung kommen.
Lasst uns nun drei Punkte in Verbindung mit der Aufzählung dieser Elemente bedenken: 1. Zunächst heißt es, dass Gott sein Volk dazu ermuntert, ein freiwilliges Opfer zu bringen: „Von jedem, der willigen Herzens ist, sollt ihr mein Hebopfer nehmen“ (2Mo 25,2). 2. Zweitens begegnen wir seinem Wunsch, eine Wohnung unter seinem Volk zu haben: „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne“ (2Mo 25,8). 3. Drittens sollte alles nach dem Muster gemacht werden, das Mose gezeigt wurde: „Nach allem, was ich dir zeige, das Muster der Wohnung und das Muster aller ihrer Geräte, so sollt ihr es machen“ (2Mo 25,9). Besonders dieser letzte Punkt wird uns noch bei der eingehenden Betrachtung der Stiftshütte beschäftigen.
Wir werden nun über die ersten beiden Punkte näher nachdenken.
Alle Materialien sprechen in gewisser Weise von Christus in seinen vielfältigen Vollkommenheiten und Herrlichkeiten. Dennoch war das Volk aufgefordert, sie als freiwillige Opfergabe zu bringen. Gott hat uns Christus in seiner ganzen Fülle offenbart – soll Er aber nun unter uns wohnen und sollen wir uns seiner Gegenwart praktisch erfreuen und Gemeinschaft mit Ihm haben, muss es nicht in gewisser Weise auf der Grundlage eines freiwilligen Opfers unsererseits geschehen? Heute geht es nicht mehr um materielle Opfergaben, denn wir sind nicht dazu aufgefordert, unseren buchstäblichen Anteil an Gold, Silber oder Edelsteinen zu bringen. Doch unsere Herzen müssen angefacht und willig gemacht werden, in das einzugehen, was Christus, unser Herr, ist, um es so gewissermaßen zu Gott zu bringen, der uns wiederum den Herrn durch seinen Geist offenbart und uns dazu veranlasst, Ihn völliger zu genießen.
Wir könnten also sagen, dass die Verantwortung bei uns liegt. Alles entspringt vollkommener Gnade, fließt aber durch Herzen, die durch diese Gnade willig gemacht wurden. So muss Christus gewissermaßen für unsere Herzen das sein, wovon das Gold, das Silber etc. sprechen. Dabei geht es nicht um ein bloß intellektuelles Erfassen, sondern um ein Ergreifen der eigentlichen Quellen unseres Lebens, was uns wiederum dazu bringt, sie sozusagen vor unseren gnädigen Gott hinzulegen – zu seiner Verwendung und Annahme. Welch ein Gedanke! Möge der Heilige Geist seine Frucht in uns bewirken. Wir sind nicht nur dazu bestimmt, zu empfangen, sondern auch zu geben. Wenn wir jetzt einen Bestandteil dieses Baus nach dem anderen vor uns haben, soll alles mit dem Ziel geschehen, dass wir sie tief in unsere Herzen aufnehmen, damit sie uns zu Anbetung und einem Christus ähnlichen Leben führen. Das ist es, was Gott verherrlicht, denn es ist sein Wohlgefallen, etwas von seinem gesegneten Sohn zu hören. Er liebt es, wenn wir Ihm von unserer Not berichten, und doch ist es der eine kostbare und süße Jesusname, in dem die ganze Herrlichkeit des Eingeborenen hervorstrahlt.
Lasst uns also ein williges Volk sein, mit Herzen, die für Christus schlagen und für die Er das ganze Glück ausmacht und die Gott so ihren Herrn und Erlöser Christus bringen.
Kommen wir damit zum zweiten Punkt in Verbindung mit dem Thema der Wohnung Gottes bei den Menschen: „Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne“ (2Mo 25,8).