Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 37,25-29 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Räucheraltar
Christus für uns im HimmelChristus für uns im Himmel
Als der Auferstandene und Verherrlichte ist Er jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes, wo Er sein Lob in Verbindung mit und für sein bluterkauftes Volk darbringt, indem Er unsere Namen bekennt und sie im ganzen Wert und Wohlgeruch seines eigenen Namens vorbringt. Einige Bibelstellen mögen das veranschaulichen: „Wer ist es, der verdamme?“ Das ist die Antwort auf die Frage: „Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben?“ Die vollständige Antwort lautet: „Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme?“ (Röm 8,33.34). Die Verseinteilung macht das darauf Folgende, das mit unserem aktuellen Gegenstand in Verbindung steht, etwas unklar. Der Zusammenhang ist: „Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus?“ (Röm 8,34.35). Die großartige Antwort auf die erste Frage war: „Gott ist es, der rechtfertigt“ – wer kann da noch verdammen? Niemand! Denn Gott ist der Richter aller, und wenn Er in unendlicher Gnade Vorsorge getroffen hat für verlorene und schuldige Sünder, die an seinen Sohn glauben, dann kann kein Geschöpf im ganzen Universum etwas anderes tun, als seine Gerechtigkeit und Güte in diesem allen zu bekennen.
Die zweite Frage ist: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus?“, und die Antwort ist ihr gewissermaßen vorangestellt: Christus ist gestorben – darin ist die göttliche Gerechtigkeit völlig befriedigt worden. Er ist auferweckt worden – darin hat Gott die Annahme des vollkommenen Werkes seines geliebten Sohnes bekundet. Er ist sogar zur Rechten Gottes – kein Platz im Himmel ist zu hoch für diesen Einen, der sich um unseretwillen bis zum Tod erniedrigt hat. Und Er verwendet sich für uns, indem Er sich selbst als Garant und Zeuge der ewigen Annahme seines schwachen Volkes darstellt. Wie eng hängt all das zusammen – sein Tod, seine Auferstehung und sein Platz zur Rechten Gottes, sie alle sind verbunden mit seinem allwirksamen Eintreten für uns. Welche Macht, List und Bosheit des Feindes, welche Drangsal oder Verfolgung könnte uns scheiden von der Liebe des Christus? Mit überschwänglicher Freude ruft der Apostel aus: „In diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat“ (Röm 8,37). Und er schließt mit einem großartigen Ausbruch, aus dem der Wohlgeruch einer Weihrauchwolke anbetend zu Gott aufsteigt: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38.39).
In diesem Zusammenhang gibt es noch eine weitere Schriftstelle: „Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden“ (Heb 7,25). Auch wenn wir Ihn hier als Priester sehen, steht es doch mit der Fürbitte in Verbindung, von der der goldene Altar spricht. Sein Volk wird in der Wüste gesehen und ist damit aller Art von Versuchung, Prüfung und Anfechtung Satans ausgesetzt. Aber Er „vermag“, seine Macht ist vollkommen, und deshalb rettet Er diejenigen „völlig“ (das heißt bis zum letzten Schritt der Wüstenprüfung), die durch Ihn Gott nahen. „Völlig“ bedeutet nicht: aus den Tiefen, in denen der schlimmste Sünder sich befindet – so kostbar diese Tatsache auch ist –, sondern: „bis zum Ende“, was auch immer die Zukunft für uns bereithält. So ist der Räucheraltar, indem er von der Herrlichkeit Christi spricht, zugleich die Garantie der ewigen Sicherheit seines Volkes. Wie passend, dass das Lob des Volkes mit diesem Altar in Verbindung steht.