Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 37,25-29 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Räucheraltar
Die Materialien – Gottheit und Menschheit des Herrn Jesus in der AnbetungDie Materialien – Gottheit und Menschheit des Herrn Jesus in der Anbetung
Wir kommen nun zur geistlichen Bedeutung des Altars. Wie wir schon gelernt haben, spricht Akazienholz von der vollkommenen Menschheit unseres Herrn Jesus und Gold von seiner göttlichen Herrlichkeit. Wir werden sehen, wie passend diese Materialien sind, indem sie nämlich seine Gottheit und seine Menschheit in Verbindung mit den Opfern des Lobes und der Anbetung vorstellen, von denen das Verbrennen des Räucherwerks spricht: dass Christus sein Lob und das seines Volkes vor Gott bringt.
Zur Illustration, welchen Platz die Menschheit des Herrn in der Anbetung hat, können wir sein Dankgebet am Grab des Lazarus nehmen: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast“ (Joh 11,41.42). Nur kurz zuvor hatte Er angesichts des Todes von Lazarus geweint und darin sein vollkommenes und zärtlich menschliches Mitgefühl gezeigt. Und jetzt, bei seinem Werk der Auferweckung des Toten, zeigt Er seine Abhängigkeit von seinem Vater.
In einer anderen Schriftstelle wird das Gold hervorgehoben: „Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.“ Und Er fährt fort und sagt: „Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater“ (Mt 11,25-27). Das weist auf seine Gottheit hin – die „höheren Geheimnisse“ seiner Herrlichkeit, die das Fassungsvermögen des Geschöpfes übersteigen. Aber so wie das Gold des Altars das Akazienholz bedeckte und nicht davon getrennt war, so können wir die zwei Naturen unseres heiligen Herrn zwar unterscheiden, aber nicht voneinander trennen.
In dem großen hohepriesterlichen Gebet unseres Herrn in Johannes 17 finden wir diese Verbindung von Gold und Akazienholz auf eine Weise, dass das Gold besonders hervortritt. Er spricht dort davon, dass Er das Werk vollbracht hat, das Ihm der Vater zu tun gegeben hat, und bittet sogleich, mit der Herrlichkeit verherrlicht zu werden, die Er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war (Joh 17,4.5).
Es ist wohl gut, zu bedenken, dass die Ansprache des Herrn an den Vater hier zwar von der Erde aus geschieht, aber durch seine Aufnahme in den Himmel keinen Wechsel erlitten hat: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8). Was immer Ihn im Zustand seiner Niedrigkeit gekennzeichnet hat, bleibt ewig wahr von Ihm. Die goldene „Krone“ um den Altar herum lässt uns daran denken, dass Er nun „mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ an dem Ort ist, wohin in Verbindung mit dem Räucheraltar Bitten und Anbetung aufsteigen sollen. Dieser Abschnitt zeigt uns den Herrn, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war (davon spricht das Akazienholz), mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Seine Gottheit „verherrlicht“ gewissermaßen seine vollkommene Menschheit: Die Krone aus reinem Gold ziert sein Haupt.