Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 37,10-16 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Tisch
Die Geräte –göttliche Vorsorge für den DienstDie Geräte –göttliche Vorsorge für den Dienst
Es bleibt noch, über die verschiedenen Geräte zu sprechen, die in Verbindung mit dem Tisch gebraucht wurden und die – wie manche denken – auf dieser Leiste abgestellt wurden. Wenn der Tisch nicht nur davon spricht, was Gottes Speise und seine Freude ist, sondern auch davon, was Er für sein Volk bereitstellt, damit sie es mit Ihm genießen, dann sprechen die Geräte wohl von der göttlichen Vorsorge für den Dienst.
Das Material dieser Geräte war reines Gold. Alles daran ist göttlich. Die Vorsorge Gottes für den Dienst der Gemeinschaft kommt allein von Ihm. Menschliche Hilfsmittel sind hier völlig fehl am Platz. Es mag eingewendet werden, dass eine gewisse geregelte Ordnung und Vorsorge für den Dienst getroffen werden müssten, und das ist völlig wahr, aber diese Vorsorge kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. Jedes Bemühen, durch menschliche Anstellung für den Dienst am Tisch des Herrn zu sorgen, ist – wenn auch unbeabsichtigt – eine Beleidigung der Liebe, Gnade und Heiligkeit Gottes. Ach! Es kann sich wohl keine einzige Schar aus Gottes Volk diesbezüglich von Versagen freisprechen. Aber es sollte doch gewiss unser ernstes Bestreben sein, allein göttlich bestimmte und vorbereitete Geräte zu haben und zu nutzen.
Diese Geräte waren: „Schüsseln“, „Schalen“, „Kannen“ und „Spendschalen“. Die Schüsseln mögen die Schaubrote enthalten haben. Die Schalen waren wohl für den Weihrauch da, um ihn auf die Brote zu geben. Die Kannen und Spendschalen wurden für den Wein der Trankopfer verwendet. So wurde nicht nur Speise vorbereitet, sondern so wurden auch Mittel bereitgestellt für deren ordnungsgemäße Darstellung, mit ihren Beigaben von Freude und Wonne. Denn gewiss hat Gott seine Wonne in Christus (Weihrauch) und eine Freude, die das menschliche Herz nicht erfasst – eine Freude, wie sie im „Blut der Traube“ (vgl. 5Mo 32,14) zum Ausdruck kommt und die uns zurückblicken lässt zur Ausschüttung jenes kostbaren Lebens auf dem Kreuz. All das wird Ihm mit Sicherheit durch den göttlichen Sohn dargereicht. Und doch erfreut es Gott in seiner unendlichen Gnade, wenn sein Volk Ihn umgibt, indem es das Lob Christi darbringt und Ihm auf diese Weise angenehm ist.
Aber wenn dieses Vorrecht unaussprechlich groß ist, wie groß ist dann auch die Verantwortung, dass wir „Gefäße zur Ehre“ sind (2Tim 2,21), geheiligt und nützlich dem Hausherrn. Doch nur das, was durch göttliche Gnade gewirkt ist, kann dem Hausherrn nützlich sein: durch jene Gnade, die uns unterweist, „die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden“ zu verleugnen (Tit 2,12), oder jemand dahin bringt, dass er sich „von diesen reinigt“. Wer könnte die Fülle des göttlichen Dienstes ermessen, wären alle Gefäße im Haus des Herrn so, wie sie sein sollten: „heilig dem HERRN. Und die Kochtöpfe im Haus des HERRN … wie die Opferschalen vor dem Altar“ (Sach 14,20)? So ist es droben, wo kein Gräuel hineinkommt. Aber das „große Haus“ (2Tim 2,20) hat den Platz des Hauses Gottes auf Erden eingenommen, und inmitten der Verunreinigung und des Verderbens ist der Pfad des Glaubens durch Demut und einen Geist der Trauer gekennzeichnet – nicht durch die Zurschaustellung außergewöhnlicher Gaben.