Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 38,1-7 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Brandopferaltar
Die Geräte – ergänzende Gedanken in Verbindung mit dem Werk am KreuzDie Geräte – ergänzende Gedanken in Verbindung mit dem Werk am Kreuz
Es bleibt uns noch, ein wenig über die Geräte zu sagen, die in Verbindung mit dem Altar gebraucht wurden. Das waren Töpfe zur Reinigung von der Fettasche, Schaufeln, Sprengschalen, Gabeln und Kohlenpfannen.
Töpfe und Schaufeln
Die Töpfe (siroth, von einem Wort, das „kochen“ bedeutet) waren zum Aufnehmen und Wegschaffen der Fettasche. Das wird uns vielleicht noch mehr beschäftigen, wenn wir die Opfer betrachten. Aber wir wollen an dieser Stelle schon ein paar Gedanken aufgreifen. Es gibt zwei Wörter für „Asche“: Das eine ist der allgemeine Ausdruck, der oftmals in Verbindung mit Trauer verwendet wird (Est 4,1.3; Hiob 2,8; 42,6; Jes 61,3 usw.). Er ist auch Ausdruck von Leere von Eitelkeit: „Wer der Asche nachgeht“ (Jes 44,20). Das andere Wort („Fettasche“ in der Elberfelder Übersetzung, Edition CSV) wird nur in Verbindung mit dem Opferdienst verwendet und bedeutet wörtlich „Fett“. Den Grund dafür sehen manche darin, dass auf dem Altar Fett verbrannt wurde und die Asche daher von Fett durchsetzt war. Wie dem auch sei, das Wort jedenfalls ist sehr bedeutungsvoll. Die Asche bezeugt, dass das Feuer sein Werk getan hat, dass das Opfer geschehen und angenommen ist. Wenn es in Psalm 20,4 heißt: „Dein Brandopfer möge er annehmen!“, dann könnte „annehmen“ auch übersetzt werden mit: „zu Fettasche werden lassen“. Das Zeugnis eines angenommen Opfers ist kein Zeichen der Trauer, wofür das andere Wort gebraucht wird, noch der Wertlosigkeit und Nichtigkeit. Nichts ist wertlos, was in Verbindung steht mit dem Opfer unseres Herrn Jesus Christus.
Die Fettasche des Opfers wurde zuerst an die Ostseite des Altars gegeben, Richtung Sonnenaufgang. Sie wurde dann an einen reinen Ort außerhalb des Lagers weggeschafft (3Mo 4,12; 6,3.4). Der Leib unseres gelobten Herrn blieb, nachdem Er am Kreuz sein Leben Gott gegeben hatte, vor jeder Schändung bewahrt. Dass Er mit einem Speer durchbohrt wurde, geschah, damit die Schrift erfüllt wurde, und lieferte den Beweis, dass Er tatsächlich gestorben war. Aber „kein Bein vom ihm wird zerbrochen werden“ (Joh 19,33-37). So ließ Gott nicht zu, dass sein kostbarer Leib („einen Leib aber hast du mir bereitet“, Heb 10,5) wie der eines Verbrechers behandelt wurde, sondern Er sorgte dafür, dass Er denen, die Ihn liebten, richterlich überantwortet, in wohlriechende und kostbare Salben gewickelt und in eine neue, aus dem Felsen gehauene Gruft gelegt wurde (Joh 19,38-42; Lk 23,52.53). Zeigt all das nicht die Wirklichkeit dessen, was in der Fettasche angedeutet wird? Kein Wunder, dass der Topf, in dem sie an den reinen Ort getragen wurde, und die Schaufel (ja, von einem Wortstamm, der „wegreißen“ oder „wegfegen“ bedeutet), womit sie in den Topf getan wurde, aus Kupfer waren. Dasselbe unnachgiebige Gericht, das Ihm am Kreuz widerfahren war, verlangte für Ihn nun die höchste Ehre. Es war ein richterliches Zeugnis der Annahme seines Opfers. Die Ostseite des Altars, die Seite des Sonnenaufgangs, wohin die Fettasche kam, zeugt nicht nur von der Annahme des Opfers, sondern beinhaltet auch die Zusicherung der Auferstehung.
All das war stets vor dem Herrn. Er verband mit seinem Tod immer auch seine Auferstehung (Mt 16,21). Die Fettasche spricht so von der Annahme des Opfers Christi und gibt dem Glaubenden die volle Gewissheit, dass auch er angenommen ist.
Sprengschalen und Gabeln
Aber wir müssen noch ein paar Worte über die anderen Geräte sagen, die ebenfalls aus Kupfer waren. Die richterliche Gerechtigkeit Gottes war überall beteiligt, und sein ganzes Handeln, sowohl im Tod unseres Herrn als auch in dem, was darauf folgte, gründete sich auf diesen unabrückbaren, unbeugsamen Wesenszug. So waren auch die Sprengschalen (misraqot, von einem Wort, das „sprengen“ bedeutet), die das Blut aufnahmen und von denen aus es auf den Altar gegossen oder gesprengt wurde, aus Kupfer. Das volle Maß des Gerichts war ausgeschüttet worden. Die Verwendung der Sprengschalen ergibt sich aus Sacharja 9,15: Das Blut der Feinde des HERRN, die sich Ihm nicht beugen wollen, wird völlig vergossen, und die, die Er dazu gebraucht, werden „voll werden wie die Opferschalen, wie die Ecken des Altars“, wo das Blut ausgegossen wurde. Zur Verwendung der Gabeln (maslegot, von einem Wortstamm, der „aufgreifen“ bedeutet) finden wir keine Angabe. Sie wurden offenbar bei verschiedenen Gelegenheiten zur Handhabung der verschiedenen Teile des Opfers gebraucht. Alles stand im Einklang mit der göttlichen Gerechtigkeit, der sich der Heilige willig unterwarf. Oh, welche Leiden! Wir wollen Ihn lieben und anbeten und dabei die Sünde verabscheuen, die solche Leiden nötig machte.
Kohlenpfannen
Eine letzte Gruppe von Geräten bleibt uns noch übrig: die Kohlenpfannen (machatahot, von einem Wortstamm, der „aufnehmen“ bedeutet – wie das Feuer). Das waren Behälter für Feuerkohlen, und sie wurden wohl benutzt, um das Feuer vom Brandopferaltar zum Räucheraltar zu bringen, und vielleicht auch, um das Feuer aufzubewahren, während das Holz oder das Opfer auf dem Altar zugerichtet wurden. Dasselbe Wort wird auch für Räucherpfannen verwendet, die das Feuer enthielten, worauf das Räucherwerk gestreut wurde. Diese zwei Verwendungszwecke waren so eng miteinander verbunden, dass für beide ein und dasselbe Wort gebraucht wird. Es stimmt auch mit dem Wort für die „Löschnäpfe“ überein (2Mo 25,38). In diese wurden die verschmorten Enden der Lampendochte am goldenen Leuchter getan. Die Kohlenpfannen am Brandopferaltar mussten aus Kupfer sein – all diese Geräte vereinten sich zu einer Stimme mit den Materialien des Gitters und des Überzugs, um zu bezeugen, dass Gottes Gericht – so wie jedes seiner Attribute – unbeugsam ist und dass der Eine, der allein dieses Gericht tragen konnte, der göttlich-menschliche Sohn ist. Wir sehen das ernste und unausweichliche Ergebnis eines Nahens zu Gott auf irgendeinem anderen Weg als durch den göttlich angeordneten Priester und das zugehörige Opfer in dem Verderben Korahs und seiner Rotte (4Mo 16), die unter dem Vorwand, dass ja die ganze Versammlung heilig sei, den Priester Gottes, Aaron, verachteten. Gott machte klar, dass es unmöglich war, vor Ihm zu bestehen oder Annahme zu finden, wenn nicht auf der Grundlage eines Opfers und durch den göttlich eingesetzten Priester. Korah und seine Rotte sollten jeder eine kupferne Räucherpfanne bringen, Aaron ebenso, und Gott würde kundtun, wen Er als Priester erwählte. Nachdem das Feuer von Gott die Frevler verzehrt hatte, blieb Aaron allein übrig, um das Volk vor Gott zu vertreten. Als Mittler zwischen Gott und dem widerspenstigen Volk stand er in dieser ernsten Szene zwischen den Lebenden und den Toten (4Mo 17,11-15). So war er ein Bild von Christus als dem Mittler und Fürsprecher, der durch sein Opfer der einzige Weg zu Gott ist.Dieser Lektion wird besonderer Nachdruck verliehen, indem die kupfernen Räucherpfannen zu Blechen als Überzug für den kupfernen Altar breitgeschlagen werden, um dem Volk die Bestimmtheit des Gerichts für jeden vor Augen zu führen, der das Opfer und den Priester Gottes missachtet. Aber die Bleche waren mit dem Altar verbunden, so als wollte Gott nicht bloß eine Warnung geben, sondern die Blicke auf den wirksamen Schutz vor jenem Gericht lenken, das Er an denen ausführen muss, die seine Gnade ablehnen.