Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 38,9-20 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Vorhof
Die silbernen Köpfe, Haken und Bindestäbe – die Abhängigkeit des Wandels von der ErlösungDie silbernen Köpfe, Haken und Bindestäbe – die Abhängigkeit des Wandels von der Erlösung
Als Nächstes kommen wir zu einem sehr kostbaren Zug der Wahrheit, die in den Haken und Köpfen sowie den Bindestäben angedeutet wird. Die Umhänge wurden an den Haken und Bindestäben aufgehängt. Die Säulen selbst standen auf dem soliden Kupferfundament, ihre Köpfe waren jedoch mit einem silbernen Kapitell umgeben. Silber weist auf die Erlösung hin, die große Wahrheit darüber, dass wir durch das kostbare Blut Christi erkauft sind. Erinnern wir uns daran, dass es ohne Erlösung keinen heiligen Wandel geben kann. Die Säulen mit ihren silbernen Köpfen weisen uns auf Christus hin als den, der mit der Erlösung gekrönt ist, die Er für uns bewirkt hat. Die Haken mit den Bindestäben, die von einer Säule zur nächsten gehen und alles fest zusammenhalten, sprechen von der Erlösung, von der der heilige Wandel zur Verherrlichung Gottes abhängt. In unserer eigenen Kraft zu stehen und so zu wandeln, wie Christus gewandelt ist, ist für uns genauso unmöglich, wie eine Welt zu erschaffen. Unser Wandel muss von der Erlösung Christi abhängen und nicht etwa von unserer Stärke oder unserem Charakter, genauso wie die Umhänge von den silbernen Haken und den Bindestangen herunterhingen. Diese Umhänge waren abhängig vom Silber und unser Wandel ist abhängig von der Erlösung unseres Herrn Jesus Christus.
Einige Schriftstellen zeigen uns das sehr deutlich. In 1. Petrus 1,2 lesen wir: „auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, durch Heiligung des Geistes, zum Gehorsam {das ist das feine Leinen} und zur Blutbesprengung Jesu Christi {hier haben wir die silbernen Haken, an denen das feine Leinen aufgehängt ist}“. Gehorsam ist mit dem gesprengten Blut Jesu Christi verbunden. Er kann aus nichts anderem hervorfließen.
Eine bekannte Stelle im Titusbrief macht dies ebenfalls klar: „Die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, und unterweist uns, damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf“ (Tit 2,11.12). Indem der Apostel die Knechte ermahnte, gehorsam und ehrfürchtig zu sein und ihre Freiheit im Haus nicht dazu zu nutzen, Kleinigkeiten zu entwenden oder zu stehlen, nimmt er es zum Anlass, über das Heil Gottes und seine Auswirkungen zu sprechen. Es ist ein Wort für uns alle, denn wir alle sind Knechte Gottes und sollen hier so leben, dass es Gott ehrt oder, wie Paulus hier sagt: „damit sie die Lehre, die unseres Heiland Gottes ist, zieren in allem“ (Tit 2,10). Denn die Gnade, die das Heil bringt, unterweist auch. Sie kann uns nicht belehren, was Heiligkeit bedeutet, bis sie uns gelehrt hat, was das Heil ist. Wenn aber das Heil gekannt ist, unterweist uns die Gnade, was uns angeht, besonnen, was die Beziehungen zu anderen betrifft, gerecht und im Hinblick auf unsere Beziehung zu Gott gottselig zu leben und die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes zu erwarten. In Vers 14 erinnert er uns dann an die Wahrheit, die wir gerade betrachten: „Er hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte {das sind die silbernen Stangen} und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken“ (Tit 2,14). Wie wunderbar hängen die leinenen Umhänge an den Haken und Stäben aus Silber – und damit der Erlösung.
Die Briefe an die Kolosser und Epheser stellen dies deutlich vor. Zuerst legen sie die große Grundlage der göttlichen Wahrheit in Verbindung mit der Erlösung und anschließend, davon abhängig, die Belehrung über unseren Wandel und unser Zeugnis in der Welt.
Der Abschnitt in Römer 8,3.4 zeigt das ebenfalls sehr eindrücklich. Es ist besonders bezeichnend, weil uns hier vorgestellt wird, wie unmöglich es ist, die Leinenumhänge ohne die silbernen Haken und Stäbe zu haben: „Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war …“ Das Gesetz hatte keine Kraft, ein heiliges Leben in uns zu bewirken, keine Kraft, den Wandel, der Christus auf der Erde kennzeichnete, zustande zu bringen. Aber „Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend {als Opfer für sie, worin wir den silbernen Glanz der Erlösung erkennen können}, verurteilte die Sünde im Fleisch“ – setzte sie beiseite –, damit als Ergebnis „die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln“. Die göttliche Gerechtigkeit, die durch das Gesetz nichts von uns empfangen konnte, ist durch das Opfer Christi so völlig zufriedengestellt, dass wir nicht nur errettet und unsere Sünden vergeben sind, sondern wir auch die Kraft für die praktische Gerechtigkeit bekommen haben, die Gott bei seinem Volk sucht.