Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
Vorträge über die Stiftshütte - Bei wem wohnt Gott? 1-20
Ein geschütztes VolkEin geschütztes Volk
2Mo 12,12.13: 12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, der HERR. 13 Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.
Diese erste Schriftstelle erinnert uns daran, dass sein Volk vor einem Gericht geschützt wurde, das sie gerechterweise verdient gehabt hätten. Gott kann nur in der Mitte solcher wohnen, die geschützt worden sind, denn andernfalls stünden sie noch immer (wie alle anderen Menschen auch) unter dem Gericht – ebenso wie Israel so lange mit allen Ägyptern unter dem Gericht stand, bis Gott das Lamm gab und anordnete, dass sein Blut an den Türsturz und die Pfosten ihrer Häuser gestrichen werden sollte.
Wie sehr spricht das alles von Ihm, dem „Lamm ohne Flecken und ohne Fehl“ (1Pet 1,19), der am Kreuz „zur Sünde gemacht“ worden ist (2Kor 5,21), um den Schuldigen einen Zufluchtsort zu bereiten! Wie lieben es die Seinen, dabei etwas stehenzubleiben! Hätte Gottes Langmut in Gericht geendet, wäre für immer nichts anderes als die äußerste Finsternis verblieben. Doch in seiner Liebe stellte Gott einen vollkommenen Schutz vor dem verdienten Gericht und Zorn bereit. Er tat das, während sie sich noch in Ägypten befanden, dem Ort der Knechtschaft unter die Sünde. Gott verlangt von dem Sünder nicht, dass er den ersten Schritt auf dem Weg zu Ihm tut, sondern knüpft selbst an dem Menschen an, wo und wie er ist, und bietet ihm durch das kostbare Blut Christi einen vollkommenen Schutz.
Wenn dieses kostbare Blut durch den Glauben erfasst wurde,1 lautet die Antwort Gottes: „Und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen.“ Wir erkennen darin seine Vorkehrung in dem Blut Christi und seine Zusicherung in seinem eigenen Wort, dass diejenigen, die unter dem Schutz dieses Blutes stehen, für immer von dem kommenden Gericht befreit sind. Sein Volk erwartet die Errettung nicht irgendwann in der Zukunft; es wartet auch nicht darauf, dass sich erst irgendetwas in ihm selbst tut, bevor es dauerhaften Frieden mit Gott haben kann. Nein, das Volk beruft sich darauf, sich unter den Schutz gestellt zu haben, den Gott bereitet hat. „Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen“ (2Mo 12,13).
1Der Büschel Ysop aus 2. Mose 12,22, mit dem das Blut an die Wohnungen gestrichen wurde, spricht von wahrhaftigem Selbstgericht vor Gott, dem Bekenntnis der Schuld und der eigenen Unwürdigkeit.