Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 37,25-29 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Räucheraltar
Die Stäbe– Lob auf der gesamten Reise durch die FremdeDie Stäbe– Lob auf der gesamten Reise durch die Fremde
Zuletzt möchten wir noch über die Stäbe sprechen, mit denen der Räucheraltar durch die Wüste getragen wurde. Er sollte das Volk auf all seinen Wegen begleiten. Es ist in Verbindung mit dem Fremdlingscharakter und in der Trennung von der Welt und ihrer Religion, dass der wahre Geist des Lobes aufrechterhalten wird: „Lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend. … Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen“ (Heb 13,13-15). Indem sie ihre Angesichter auf Christus richten, der Welt den Rücken zukehren und die himmlische Stadt suchen, sind solche die wahrhaftigen Anbeter.
Der goldene Altar sollte dem Volk Gottes auf all seinen Wanderungen folgen. Daran erinnern uns die Stäbe, mit denen er zu tragen war. Denn wie lang oder gefährlich der Weg auch sei: Das Lob Gottes soll sein Volk kennzeichnen. Es ist ein Vorgeschmack jenes ewigen Lobes, das in der Herrlichkeit wartet.
Das wird in Psalm 84 angedeutet, der zunächst davon spricht, dass bei den Altären ein Ruheort gefunden ist, so dass während der ganzen Reise jedes Baka-Tal (Tränental) zum Quellenort der Erquickung und Stärkung für den Weg wird, bis sie „erscheinen vor Gott in Zion“.
Die fünfzehn Stufenlieder (Ps 120-134) stellen denselben Gedanken über die Stäbe heraus: Lobgesang im Vorwärtsgang, bis das Ziel erreicht ist. Diese „Lieder“ waren das Lob des Volkes, als sie zu ihren Festen zur Anbetung nach Jerusalem hinaufzogen, und lassen an Israels erneute Berufung am Ende der Tage denken – von ihren Verirrungen zurück zu Gott, der Quelle all ihrer Freude –, und in noch höherem Sinn geht es um ihre ganze Reise, die hinführt zu der „Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Heb 11,10). Jede Etappe der Reise, von der Einsamkeit der Seele, die bei denen wohnt, „die den Frieden hassen“ (Ps 120), bis hin zu den Liedern der Knechte des Herrn, die Tag und Nacht nicht aufhören, Ihn zu preisen (Ps 134) – alles ist von Lob gekennzeichnet.
Das sind die wahren „Etappen“, von Ihm bezeichnet, dessen Altar seine Geliebten begleitet, welche Wege Er sie auch führt auf ihrer ganzen Reise.