Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 38,8 - Vorträge über die Stiftshütte - Das Becken
Das Gestell – das Wort zu seiner ZeitDas Gestell – das Wort zu seiner Zeit
Wenn das Waschbecken als Ganzes auf Christus hinweist und das Wasser darin auf das ganze Wort Gottes, was ist dann die Bedeutung des kleineren Gefäßes am Fuß des Beckens? Ich glaube, dass uns Epheser 6,17 einen Hinweis gibt: „Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das Gottes Wort {wörtlich Gottes Reden} ist“: Nicht das Wort Gottes allgemein, sondern „Gottes Reden“; das heißt, es geht um das Wort, das gerade zutreffend ist, das Wort, gesprochen zur rechten Zeit (Spr 15,23). Wir sollen dem Bruder nicht die ganze Bibel bringen, sondern das benötigte Wort, das auf seinen aktuellen Zustand zutrifft. Das erfordert Weisheit und die Leitung des Geistes, um das richtige Wort zu bringen, damit es reinigt und hilft.
Und wie wichtig ist es in diesem Zusammenhang, dass wir das Wort lesen und uns davon ernähren. Wie kann der Geist Gottes es zu unserer Reinigung und Auferbauung benutzen oder wie können wir es zur Hilfe und zum Segen anderer benutzen, wenn wir nicht wirklich damit vertraut sind? Wenn wir das Wort Gottes kennen wollen, muss unsere Lektüre einem gewissen System folgen, wie wir es auch bei unserer natürlichen Ernährung tun. Planloses Lesen von Lieblingsstellen und ein Springen von einem Punkt zum nächsten, so hilfreich es in gewisser Weise sein mag, wird uns nicht gründlich zurüsten. Möge kein Tag vergehen, an dem wir nicht unseren regelmäßigen Abschnitt aufmerksam und unter Gebet lesen. Der kann lang oder kurz sein, je nachdem wie die Zeit es erlaubt, aber es sollte fortlaufend sein. Wir sollten auch nicht die Abschnitte vernachlässigen, die uns eher unklar vorkommen – wie beispielsweise die Propheten. Machen wir uns mit dem gesamten Inhalt der Schrift gründlich vertraut.
Erscheint das wie eine unmögliche Aufgabe? Dann wollen wir uns an die Ermunterung erinnern: „Wer hat, dem wird mehr gegeben werden“ (Mt 13,12). Die feste Gewohnheit, die Zeit zu nutzen, und seien es nur einige Momente am Morgen und Abend, wird uns im Verlauf eines Jahres ein recht gutes Grundwissen über Gottes Wort geben. Mehr als das wird es in uns den Appetit nach mehr wecken. Wir werden merken, wie wir in die Lage versetzt werden, immer mehr in die großen und gesegneten Felder vorzudringen, die sich vor uns auftun. Was wir in der Morgenstunde gesammelt haben, wird unsere Gedanken und unser Herz während des Tages nähren. Wie viel wird darüber hinaus nach und nach von dem aufgedeckt, was an Fleischlichem noch in unseren Wegen verborgen ist, wobei es so geschehen wird, wie wir es ertragen können. Auf diese Weise stellen wir dem Herrn eine Fülle von „Wasser“ zur Verfügung, um unsere Wege zu reinigen.