Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 36,20-24; 30,11-16; 38,25-27 - Vorträge über die Stiftshütte - Die Zapfen und Bretter
Die Zapfen – die Hände des GlaubensDie Zapfen – die Hände des Glaubens
Wie viel liegt doch in dieser Symbolik! Streckt sich die „Hand“ des Glaubens und der empfundenen Not nach Gott aus? Dort finden wir die göttliche Antwort darauf in dem Werk Christi. Liegt das Empfinden der Sünde, Schuld und Hilflosigkeit auf uns? Dort ist der Zufluchtsort, den die Liebe Gottes bereitet hat. Allem in uns, was unsere Not und unsere Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, wird in diesem göttlichen Werk exakt begegnet. Sind wir kraftlos? Sind wir gottlos? „Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben“ (Röm 5,6). Sind wir Sünder? „Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten“ (1Tim 1,15). So legt uns Gott praktisch selbst die Worte in den Mund und lädt uns ein, unter den Schutz des Kreuzes zu kommen, einschließlich allem, was durch das Kreuz garantiert wird. Die Füße waren an die Zapfen angepasst, und es gibt nichts, was so vollkommen zusammenpasst wie das Werk Christi und der arme, bedürftige Sünder. Und so legt der Glaube seine Hände an den dafür bereiteten Ort.
Nachdem die Zapfen ihren Platz in den Füßen gefunden haben, sind sie allerdings unsichtbar. Und so ist es auch bei dem Gläubigen. Er kann nicht über seinen wunderbaren Glauben nachdenken. Dieser wird auch nicht zur Schau gestellt, sondern ist in dem verborgen, worauf er ruht. Es ist auch nicht so, dass die Bretter in die Füße eingehakt und dann an ihnen herunterhängen würden, sondern sie ruhen auf ihnen. Für die Errettung klammert bzw. hält sich der Gläubige also nicht fest, so als ob alles von seiner Kraft abhinge, sondern er ruht mit seinem ganzen Gewicht in dem, was das Werk unseres Herrn Jesus uns bereitet hat. Somit stehen allein das Werk des Herrn und die durch Ihn geschehene Erlösung vor der Seele und nicht etwa die eigene Kraft oder Schwachheit, mit der sich der Glauben darauf stützt. Der Glaube ruht im Schoß der erlösenden Liebe; er ist damit beschäftigt und nicht mit sich selbst. Der Zapfen schützt das Brett auch davor, von den Füßen abzurutschen. Das Eigengewicht allein reichte nicht aus, um zu verhindern, dass es durch einen plötzlichen Stoß herunterrutschte. So ruht auch der Heilige durch einen göttlich gegebenen Glauben – nicht nur durch sein eigenes Gewicht – auf dem Werk Christi. Er kann niemals verlorengehen, weil er für ewig mit dem Wert dieses Werkes verbunden ist: „Niemand wird sie aus meiner Hand rauben“ (Joh 10,28).