Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
2Mo 25,1-9 - Vorträge über die Stiftshütte - Gottes Wohnort
Gott wohnt im TempelGott wohnt im Tempel
Wir kommen als Nächstes zu einem Symbol des ständigen Wohnortes Gottes auf der Erde dem Tempel. Dieser, errichtet durch Salomo, war die prächtige Krönung seiner herrlichen Herrschaft. Während grundsätzlich der Plan des Zeltes der Zusammenkunft eingehalten wird, spricht doch alles von Beständigkeit: Seine Steine sprechen von göttlicher Stabilität; seine Schnitzereien und sein Gold von Herrlichkeit. Doch es ist immer noch nur ein Symbol. „Salomo aber baute ihm ein Haus“, verkündete Stephanus, nur um seine Hörer gleich daran zu erinnern, dass „der Höchste nicht in Wohnungen wohnt, die mit Händen gemacht sind“ (Apg 7,47-50). Bezeichnenderweise schließt Stephanus seine Zusammenfassung der Geschichte Israels mit dem Tempel; es war der Höhepunkt der Herrlichkeit der Nation, und wir müssen nur die Geschichte Salomos weiter verfolgen, um zu sehen, dass alles nur ein Schatten war. Das Einweihungsgebet war in den Bergen Jerusalems noch nicht ganz verhallt, da fiel Salomo in beschämende Sünde und Götzendienerei. Alles war nur ein Bild und wartete darauf, dass die ganze Herrlichkeit Gottes Einem anvertraut werden würde, der vollkommen, absolut und ständig – im Herzen, Leben und Wesen – die Darstellung Gottes war.
Der Tempel wird zerstört – und neu aufgebaut
Nebukadnezar zerstörte den Tempel, verbrannte ihn völlig und führte die goldenen Geräte mit dem Volk nach Babylon weg. Durch Gnade wird ein Überrest des Volkes nach siebzig Jahren Gefangenschaft wieder nach Jerusalem zurückgebracht und der Tempel wird wieder aufgebaut. Gewiss, alles war sehr reduziert, und wir lesen nichts davon, dass die Schechina Wolke zu sehen war. Aber das Haus Gottes war da und auch die Verheißung an das Volk, dass, wenn sie aufrichtig zu Gott umkehrten, Er die Herrlichkeit des letzten Hauses größer machen würde als die des ersten (Hag 2,9).