Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
3Mo 16,1-22 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Weg, um Gott zu nahen
Das Tor des Vorhofs – Errettung allein durch ChristusDas Tor des Vorhofs – Errettung allein durch Christus
Zuallererst gibt es ein Tor zum Vorhof, einen Weg des Zugangs zu Gott und der Teilhabe mit seinem Volk an den Freuden und Segnungen, die Er bereitstellt. Was ist dieser Weg? Um das Bild des Vorhofs zu nutzen, führt dieser Weg nicht durch die die Stiftshütte umgebenden weißen Umhänge, sondern durch das große 20 Ellen breite Tor in deren Mitte, um in die heilige Stätte einzutreten.
Wir haben bisher gesehen, was der Scheidevorhang und der Eingangsvorhang der Stiftshütte bedeuten. Das Tor hat die gleiche Bedeutung. Sie stellen Christus in den verschiedenen Eigenschaften seiner Person dar. Er ist derjenige, der der Seele vorgestellt wird, die mit der Frage kommt: „Ich würde mich gern den Vorhöfen des Hauses des Herrn nähern, würde gern mit seinem Volk Anteil haben. Wie kann ich das nur tun? Welche Errungenschaften muss ich mitbringen, um dazu berechtigt zu sein?“ Und die Antwort darauf ist diese weite Einladung des Herrn Jesus selbst: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Mt 11,28). Hier ist eine Einladung, die dem Menschen gerade dort begegnet, wo er ist, an seinem entfernten Ort. Sie zeigt ihm Gottes Weg, sich zu nahen:durch das Tor hin – durch Christus. Dort, dem Sünder zugewandt, ist der Eingang: „Ich bin die Tür“, sagt Christus, „wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden“ (Joh 10,9), und: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37b).
Das ist die große Wahrheit des ersten Eingangs. Sie ist bis dahin sogar unabhängig von dem Verständnis des Werkes Christi. Es ist nicht nötig, dass man erklären kann, wie Christus rettet. Es ist nicht unser Wissen, das uns rettet. Es geht nicht darum, wie Er es tut, sondern das, was zuallererst groß vor dem Sünder steht, ist, „dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten“ (1Tim 1,15). Und als Sünder nähert er sich durch das Tor, das für jeden, der kommen will, weit geöffnet ist. Dann findet er sich durch den Glauben als Teil der Gemeinschaft des Volkes Gottes wieder und ist in der Lage, in ihre Freuden einzutreten, etwas von dem Glück, das ihre Herzen füllt, zu verstehen – die glückliche Gemeinschaft, die auf dem Weg zur Herrlichkeit ist, in die offenbare Gegenwart Gottes.
Leider bleiben die meisten Menschen an dieser Stelle stehen. Sie denken, dass das alles sei, was unser Nahen zu Gott angeht: die Kenntnis unserer Errettung durch den Glauben an den Herrn Jesus. Wahrscheinlich gehen sie durchs Leben, ohne viel mehr als dies zu erkennen.
Wir dürfen Gott sehr dafür danken, denn es ist nicht die Größe unserer Erkenntnis, die rettet, sondern derjenige, an den wir glauben. Der Glaube mag nicht sehr deutlich oder sehr stark sein, aber wenn er sich auf den rechten Gegenstand bezieht, wenn er uns mit Christus verbindet, bringt er uns unter die Geretteten, die in seine Vorhöfe eingetreten sind, und sicherlich wird echtes Lob die Folge sein.