Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
Vorträge über die Stiftshütte - Bei wem wohnt Gott? 1-20Vorträge über die Stiftshütte - Bei wem wohnt Gott? 1-20
Wenn man ein Thema in der Schrift betrachtet, ist es immer lehrreich, auf den Zusammenhang zu achten. Wenn der Herr es schenkt, werden wir das in Verbindung mit dem tun, was die Schrift über seinen Wohnort unter den Menschen sagt. Die Stiftshütte war, wenn man so will, der Mittelpunkt seiner Offenbarung im Blick auf sein irdisches Volk. Israels Lager in der Wüste war um die Stiftshütte her angeordnet, und die Wege des Volkes standen immer mit ihr im Zusammenhang. Als sie das Land erreichten, wurde auch dort die Ordnung Gottes in Verbindung mit der Stiftshütte eingerichtet. Deshalb werden wir einen Blick auf den Zustand des Volkes werfen, als Gott ihnen die Stiftshütte gab.
Wenn dies schon bei der Betrachtung der buchstäblichen Geschichte Israels wesentlich ist, wie viel wichtiger ist es, wenn wir uns daran erinnern, von wem und von was sie für alle Zeiten ein Bild ist. Schauen wir uns nun die verlesenen Schriftstellen an, die uns sieben große Tatsachen vorstellen.
Gott liebt es, bei den Lobgesängen seines Volkes zu wohnen, und diese Lobgesänge bilden gleichzeitig eine Voraussetzung für sein Wohnen (Ps 22,4). Er kann nur dort wohnen, wo Er gekannt ist; und Er kann wiederum nur auf dem Boden der Erlösung gekannt werden. In Römer 1 sehen wir, dass diejenigen, die das Zeugnis „seiner ewigen Kraft und seiner Göttlichkeit“ (Röm 1,20) in den Werken der Schöpfung hatten, die sie umgaben, blind und verfinstert am Verstand waren. Indem sie sich für Weise ausgaben, wurden sie zu Toren und schließlich in alle Arten von Götzendienst und schändliche Leidenschaften hineingezogen.
Wenn wir Gott erkennen wollen, muss das auf der Grundlage seiner eigenen Offenbarung geschehen, und zwar entsprechend seiner Natur, die wahr und gerecht ist. Aus diesem Grund muss Er sich im Umgang mit sündigen und schuldigen Menschen als vollkommen gerecht und heilig offenbaren – als ein Gott des Gerichts, selbst wenn Er noch weit mehr zu sagen hätte. Doch gelobt sei sein heiliger Name: Er hat tatsächlich mehr zu sagen, denn seine Offenbarung im Gericht hätte uns nur dazu verurteilen können, ewig von Ihm getrennt zu sein, und zwar in der äußersten Finsternis. Das bildet den dunklen Hintergrund, vor dem in all ihrem Glanz die Barmherzigkeit Gottes erstrahlt, wie Er sie in Christus Jesus – in seiner Person und in seinem Werk – offenbart hat. Das ist es, was in den erwähnten Stellen zum Ausdruck kommt.