Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
3Mo 16,1-22 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Weg, um Gott zu nahen
Das Waschbecken – passend gemacht durch Neugeburt und tägliche ReinigungDas Waschbecken – passend gemacht durch Neugeburt und tägliche Reinigung
Aber wir müssen einige Wahrheiten betrachten, die essentiell sind und mit dem Wert des Kreuzes zusammenhängen. Zuerst muss es eine praktische Eignung geben, um Gott nahen zu können. Das bringt uns zu der Wahrheit des Waschbeckens, das zwischen dem Brandopferaltar und der Stiftshütte stand. Das Waschbecken, mit Wasser gefüllt, ist zunächst einmal ein Bild der Waschung der Wiedergeburt. Es ist für einen nicht wiedergeborenen Menschen völlig unmöglich, in die Gegenwart Gottes einzutreten. Er könnte dort nicht glücklich sein. Er muss zuerst von neuem geboren werden (Joh 3,7), auch wenn er die Wahrheit darüber vorher nicht unbedingt erfassen muss. Wenn jemand fragt: „Wie kann ich sicher sein, dass ich wiedergeboren bin, dass ich vom Tod ins Leben übergegangen und für die Gegenwart Gottes passend bin?“, lautet die einfache Antwort darauf: „Hast du Christus angenommen?“ Denke an die Worte unseres Herrn in Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ So ist der Weg klar bezeichnet. Indem wir Christus im Glauben annehmen, gehen wir aus dem Tod ins Leben über. Wir erfahren „die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes“ (Tit 3,5b). Das ist die erste große Wahrheit, die das Waschbecken vermittelt.
Aber das Waschbecken spricht nicht nur von Wiedergeburt, die ein für alle Mal geschieht, sondern auch von der täglichen Reinigung durch das Wort Gottes, die uns sittlich passend macht, seine heilige Gegenwart zu genießen. Wir wissen nur zu gut, dass jemand, der durch den Glauben an Christus durch das Tor eingetreten ist, den Wert des Opfers kennt, das auf dem Brandopferaltar geopfert wurde, Kenntnis über den zerrissenen Vorhang und den Sühndeckel hat, dennoch dem Schmutz dieser Welt und der Verderbtheit der eigenen Natur erlauben könnte hineinzukommen, um so seinen ganzen Genuss zu verhindern. Leider ist es möglich, dass sich ein Kind Gottes weit von Ihm entfernt; dass die Freude der Gemeinschaft eine Sache der Vergangenheit wird; dass die Freude der Heiligkeit mit der Zeit vergessen wird und dass die Seele in einem Zustand ist, in dem sie Gott nicht genießen kann, gleichzeitig jedoch auch nicht zufrieden in der Welt und in der Sünde ruhen kann. Es gibt ein sehnsüchtiges Verlangen im Herzen, sich Gott wieder zuzuwenden, um seine einmal gekannte und genossene Gnade wiederzufinden. Gott sei Dank, dass Er für die Wiederherstellung seiner umherirrenden Kinder ebenso gesorgt hat wie für die Rettung des Sünders, der fern von Ihm war. Das Becken ist das Wort Gottes, das uns unsere Sünde ins Gedächtnis bringt und uns an die Entfremdung des Herzens erinnert: Dieses heilige Wort Gottes wird vom Geist Gottes dazu benutzt, um uns unseren Zustand bewusstzumachen, uns zum Bekenntnis unserer Sünde, unseres Abirrens zu führen und dazu, uns an Gott zu wenden, gegen den wir gesündigt haben. Wir kommen dann wie Kinder zu einem Vater und bekennen, was uns im Herzen von Ihm getrennt hat, und sehen, wie vollkommen unser Herr Jesus wiederherstellt. Ist die Errettung umsonst, so auch die Wiederherstellung. Es bedeutet, dass wir uns einfach vom Wort erforschen und prüfen lassen. Es bringt uns in Gottes Gegenwart, wo wir unseren Zustand und unser Abweichen von Ihm anerkennen. Dort wird Verunreinigung bekannt und gerichtet, und das, was unsere Freude an Gott verhinderte, ist nun weg – die Frische der ersten Liebe ist wiederhergestellt, und wir sind in der Lage, in die Stiftshütte einzutreten und den Dienst am Räucheraltar zu genießen.