Schriften von Samuel Ridout
Vorträge über die Stiftshütte (1-20)
3Mo 16,1-22 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Weg, um Gott zu nahen3Mo 16,1-22 - Vorträge über die Stiftshütte - Der Weg, um Gott zu nahen
3Mo 16,1-22: 1 Und der HERR redete zu Mose nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, als sie vor den HERRN hintraten und starben; 2 und der HERR sprach zu Mose: Rede zu deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu aller Zeit in das Heiligtum hineingehe innerhalb des Vorhangs, vor den Deckel, der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn ich erscheine in der Wolke über dem Deckel. 3 Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum hineingehen: mit einem jungen Stier zum Sündopfer und einem Widder zum Brandopfer. 4 Er soll einen heiligen Leibrock aus Leinen anziehen, und Beinkleider aus Leinen sollen auf seinem Fleisch sein, und mit einem Gürtel aus Leinen soll er sich umgürten und sich einen Kopfbund aus Leinen umbinden: Das sind heilige Kleider; und er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie anziehen. 5 Und von der Gemeinde der Kinder Israel soll er zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. 6 Und Aaron soll den Stier des Sündopfers, der für ihn ist, herzubringen und Sühnung tun für sich und für sein Haus. 7 Und er soll die beiden Böcke nehmen und sie vor den HERRN stellen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. 8 Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los für den HERRN und ein Los für Asasel. 9 Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf den das Los für den HERRN gefallen ist, und ihn opfern als Sündopfer. 10 Und der Bock, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebend vor den HERRN gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste. 11 Und Aaron bringe den Stier des Sündopfers, der für ihn ist, herzu und tue Sühnung für sich und für sein Haus und schlachte den Stier des Sündopfers, der für ihn ist. 12 Und er nehme eine Pfanne voll Feuerkohlen vom Altar, vor dem HERRN, und seine beiden Hände voll wohlriechenden, kleingestoßenen Räucherwerks, und bringe es innerhalb des Vorhangs. 13 Und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor den HERRN, damit die Wolke des Räucherwerks den Deckel bedecke, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht sterbe. 14 Und er nehme vom Blut des Stieres und sprenge mit seinem Finger auf die Vorderseite des Deckels nach Osten; und vor den Deckel soll er von dem Blut siebenmal sprengen mit seinem Finger. 15 Und er schlachte den Bock des Sündopfers, der für das Volk ist, und bringe sein Blut innerhalb des Vorhangs und tue mit seinem Blut, so wie er mit dem Blut des Stieres getan hat, und sprenge es auf den Deckel und vor den Deckel; 16 und er tue Sühnung für das Heiligtum wegen der Unreinheiten der Kinder Israel und wegen ihrer Übertretungen, nach allen ihren Sünden; und ebenso soll er für das Zelt der Zusammenkunft tun, das bei ihnen weilt, inmitten ihrer Unreinheiten. 17 Und kein Mensch soll im Zelt der Zusammenkunft sein, wenn er hineingeht, um Sühnung zu tun im Heiligtum, bis er hinausgeht. Und so tue er Sühnung für sich und für sein Haus und für die ganze Versammlung Israels. 18 Und er soll hinausgehen zum Altar, der vor dem HERRN ist, und Sühnung für ihn tun; und er nehme vom Blut des Stieres und vom Blut des Bockes und tue es an die Hörner des Altars ringsum, 19 und er sprenge von dem Blut mit seinem Finger siebenmal an ihn und reinige ihn und heilige ihn von den Unreinheiten der Kinder Israel. 20 Und hat er die Sühnung des Heiligtums und des Zeltes der Zusammenkunft und des Altars vollendet, so soll er den lebenden Bock herzubringen. 21 Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden; und er lege sie auf den Kopf des Bockes und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste, 22 damit der Bock alle ihre Ungerechtigkeiten auf sich trage in ein ödes Land; und er schicke den Bock fort in die Wüste.
Wir sind nun durch die ganze Stiftshütte gegangen. Wir können sagen, dass die gesamte Einrichtung in zwei Teile untergliedert werden kann: die Gegenstände, bei denen es um das Nahen zu Gott geht, und die Gegenstände der Darstellung. Es gibt bestimmte Dinge, die darstellen, was Gott in Christus ist, wie der Tisch und der Leuchter, während es andere gibt, die unmittelbar mit dem Nahen zu Ihm verbunden sind. Es ist auffällig, dass sich alle Gegenstände des Nahens zu Gott in einer geraden Linie zwischen dem Tor des Vorhofs und dem Sühndeckel im Heiligtum befinden. Diese Linie kann ausgehend vom Tor des Vorhofs, über den Brandopferaltar, das kupferne Waschbecken, den Eingangsvorhang der Stiftshütte und den Scheidevorhang (der das Heilige vom Allerheiligsten trennt) hinweg bis zum Sühndeckel gezogen werden. Praktisch alles, was sich auf dieser geraden Linie befand, sollte in irgendeiner Weise den Weg des Nahens zu Gott darstellen. Einige Gegenstände standen nicht so im Vordergrund wie andere. Besonders der Räucheraltar kann leicht als Gegenstand der Darstellung betrachtet werden, hat aber dennoch einen Platz in Verbindung mit dem Nahen zu Gott.
Es gibt zwei Möglichkeiten, auf diese gerade Linie zu schauen: aus der Sicht Gottes und aus der des Menschen. Wenn wir aus Gottes Sicht darauf schauten, würden wir am Sühndeckel starten, der der Thron Gottes ist und wo wir sehen, dass alles von göttlicher Gerechtigkeit, Majestät und Herrlichkeit spricht. Wir würden durch den Scheidevorhang gehen, am Räucheraltar vorbei, wo Anbetung als wohlriechender Weihrauch geopfert wurde und zu Gott aufstieg. Anschließend würde unser Gang am Becken vorbeiführen, wo die Waschung stattfand, weiter am Brandopferaltar vorbei, wo die Opfer dargebracht wurden, und schließlich würden wir durch das Tor hinaustreten.
Drehen wir diese Reihenfolge nun einmal um und beginnen dort, wo der Sünder beginnen muss – draußen, um zu sehen, wie Gott in seiner Gnade einen Weg bereitet hat, Ihm zu nahen.