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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 23 - Jahrgang 1938
1Joh 2,1.2 - Ich bitte um einige Erläuterungen.1Joh 2,1.2 - Ich bitte um einige Erläuterungen.
Frage 14: Ich bitte um einige Erläuterungen zu 1Joh 2,1.2
Antwort:
Zu Vers 1b: „... wir haben einen Sachwalter bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten.“14
Johannes gibt hier dem Herrn denselben Titel, den der Herr in Joh 14.15 und 16 dem Heiligen Geist gibt. Der Parakletos (= Sachwalter, Fürsprecher, Tröster) ist einer, der dem, welchem er beigegeben ist, sowohl Trost zuspricht und Mut einflößt als auch ihn gegen Anklagen verteidigt und rechtfertigt.
So ist der Heilige Geist unser Tröster, indem Er in der uns feindlichen Welt unseren Blick und unser Herz auf Ihn hin richtet, der für uns beim Vater ist (Joh 15,26 und 16,14; Apg 9,31); und Er ist für uns Rechtfertiger, der Welt und ihrem Fürsten gegenüber, sowie zugleich auch deren Ankläger (Joh 16,7-11).
Der Sohn hat uns zum Vater gebracht. Als der Mensch Jesus Christus beim Vater ist Er „der Gerechte“ (Siehe Apg 22,14 - ein Titel Jehovas in Jesaja 24,16). Er als hienieden gerecht gewesener Mensch kann zum Vater sagen: Sieh und nimm Mich an an Stelle dessen, der als Dein Kind sich eine Sünde hat zuschulden kommen lassen; vergib ihm um Meinetwillen, der Ich für diese Sünde gebüßt habe. - Bekenntnis von seiten des Schuldigen ist vorausgesetzt. (1Joh 1,9).
Zu Vers 2b: „... nicht allein aber für die Unseren, sondern auch für die ganze Welt.“
Daß Jesus Christus Sühnung für die Tatsünden der an Ihn Glaubenden sei, setzt Johannes als wohlerfaßt voraus. Weniger Verständnis scheint er aber bei seinen Lesern für die Tatsache vorauszusetzen, daß der gesamte Kosmos durch die Sünde als abstrakte geistige Wesenheit durchseucht ist, nicht nur durch vollbrachtes Tun. Es ist Außerachtlassung dieses Gedankens, was die wohlgemeinte, aber übel angebrachte Erweiterung des Textes durch Übersetzer zu „Sünden der ganzen Welt“ veranlaßt hat. Johannes hätte das auf Griechisch auch ganz gut sagen können, wenn er gewollt hätte. Die Sünde soll aus der Welt überhaupt verschwinden. Nur dadurch, daß Er durch Sein Opfer die Sühne dafür ist, kann das geschehen. Der ganze Kosmos, die ganze Welt ist mit Sünde behaftet vor dem heiligen Gott. Darum ist eine Sühnung „für die ganze Welt“ notwendig. Er ist sie.
Adelphos
14 Hierzu siehe „Handreichungen“ Bd. 5 (1917), S. 105-109.↩︎
Erstellt: 25.05.2024 15:42, bearbeitet: 04.10.2024 18:38