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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 9 - Jahrgang 1923/24
Mt 1, 2-16 + 17 - Wie stimmt die Geschlechter-Zählung nach Vers 17 (also 3 mal 14) mit Vers 2-16, wo für die dritte Reihe sich nur 13 Geschlechter ergeben?Mt 1, 2-16 + 17 - Wie stimmt die Geschlechter-Zählung nach Vers 17 (also 3 mal 14) mit Vers 2-16, wo für die dritte Reihe sich nur 13 Geschlechter ergeben?
Frage 13: Wie stimmt die Geschlechter-Zählung nach Mt 1,17 (also 3mal 14) mitVers 2-16, wo für die dritte Reihe sich nur 13 Geschlechterergeben?
Antwort A:
Nach unseren Begriffen vom Zählen sind es überhaupt nur 40 Geschlechter von Abraham bis Jesus. Von Abraham auf Isaak das erste Geschlecht, von Joseph auf Jesus das letzte, macht mit den übrigen 40. Wir müssen nach dem Brauch der Hebräer rechnen. Da wird der erste und der letzte Name, die erste und die letzte Zahl einer Reihe mit je 1 gesetzt. Die zwei treffendsten und zugleich bekanntesten Beispiele seien hergesetzt: 1Kön 18,1: Das Wort Jehovas geschah zu Elia im dritten Jahre. In Lk 4,25 und Jak 5,17 wird dies ausgedrückt als 3 Jahre und 6 Monate! In Mt 16,21 und Lk 9,22 muß der Herr am dritten Tage auferweckt werden, in Mk 8,31 nach 3 Tagen auferstehen. Der Heilige Geist benutzt die Redeweise der Menschen, denen Er etwas vorträgt. Die müssen die Späteren oder die Fremden eben kennen zu lernen versuchen. Sagen wir nicht auch „drittehalb“ und meinen 2½? Ein Fremder, der diese Ausdrucksweise nicht kennt, würde es sich so zurechtlegen: dritte = 3, und ein halbes dazu = 3½. Oder wir sagen „8 Tage“ und meinen 7. Der Franzose sagt 15 Tage und meint, wie wir richtig sagen, 14. Vergl. noch 1Mo 42,17.18; 1Kön 12,5.12a.12b; 1Kön 22,1.2;
Esther 4,16 u. 5,1. Also sind zunächst Abraham und Jesus mitzuzählen. Dann die Hauptsache: Die Zählung geht von Abraham ununterbrochen bis zur Wegführung nach Babylon. Hier wird die Reihe durchschnitten. Das Geschehene war zu furchtbar, als daß es in der Genealogie (Geschlechtsfolge) nicht hätte hervorgehoben werden sollen. Man lese, was der Geist in Ps 89 Jahrhunderte vorher gesagt hatte. Vergl. Vers 19-37 mit 38-45. Füge an Vers 38 Klagelieder 4,20 an, um ein Gefühl von dem für den treuen Juden Schrecklichen zu bekommen. Die Nachkommen des Gesalbten Jehovas waren von da an nur noch Privatleute. Darum ist die Geschlechterreihe nach diesem Einschnitt eine in ihrem Werte von der vorhergehenden ganz verschiedene. Der Jechonia auf dem Throne ist ein anderer seiner Stellung nach als der Jechonia, dessen „Krone zu Boden entweiht“, der ein Gefangener der Nationen war. Der Gefangene der Nationen ist in der zweiten Zählung, in der nach dem Einschnitt, der Erste in der Reihe; nach dem oben dargelegten Begriff des Zählens zählt er frisch mit; „der Christus“ als letzter der Reihe ebenfalls gezählt: es ergeben sich tadellos 14 Geschlechter!
F. Kpp.
Schlussbemerkung des Schriftleiters:
Es ist also, wie aus der obigen klaren Antwort hervorgeht, in Vers 11 die gewaltsame Wegführung oder Umsiedelung die Grenze der beiden Geschlechterreihen, nicht etwa die Person des Jechonia, die vielmehr anläßlich dieses einschneidendsten Ereignisses in der Geschichte Israels zweimal gezählt wird. Wir sehen daraus, daß dieses Ereignis noch tiefgreifender in seiner Bedeutung war als die Thronbesteigung Davids in Vers 6; denn hier bildet nicht etwa diese die Grenze, sondern Davids Person, der in der Geschlechterfolge nur einmal zu zählen ist, d. h. nur als letztes Glied der ersten Reihe.
Wenn wir, wie die meisten Ausleger annehmen, in diesem Geschlechtsregister den Stammbaum Josephs zu sehen haben (vgl. Jahrb. 6, Frg. 19)!, also des Vaters Jesu vor dem Gesetz, so ist es besonders bedeutsam, daß die Schrift so großes Gewicht auf die Feststellung dieser 3mal 14 Geschlechter legt. Denn durch diese Häufung heiliger Zahlen (3 x 2 x 7)! soll wohl gezeigt werden, daß auch, was die Abstammung des vor dem Gesetz anerkannten irdischen Vaters (des Pflegevaters) des Herrn anbelangt, das vollkommene Walten der göttlichen Vorsehung deutlich zu erkennen sein soll, damit vor den Menschen kein Schatten auf die Familie der irdischen Eltern des Herrn, und somit auf diesen Selbst, fallen kann.
Die Zahl 3 ist die Zahl der göttlichen Dreieinheit, also die Zahl der Vollkommenheit in der Person Gottes, die Zahl 7 dagegen die der Vollkommenheit in Seinen Plänen und Vorsätzen, während die Zahl 2 in der Hauptsache die Zahl der vollgültigen Bezeugung ist („aus zweier Zeugen Mund wird eine Sache bestätigt“, 5Mo 19,15; Joh 8,17). Wie wunderbar sind auch die oft so schwer zu verstehenden Zahlenbeispiele und -berechnungen in der Schrift! „Wie köstlich sind mir Deine Gedanken, o Gott! wie gewaltig sind ihre Summen!“ (Ps 139,17).
F. K.
Erstellt: 01.04.2024 14:36, bearbeitet: 29.10.2024 14:55