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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 10 - Jahrgang 1925
Eph 4,8-10 1Pet 3, 18-22; 4,6 - Was bedeutet die Stelle in Eph? Hat diese Stelle Beziehung zu den genannten Stellen aus Petr?Eph 4,8-10 1Pet 3, 18-22; 4,6 - Was bedeutet die Stelle in Eph? Hat diese Stelle Beziehung zu den genannten Stellen aus Petr?
Frage 5: Was bedeutet Eph 4,8-10 ? Hat diese Stelle Beziehung zu 1Pet 3,18-22 und 4,6 ?
Antwort A:
In Eph 4 haben wir die Kundgebung des Sieges des Herrn Jesus und die damit verbundenen Gaben und Segnungen, mit denen der Sieger Seine Gemeinde in Seiner unwandelbaren Liebe überschüttet.
Hingegen wird uns in 1Pet 3,18-22 mehr die sühnende Seite Seines Werkes gezeigt. Es handelt sich da um Schuld, doch in Eph 4 um Bildung der Gemeinde, gemäß der Vollständigkeit Seines Sieges und der Vollkommenheit Seiner Liebe zu ihr.
Da im 1. Band dieser Zeitschrift in Frage 41 eingehend über 1Pet 3. u. 4 geschrieben worden ist, erübrigt es sich jetzt, näher darauf einzugehen. (Vgl. noch Jahrb. 8, Frg. 17! D. Schriftl).
Doch wollen wir versuchen, mit des Herrn Hilfe einige Gedanken über eines der merkwürdigsten, inhaltsreichsten und feinsinnigsten Kapitel des Wortes Gottes zu schreiben.
Eph 4 fängt damit an, daß der größte Apostel, der Träger eines besonderen Zeugnisses und das Gefäß außergewöhnlicher Offenbarungen, ein Gefangener im Herrn ist, d. h. um Seinetwillen, der ausgesprochen in diesem Abschnitte des Wortes Gottes als Sieger über jede feindliche Macht, jedes antigöttliche Hindernis und jedes Hemmnis uns vorgestellt wird. Wir stehen nicht an zu sagen, daß wohl in keinem Teil der Schriften Sein Sieg in einer solchen Übergröße uns gezeigt wird wie gerade hier. Der Heilige Geist gebraucht hier, wie überhaupt in der ganzen Epistel, die vollendetsten, inhaltschwersten und gedankenreichsten Ausdrücke, um uns einen ahnenden Einblick in die Vollständigkeit und Vollkommenheit des Sieges der Ewigkeit, der von keinem übertroffen wurde, noch je übertreffen wird, zu gewähren. Es ist darum so, weil alles, wie Gott es sieht, dargestellt wird und nicht wie wir es verstehen.
Möge es uns durch Seine Gnade verliehen sein, den Herrn und Seinen Sieg besser verstehen zu lernen!
In Markus 16,19 steht geschrieben, daß der Herr „in die Himmel“ aufgenommen wurde. In Heb 4,14 wird Er uns gezeigt als Der, welcher „ durch die Himmel“ geht, dann in derselben Epistel 7,26, daß Er „höher als die Himmel“ geworden ist. Hier aber wird noch eine ausdrucksvollere Sprache gebraucht, „über alle Himmel“ (V. 10). Christus als auferstandener Mensch in Seinem Siegeszuge, der alles Dagewesene für immer in den Schatten stellt, indem Er das gesamte Weltall moralisch unter Sich und hinter Sich läßt und dort als Mensch eingeht, wo noch nie ein Mensch eingegangen ist, in die ungeschaffene Wohnung der
Gegenwart des ewigen Gottes. Weil es so ist, wird das gesamte Weltall erfüllt werden von Ihm und Seiner Herrlichkeit; von Ihm und den Segnungen Seines Sieges. In der Ewigkeit werden wir die Tragweite Seines Sieges besser ermessen lernen, dessen Segnungen wir, die wir Seine Gemeinde, Sein Leib sind, jetzt schon teilhaftig werden. In Eph 4,7 wird uns die Unumschränktheit des Herrn als Mensch - nicht als Gott, darum wird Er auch mit dem Namen oder der Bezeichnung: „Christus“ belegt - vorgestellt. Er gibt jedem, wie Er es für gut findet. Er ist der Geber, weil Er als Mensch der Sieger ist. Darum finden wir in Vers 8 die Kundgebung des Sieges. Er hat die Macht des Feindes gebrochen. Dieser, der uns gefangen hielt, ist der Gefangene unseres Herrn geworden. Wir haben es mit einem geschlagenen Feind zu tun. Welche Gnade!
Vers 9 zeigt uns, wie dieser Sieg errungen wurde und wie es möglich war, daß der Herr als Mensch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, weil Er am Kreuze den tiefsten Platz einnahm.
Das Wort in Vers 9: „... hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde“ bedeutet nicht etwa, daß der Herr nach Seinem Abschiede in Seinem Geiste dahinging, sondern, daß Er, der als Mensch „hinaufstieg“ - ein Geist steigt nicht hinauf noch hinab, vgl. Apg 2,34 -, auch als solcher hinabgestiegen ist und als Mensch am Kreuz moralisch den tiefsten Platz eingenommen hat. Einen noch tieferen Platz konnte der Herr nicht nach Seinem Abscheiden in dem getrennten Zustand der drei Tage Seines Todes einnehmen. Nie wird in der Schrift von einem besonderen Worte des Herrn während der drei Tage gesprochen. Es sei denn, daß man Lk 23,43 dazu macht. Darum hat Er auch als Mensch den höchsten Platz im Weltall inne. Das Kreuz und Seine leibliche Auferstehung sind die Säulen Seines Sieges, sie stützen den Thron des Allmächtigen und bilden die Grundlage der Unüberwindbarkeit der Gemeinde des lebendigen Gottes.
Christus hat als Mensch gesiegt; obwohl Er Gott ist, mußte die Frage zwischen Gut und Böse, Leben und Tod, Wahrheit und Lüge, Licht und Finsternis in dem Menschen Christus gelöst werden. Als Mensch empfing Er Gaben von Gott - vgl. Apg 2,33 -, und zwar für Menschen, nämlich die Gemeinde, in den Menschen, d. h. in den Gaben: Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, welche jetzt mit dem wunderbarsten Dienst betraut sind, in der Welt, wo Satan noch ist, Seinen Sieg zu proklamieren. Sie sind die Herolde Seines Sieges in der Welt, wo der Sieg am Kreuz errungen wurde; sie selbst und so auch jeder Errettete sind lebendige, ewige, göttliche Denkmäler Seines Sieges bis zu dem Augenblick, wo nicht nur ein Teil der sittlichen Schöpfung - sondern das gesamte Weltall, auch die stoffliche Schöpfung, erfüllt sein wird von Ihm, von Ihm allein. Er, der es allein wert und würdig ist, Ihm sei Preis, Dank und Anbetung!
K. O. St.
Erstellt: 02.04.2024 15:41, bearbeitet: 29.10.2024 14:41