verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 2 -Jahrgang 1914
Heb 2,13 - Sind die Gläubigen etwa berechtigt, von sich als von Kindern des Herrn Jesu zu reden (wie man oft in Gebeten hört)?Heb 2,13 - Sind die Gläubigen etwa berechtigt, von sich als von Kindern des Herrn Jesu zu reden (wie man oft in Gebeten hört)?
Frage 32: Sind die Gläubigen etwa nach Heb 2,13 berechtigt, von sich als vonKindern des Herrn Jesu zu reden (wie man oft in Gebeten hört)?
Antwort A:
Er sagt nicht: „Ich und Meine Kinder“, sondern „Ich und die Kinder, die Gott Mir gegeben hat“, was schon genügend wäre, um die Frage mit „nein“ zu beantworten. Aus dem ganzen Kapitel sehen wir, daß der Herr Jesus als „Sohn des Menschen“ betrachtet wird (V. 6); Ihm gegenüber werden die Erkauften als Brüder (V. 12.17), Gott gegenüber als Söhne (V. 10) oder Kinder (V. 14) genannt. Daß sie nicht Kinder des Herrn Jesu sind, geht aus den V. 14 und 17 hervor, wo Er ihnen zugezählt wird. Die Kinder sind Gottes (Joh 1,12 und 1Joh 3,1). Übrigens haben wir keine Stelle, wo der Herr Jesus Selbst oder Seine Apostel die Gläubigen Kinder des Herrnnennen. Die beste Auslegung von Heb 2,13 ist gewiß in Joh 17 enthalten (V. 6, 9, 11, 12, 24). Durch Sein Werk hat der Herr Jesus Seinem Gott und Vater Kinder erworben, welche dann Ihm gegeben worden sind. Sie sind Sein Eigentum, Sein Schatz; Er liebt sie, Er vertritt sie vor Gott; aber Sein Gebet zeigt, daß Er nicht ihr Vater ist, sondern Sein Vater ist ihr Vater! (Vgl. Joh 20,17).
R. W. D.
Anmerkung des Herausgebers:
Zu obigem vgl. noch Joh 6,37! -
Man hört oft in Gebeten Redewendungen wie: „Herr, Deine Kinder ...“ Diese falsche Ausdrucksweise hängt wohl nur in seltenen Fällen mit dem falschen Gedanken zusammen, als seien die Gläubigen Kinder des Herrn Jesu; häufiger wohl liegt ihr die Unkenntnis dessen zugrunde, daß der Ausdruck „HErr“ nach der Schrift dem Herrn Jesu gebührt, also kein Titel Gottes in Seiner Eigenschaft als „Vater“ ist! Ungezählte Stellen bieten Beweise hierfür, man vgl. nur Joh 13,13; Apg 2,36; Röm 8,15.16. (Siehe hierzu auch Frage 3)!
Noch häufiger vielleicht wird leider diese Ausdrucksweise aus Unachtsamkeit gebraucht. Wir sollten nun freilich einerseits, wenn wir mit dem Herrnreden, mehr und mehr lernen, die Ausdrücke zu gebrauchen, wie sie, der Schrift entsprechend, sich Ihm gegenüber geziemen, andererseits aber auch nicht ängstlich auf die Ausdrücke achten, sondern unser Herz mit dem Herrn(oder etwa mit dem Vater) reden lassen! Die, „welche vermöge der Gewohnheit geübte Sinne zur Unterscheidung haben“ (Heb 5,14), sollten die in diesem Punkte „Unmündigeren“ nicht richten und nicht dem Geiste der Kritik Raum geben, wodurch sie zum wenigsten sich selber des Segens im Mitbeten berauben; sie sollten vielmehr dessen eingedenk bleiben, daß wir alle leicht fehlen in unseren Ausdrücken und nicht vollkommen sind! (Vgl. Röm, 8,26 und Jak 3,1-2)!
Erstellt: 20.03.2024 14:01, bearbeitet: 31.10.2024 21:28