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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 14 - Jahrgang 1929
1Tim 2,15 - Auf wen bezieht sich in 1Tim 2,15 der Ausdruck: „wenn sie bleiben“?1Tim 2,15 - Auf wen bezieht sich in 1Tim 2,15 der Ausdruck: „wenn sie bleiben“?
Frage 16: Auf wen bezieht sich in 1Tim 2,15 der Ausdruck: „wenn sie bleiben“?
Antwort:
Der Fragende schrieb eigentlich als Gegenstand seiner Frage nur die Stelle selber, so daß nicht zu sehen ist, worin bezüglich dieses an sich einfachen Wortes seine Schwierigkeit liegt. Da nun auch diese Frage sich wohl kaum für die Allgemeinheit der Leser zur eingehenden Beantwortung eignet, so habe ich sie so gefaßt, wie oben geschehen, weil sich hieran der einzige sachliche Zweifel, ob so oder so, knüpfen kann. Sonst, ich wiederhole es, finde ich sachlich keine Schwierigkeit, sehe vielmehr in dieser die christliche Frau auf ihr gottgewollt-natürliches Gebiet weisenden Stelle (vgl. Zusammenhang)! eine ganz wunderbare, leider heute seltener denn früher erprobte Verheißung, auf welche die, die es betrifft, sich gerne und vertrauensvoll stützen dürfen. Auch hierin zurück zum Anfang! (1Joh 2,24 u. a).
Aber da ist es nun die Frage, auf wen bezieht sich die Bedingung zu der zu machenden Erfahrung: „Wenn sie bleiben“? Wer sind die „sie“?
Viele sehen hierin die beiden Eheleute, auf deren beiderseitiges Verhalten, sowohl was das Glück in der Ehe wie auch was den Segen Gottes anbelangt, es sehr viel ankomme. Und sicher, dem ist so! Und auch darin ändern sich Gottes Gedanken nicht mit der Mode von heute. Und Worte wie 1Mo 1,28; Eph 5,22-33 und 1Kor 7,1-7 u. a. dgl. behalten, solange diese Weltzeit besteht, für die Gläubigen ihre ungeschmälerte Bedeutung, wenn auch heute alles sozusagen auf den Kopf gestellt wird. Obiges darf, so heikel manchem dies Thema auch erscheint, gern auch in den „Handr.“ einmal betont werden! Also - wer das „sie“ auf die beiden Ehegatten bezieht und deren geistliches Verhalten gemäß der Schrift hier mit als Grundlage für die der Frau gegebene Verheißung ansieht, der begeht wohl (direkt) keinen Fehler.
Gleichwohl - unbedingt nötig ist es nicht, das „sie“ auf beide Gatten zu beziehen, denn wie nun, wenn nur die Frau errettet ist, der Mann gar nicht im Glauben steht und darum seine Liebe besonders egoistisch ist und von Gottgeheiligtsein (dem Worte Gottes Gehorsamsein) bei ihm durchaus nicht die Rede sein kann? Darf die gläubige Frau dann diese Verheißung sich nicht zu eigen machen?
Ich glaube doch, nämlich wenn man das „sie“ bezieht auf allgemein „die Weiber“ von V. 9 und 10, die den Männern von V. 8 gegenübergestellt sind. Von V. 11-15a ist dann von ihnen in der Einzahl geredet, gewissermaßen grundsätzlich, während der Apostel in V. 15b wieder an sie, die einzelnen, im allgemeinen denkt.
Ich behaupte nicht, daß die Stelle nur so oder so aufzufassen ist, man kann sie vielleicht so und so auffassen und durch beide Meinungen gesegnet werden. Der Herr möge jedem, den's angeht, Verständnis geben! Jedenfalls aber kommt auf das geistliche Verhalten des Weibes viel an, und solche gläubigen Weiber, die die gottgewollten Schranken, wie die Welt heute, zu durchbrechen trachten (auch innerhalb der Gemeinde Gottes)!, mögen nicht denken, daß sie sich jene kostbare Verheißung ohne weiteres aneignen dürfen, wenn auch Gott barmherzig ist und oft in Gnade handelt, wo Er ganz anders handeln könnte.
Viel ließe sich über diesen Punkt noch sagen, aber das wenige genügt wohl im Rahmen der „Handr.“, zumal es eben ja kein Punkt von allgemeinem Belange ist. Aber - wie wunderbar regelt das teure Wort Gottes alle Fragen, auch die intimen des Ehelebens, wenn die Kinder Gottes nur bereit sind, sich durch Gottes Gnade auch hierin nach dem Worte Gottes zu richten und sich hüten wollen, weder in falsche Übergeistlichkeit zu verfallen noch in fleischliche Ziellosigkeit! „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht für meinen Pfad!“ (Ps 119,105)
F. K.
Erstellt: 06.04.2024 11:08, bearbeitet: 29.10.2024 13:14