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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Fragen und Antworten Band 9 - Jahrgang 1923/24
Welche Bedeutung liegt in den Ausdrücken: „der erste Mensch“, „der alte Mensch“, „der neue Mensch“, „der letzte Adam“, „der zweite Mensch“?Welche Bedeutung liegt in den Ausdrücken: „der erste Mensch“, „der alte Mensch“, „der neue Mensch“, „der letzte Adam“, „der zweite Mensch“?
Frage 2: Welche Bedeutung liegt in den Ausdrücken: „der erste Mensch“, „deralte Mensch“, „der neue Mensch“, „der letzte Adam“, „der zweiteMensch“?
Antwort: „Der erste Mensch“ (1Kor 15,45).
Dieser Ausdruck wird gebraucht im Gegensatz zu Christo, dem „zweiten Menschen“ und „letzten Adam“. Es ist Adam persönlich und, eingeschlossen in ihm, seine ganze Nachkommenschaft. Mit diesem „ersten Menschen“ muß Gott der Sünde wegen als Richter handeln. „Der alte Mensch“ (Röm 6,6; Eph 4,22; Kol 3,9).
Der „alte Mensch“ bezeichnet den gefallenen Menschen mehr seiner Natur nach. Der durch die Sünde verdorbene alte Mensch ist es, der mit Christo gekreuzigt ist (Röm 6,6). Durch das Gericht in dem Tode Christi hat Gott ihn für immer beseitigt. Der „alte Mensch“ ist nicht tatsächlich tot. Die alte Natur ist noch in uns. Der alte Mensch ist am Kreuze von Gott gerichtet und abgetan. Der Gläubige erfaßt diese Tatsache für sich selbst als eine Wirklichkeit: „Ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20), Tag für Tag verwirklicht er im Leben diese am Kreuz geschehene Tatsache, d. h. er hält ihn im Tode und trägt jetzt die Züge des neuen Menschen (Kol 3,9-17). „Der neue Mensch“ (Eph 2,15; Eph 4,24).
Damit bezeichnet die Schrift alle Gläubigen in ihrer neuen Vereinigung mit dem auferstandenen Christus. In den Begriff „der neue Mensch“ sind alle Gläubigen eingeschlossen: „Er hat die zwei (Juden und Heiden) in Sich Selbst zu einem neuen Menschen geschaffen und die beiden in einem Leibe mit Gott versöhnt durch das Kreuz“ (Eph 2,15.16). Gott sieht gleichsam nur zwei Menschen, den „alten“ und den „neuen“ Menschen. Von dem „alten“ sind wir durch den Tod Christi gelöst und mit dem „neuen“, der nach Gott geschaffen ist „in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit“ in dem auferstandenen Christus, verbunden. In Eph 4,22-24 werden wir ermahnt, dem alten Menschen als „abgelegt“ nichts mehr zu erlauben und in der Wahrheit und dem Wesen des neuen zu leben. „Der letzte Adam“ (1Kor 15,45) bezieht sich auf den Herrn im Gegensatz zu Adam, „dem ersten Menschen“. Damit wird ausgedrückt, daß Er „das Haupt einer Nachkommenschaft“ ist. Der gefallene Adam war das Haupt eines gefallenen Geschlechtes, und so wurde Christus nach Seiner Auferstehung das Haupt eines neuen Geschlechtes. Damit, daß der
Herr der „letzte (nicht der „zweite“) Adam“ genannt wird, wird uns gesagt, daß nicht ein dritter nach Ihm kommt: „Der letzte Adam“ ward ein lebendig machender Geist. Kein anderes Haupt kommt mehr nach Ihm. Alle Ratschlüsse Gottes haben in Ihm ihre Erfüllung gefunden. Da sind zwei Häupter von zwei Menschenklassen. Jeder Mensch auf Erden ist mit dem Haupte einer dieser beiden Menschenklassen verbunden, mit Adam oder Christus, dem „letzten Adam“. „Der zweite Mensch“ (1Kor 15,47) steht im Gegensatz zum „ersten Menschen“. Es ist Christus und, eingeschlossen in Ihm, Sein Geschlecht. Im Zusammenhang mit diesem Ausdruck wird uns in 1Kor 15,47-49 die Wesensart des „ersten“ und des „zweiten“ Menschen gezeigt. „Der erste Mensch“ ist aus der Erde, „der zweite Mensch“ aus dem Himmel. Das zeigt uns ihr Lebenselement: Das des einen ist irdisch, das des anderen ist himmlisch. So kann der Apostel sagen: „Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind“, d. h. daß alle, die den ersten Menschen als Haupt noch haben, irdisch sind, sie leben in dem irdischen, und andererseits: daß alle, die mit dem Himmlischen als ihrem Haupte verbunden sind, himmlisch sind, sie leben in dem Himmlischen (Kol 3,2). Und so völlig erfaßte der Apostel die vollendete Loslösung von dem einen Haupte und das Verbundensein mit dem anderen, daß er sagen konnte: „Wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so (sicher) werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen“, wenn der Fleisch- und Blutzustand sein Ende gefunden hat (1Kor 15,49.50). v. d. K.
Erstellt: 01.04.2024 14:36, bearbeitet: 29.10.2024 15:00