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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Fragen und Antworten Band 22 - Jahrgang 1937
Off 22,13 - Gibt der Herr sich drei Namen: 1) „das Alpha und das Omega“, 2) „der Erste und der Letzte“, 3) „der Anfang und das Ende“. Die beiden letzteren verstehe ich; warum aber der erste?Off 22,13 - Gibt der Herr sich drei Namen: 1) „das Alpha und das Omega“, 2) „der Erste und der Letzte“, 3) „der Anfang und das Ende“. Die beiden letzteren verstehe ich; warum aber der erste?
Frage 14: in Off 22,13 gibt der Herr sich 3 Namen: 1) „das Alpha und das Omega“, 2) „der Erste und der Letzte“, 3) „der Anfang und das Ende“. Die beiden letzteren verstehe ich; warum aber der erste?
Antwort:
Wie in manchen Übersetzungen eine dazugesetzte Fußnote besagt, sind A und O der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Ja, die Übersetzung von Dr. Wiese fügt hinzu: „... der Anfang und das Ende.“ Ein und derselbe Gedanke ist auf dreifache Weise ausgedrückt, um zu sagen: Der Herr, Gott, der Allmächtige, Kap. 1,8, Gott, der auf dem Throne sitzt, Kap. 21,6, und der „Ich, Jesus“ der Verse 10-20 in Kap. 22 sind ein und dieselbe Person!
Geben Sie auf die Steigerung in den drei Stellen Achtung. Von den drei in Frage kommenden Benennungen nimmt Jehova Gott, der Allmächtige, in der ersten, Kap. 1,8, nur „Alpha und Omega“ an; in der zweiten, Kap. 21,6, zwei: „Alpha und Omega“ und „der Anfang und das Ende“; in der dritten und letzten, Kap. 22,13, noch: „der Erste und der Letzte“. 3 ist die Zahl der Gottheit. Der dreifach, d. i. Gott entsprechenderweise sich vorstellende „Jesus“ ist niemand anders als Jehova Gott der Allmächtige, der „Ich bin“, der „Er“ oder „Derselbe“ des Alten Testaments.
Es lohnt sich der Mühe, außer den genannten noch einige Stellen darüber nachzuschlagen: Jes 48,12; 44,6; 41,4; 5. Mose 32,39; Neh 9,6; Ps 102,27; Heb 1,12 und 13,8; Off 1,17 und 4,8.
Diese Art, durch fortschreitende Steigerung etwas nachdrücklich einzuprägen, liegt auf der Linie der alttestamentlichen poetischen Redeweise: Der Ausdruck des Gedankens vollzieht sich in zwei oder mehreren Absätzen. Die Offenbarung bewegt sich ihrem Inhalt und richterlichen Charakter entsprechend überaus stark in Bildern und Ausdrücken des Alten Testaments; es finden sich Dutzende von Anspielungen auf alttestamentliche Stellen; ja, es kommt vor, daß der Verfasser hebräisch denkt und griechisch spricht. Siehe z. B. Kap. 20,8 die Fußnote der Elberfelder Übersetzung.
Es werde nicht übersehen, daß das in Kap. 22,12 angekündigte Kommen Dessen, der Sich in V. 13 die drei-eine Benennung beilegt, nicht als Ermunterung angesprochen wird, etwa wie in Kap. 3,11 an Philadelphia, sondern in dem Sinne richterlich unterscheidender Beurteilung, was wiederum auf der Linie der alttestamentlichen Aussprüche liegt.
F. Kaupp.
Ergänzung zu der Antwort auf Frage 14 (Off 22,13):
In den drei Bezeichnungen in Off 22,13 können auch folgende Gedanken als unterschiedliche Bedeutung dieser drei Bezeichnungen gesehen werden:
Zu „das Alpha und das Omega“:
Er ist die vollkommene und einzige Offenbarung Gottes. Außer Ihm ist keine Offenbarung Gottes möglich, so wenig wie ein Mensch ohne die im Alphabet enthaltenen Laute oder Buchstaben sich äußern (offenbaren) kann. (Joh 1,1.14.18; Kol 1,15a; Heb 1,3)
Zu „der Erste und der Letzte“:
Er ist Der, gegen den alle zurücktreten, der den ersten Platz einnimmt und das letzte Wort sprechen wird. (Joh 1,14; 5,21-23a.27.28; Kol 1,15b-17; Off 20,11)
Zu „der Anfang und das Ende“:
Er ist Der, durch den alles ist, alles seinen Anfang hat, und der alles zur Vollendung hinausführen wird. (Joh 1,1-3; Kol 1,16; Heb 1,2; 1Kor 15,24-27a; Off 21,5a)
Also: „Ich bin das Alpha und das Omega“ = Er als die Offenbarung Gottes; „der Erste und der Letzte“ = Er als die über alles stehende Person; „der Anfang und das Ende“ = Er als der Urheber und Vollender der ganzen Schöpfung.
Franz Kaupp.
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 23.10.2024 18:01