verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 3 -Jahrgang 1915
Mt 16,20 Mk 8,30 Lk 9,21 - Warum verbot der Herr seinen Jüngern, zu sagen, daß Er der Christus sei?Mt 16,20 Mk 8,30 Lk 9,21 - Warum verbot der Herr seinen Jüngern, zu sagen, daß Er der Christus sei?
Frage 7: Warum verbot der HerrSeinen Jüngern, zu sagen, daß Er der Christussei? (Vergl. Mt 16,20 ; Mk 8,30 ; Lk 9,21 ).
Antwort A:
In Joh 4,34 sagt der Herr Jesus: „Meine Speise ist, daß Ich den Willen Dessen tue, der Mich gesandt hat, und Sein Werk vollbringe“ und fügt in noch deutlicherer Weise in Joh 7,18 hinzu: „Wer sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre Dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm.“ Damit zeichnet der HerrSelbst klare Richtlinien Seines Lebens, Er suchte nicht Seine Ehre und Verherrlichung, sondern die Verherrlichung und die Ehre Seines Vaters. Dementsprechend sagt Er in Joh 5,41: „Ich nehme nicht Ehre von Menschen“ (vgl. Joh 8,50). Auch Seine Handlungsweise in Joh 6,15 ist verständlich. Sie suchten Ihn dort zu greifen, um Ihn zum König zu machen. Er aber entwich auf den Berg, obwohl Er nach Joh 18,37 Pilatus gegenüber zugibt, ein König zu sein.
Aus alledem geht klar hervor, daß der Herr Jesus „Sich Selbst erniedrigte, indem Er gehorsam ward bis zum Tode“ (Phil 2,8), um dann das zu erleben, was in Phil 2,9 so klar ausgedrückt ist: „Darum hat Gott Ihn auch hoch erhoben und Ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist usw., auf daß jede Zunge bekenne, daß Jesus ChristusHerrist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ In Summa: Der Herrnlehnte die Ehre der Menschen ab, um zu warten, bis der Vater Ihn ehrte und verherrlichte.
W. W.
Anmerkung des Herausgebers:
Es war ein besonderes Messiasmerkmal, daß der Herr Jesus in der Verborgenheit blieb. Die Schrift wurde durch dieses Sein Verhalten erfüllt! Man vergl. hierzu besonders Mt 12,15-21; Mk 8,30ff.; Lk 9,21-24. Diese Stellen sind sehr wichtig. Die Jünger hatten zu lernen, daß der Messias nach der Schrift nicht mit großem Gepränge käme, sondern schlicht und unbekannt. Dies einzusehen, wurde ihnen sehr schwer, darum muß Er sie manchmal „bedrohen“. - Wie schwer wird es doch auch heute noch manchen Gläubigen, mit dem Herrn den Weg der Schmach und Niedrigkeit, des Nichtbeachtetwerdens zu gehen! Daß wir lernten von Ihm! Wir haben in dieser Welt nichts anderes zu erwarten als Er, und wenn wir das erfahren, was Er erfuhr - glückselig sind wir! (Joh 15,20f.; 1. Petrus 4,13f. u. a).
Neben obigem Grunde für Sein Verbot kommt z. B. für Mt 16,20 vielleicht noch in Betracht, daß es zwecklos, ja, zweckwidrig gewesen wäre, über Ihn als Christus zu reden, solange die Zeit, von der Er vorher zu Petrus geredet hatte, noch nicht gekommen sei!
Bei dieser Gelegenheit noch einiges über des Herrnhäufige Verbote an von Ihm Geheilte, über ihre Heilung öffentlich zu reden (vergl. z. B. Mt 8,4; 9,30). Auch für diese Verbote gilt sicherlich obiger Grund von Antwort A. Dann auch der, daß durch Verkündigung Seiner Taten hätten Volksansammlungen hervorgerufen werden können, bei denen wohl das Fleisch Genuß gefunden hätte, aber keine tiefere innere Bewegung zu Jesus hin entstanden wäre. Ferner vielleicht der Grund, daß durch vorzeitiges überflüssiges Bekanntwerden Seiner Person die Feindschaft der Führer des Volkes gegen Ihn mehr beschleunigt worden wäre, als zur Erfüllung der Schrift nötig war. - Und noch andere Gründe könnten im einzelnen Falle maßgebend gewesen sein, wie z. B. persönliche bezüglich der Geheilten oder deren Umgebung. So mag in dem entgegengesetzten Fall von Mk 5,18.19 der Grund zu der Aufforderung des Herrn an den Geheilten, in seinem Hause kundzumachen, wieviel Der Herr anihm getan hat (- eine Aufforderung, welcher der Gadarener leider nicht wörtlich nachkommt; auch heute ist es manchem leichter, draußen, wo man ihn nicht kennt, als daheim und etwa auf seiner Arbeitsstätte den Herrnzu bekennen; aber daheim usw. muß stets das erste sein! -), der sein, daß in einem Ort, wo man den Herrnablehnt und Seine Macht abweist, das klare Zeugnis von Ihm und Seiner Wundertat durchaus nötig war.
Erstellt: 20.03.2024 14:03, bearbeitet: 31.10.2024 20:48