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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 2 -Jahrgang 1914
Lk 2,35.48 Joh 2,3.4 - Was ist unter dem Schwert zu verstehen, das Marias Seele durchdringen wird?Lk 2,35.48 Joh 2,3.4 - Was ist unter dem Schwert zu verstehen, das Marias Seele durchdringen wird?
Frage 22: Was ist in Lk 2,35 unter dem Schwert zu verstehen, das Marias Seele durchdringen wird? (Finden wir in Lk 2,48 schon eine Antwort dafür?Vielleicht auch in Joh 2,3.4 ?)
Antwort A:
Hohe Ehre war Maria als Mutter Jesu zuteil geworden. Aber sie sollte lernen, daß Er, der Sohn Gottes, ihr Heiland und Erretter werden sollte. Durch das Schwert, das mehr als einmal durch ihre Seele ging, wurde sie nicht allein vor Überhebung bewahrt, es wurde dadurch auch ihre Stellung zum Herrnund der Gemeinde gekennzeichnet.
Zum erstenmal durchzuckte sie dieser Schmerz, als sie die Worte vernahm in Lk 2,49. Sie dachte, ihr Vorwurf: „Warum hast Du uns das getan“ sei gerechtfertigt, und erfährt nun, daß sie solchen verdient hatte, und daß, wenn Er auch ihr Sohn, Er zugleich ihr Herr sei.
Tiefer geht das Schwert durch ihre Seele bei der Hochzeit zu Kana. Mehr und mehr muß sie sich äußerlich von Ihm lösen. Das scheinbar harte Wort: „Weib, was habe Ich mit dir zu schaffen“ sagte ihr: „Es ist ein höherer, Mein Vater, auf Dessen Wink Ich warte“ (Joh 4,34).
Noch gewaltiger wurde die Kluft, als sie aus Seinem Munde hörte, daß, wer den Willen Gottes tue, Seine Mutter, Brüder und Schwestern seien. Aber die schwerste Zeit war, als man das „Kreuzige“ über Ihn rief und Ihn nach Golgatha führte. Dort löst Er völlig das äußere Band durch die Worte: „Weib, siehe, das ist dein Sohn.“ Dort schaute sie in Ihm das Lamm Gottes, das der Welt und auch ihre Sünde wegtrug.
L. Th.
Antwort B:
Maria sah Jesum so, wie ihr der Engel bei der Geburtsverkündigung gesagt hatte. Sie sah in Ihm den König, der das Reich Israel wieder aufrichten sollte, der der Sohn des Höchsten genannt und dem Gott den Stuhl Seines Vaters David geben wird; deshalb verstand sie die Worte, die Gott durch Simeon sprach, nicht.
Als sie Jesum am Kreuze sah, da ging das Schwert durch ihre Seele - alle ihre Hoffnungen waren dahin. Jesus sah ihren Schmerz, und Er wies auf Johannes hin, der nun ihr Sohn sein sollte. Dies alles sah Simeon im Geiste zuvor, und davon sprach er.
A. T.
Anmerkung des Herausgebers:
Wir weisen noch hin auf den ganzen Vers dieser prophetischen Rede Simeons. Die Überlegungen der Herzen sollten durch Jesus offenbar gemacht werden, und auch durch Marias Seele sollte das Schwert gehen. Wodurch werden der Menschen Herzen offenbar? Durch das Wort. Das Wort wird in der Schrift mehrfach mit einem Schwert verglichen, so z. B. in Eph 6 und in Heb 4,12.13! Christus aber ist das fleischgewordene Wort! (Joh 1,14). Und wahrlich: was Er redete, und was Er war in dieser Welt - oftmals wird beides zusammen wie ein Schwert gewesen sein, mit dem, wenn sie davon Kunde bekam, das arme, menschlich unverständige Mutterherz der Maria durchbohrt wurde (vergl. z. B. auch Worte wie Mt 10,34-39), und wodurch die törichten Überlegungen ihres Herzens offenbar wurden. - Aber sie lernte glauben an Ihn (vergl. Joh 2,5), und auch sie war später bei der kleinen Schar auf dem Obersaal (Apg 1,13.14) und durfte glücklichen Herzens warten auf die Erfüllung Seiner Verheißung!
Persönliche Worte an unsere Freunde!
Mit innigem Dank gegen den Herrnund Sie alle lassen wir diese Nummer hinausgehen. Wir haben eine größere Reihe von Fragen behandelt als sonst. Wir mußten es, um mit der Fülle des vorhandenen Stoffes zu räumen. Es gehen so viele Fragen und so reichlich Antworten ein, daß es nur auf dem diesmal eingeschlagenen Wege möglich ist, bei dem gegenwärtigen Umfang des Blattes den Überfluß an Stoff zu bewältigen. Es wird uns sehr schwer, die Antworten in dieser Weise kürzen zu müssen, aber wer einmal einen Blick in die Schwierigkeiten unserer Redaktionsarbeit getan hat, gibt uns recht, daß keine andere Möglichkeit vorhanden ist. Gelegentlich werden einzelne freundliche Mitarbeiter nur sozusagen „Blätter und Blüten“ aus ihren Einsendungen wiedersehen. Sie mögen uns dies nicht verargen, sondern die Zwangslage erkennen, in der wir uns befinden! Möchten unsere geliebten Mitarbeiter aus diesem allem lernen, sich künftig so kurz wie irgend möglich zu fassen! Wirklich schwere Fragen werden auch in Zukunft eingehendere Antworten finden.
Aufmerksame Leser des Blattes werden auch bemerken, daß Fragen beantwortet sind, die gar nicht veröffentlicht waren. Wir haben auch diesen Weg als nötig ersehen, um leichtere und doch für die Allgemeinheit nicht unwichtige Fragen, beantwortet durch bekannte Mitarbeiter, dem Leserkreis vorlegen zu können.
Wenn wir den Umfang des Blattes verdoppeln könnten, so würde es vielleicht leichter sein, die Artikel so zu veröffentlichen, wie sie eingesandt werden. Aber dann müßte der Preis der „G. H.“ auch wenigstens doppelt so hoch sein wie jetzt, übersteigen doch auch beim jetzigen Umfang noch die Herstellungskosten des Blattes die Einnahmen so bedeutend, daß wir nur immer wieder bitten können um Unterstützung in der Verbreitung desselben.
Aber der Herr segnet uns fortgesetzt. Ihm sei Dank und Lob! Seien Sie alle Ihm befohlen mit 1Thes 5,15-17 von dem Herausgeber
Fritz Koch.
Klotzsche, Anfang April 1914.
Erstellt: 20.03.2024 14:01, bearbeitet: 31.10.2024 21:13