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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Fragen und Antworten
Fragen und Antworten Band 5 - Jahrgang 1917
Mt 22,14 - „Wie weiß der Mensch ob er auserwählt ist oder berufen?“Mt 22,14 - „Wie weiß der Mensch ob er auserwählt ist oder berufen?“
Frage 30: Wie weiß der Mensch nach Mt 22,14 , ob er auserwählt ist oder berufen?
Antwort19:
In dem Gleichnis Mt 22,1-13 redet der Herr Jesus davon, daß Gottes Einladung nicht nur Israel, sondern auch den Heiden, nicht nur den Frommen und Edlen, sondern auch den Sündern und Verachteten gilt. Von Gottes Seite ist alles bereit. Sein Ruf ergeht an alle Menschen. „Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15) befiehlt der Herr Seinen Jüngern beim Abschied. Gott will, daß alle errettet werden, und der Mensch Christus Jesus gab Sich Selbst zum Lösegeld für alle (1Tim 2,4.6). Der Herr will nicht, daß irgend welche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen (2. Petrus 3,9). Wer könnte da noch zweifeln, daß der Ruf Gottes allen Menschen gilt, welches Volkes, Ranges, Standes, Geschlechts, Farbe und Zustandes sie seien?! Wir haben das Vorrecht, Boten dieses Königs zu sein und in aller Welt laut zu rufen: „Kommt, denn schon ist alles bereit!“ (Lk 14,17), und wissen, daß unsere Einladung allen gilt. Gott sei gepriesen dafür!
In Mt 20,16 steht dasselbe Wort im Anschluß an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Auch hier handelt es sich um Israel und die Nationen, aber weiter auch darum, daß der Ruf des Herrn in allen Zeitaltern und an Menschen jedes Lebensalters ergeht.
Der Mensch, der der Einladung Gottes folgt, sich von Ihm das hochzeitliche Kleid schenken läßt, geht zur Hochzeit in das Reich der Himmel ein. Gott sendet den Geist Seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: „Abba, Vater!“ (Gal 4,5.6; Röm 8,15), und dieser Geist legt dann mit unserem Geist Zeugnis davon ab, daß wir Gottes Kinder sind (Röm 8,16). Durch den Geist, der in uns Wohnung gemacht hat, freuen wir uns der Gemeinschaft und des Umganges mit dem Herrn Jesus. Wir erleben das Werk des Geistes in und an uns, lernen im Geiste zu wandeln und können jubeln: „Das Alte ist vergangen; siehe, alles ist neu geworden!“ (2Kor 5,17). Der Geist macht mir Gottes Wort lebendig, und ich erkenne, daß Gott mit jedem Wort und jeder Zusage mich meint. So erlebe ich den Beweis meiner Auserwählung, sitze im Hochzeitssaal, freue mich der Gegenwart und Gemeinschaft des Bräutigams und Seines Vaters, höre ihre Stimme, genieße die himmlischen Gaben (Eph 1,3; 2,6). Was bedarf es noch mehr?!
O. v. Br. (beim Militär).
19 Siehe hierzu auch die Antworten zu Frage 28, Seite 218; ebenso die Frage über die gleiche Schriftstelle in Band I, Seite 18. Die Schriftleitung.↩︎
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 31.10.2024 20:07