Schriften von Charles Henry Mackintosh
3Mo 10,1-11 - Falsche Anbetung
Ermahnungen für unsErmahnungen für uns
Wir sind nun aufgefordert, über den guten Grundsatz der Wahrheit in 3. Mose 10,6.7 nachzudenken:
3Mo 10,6.7: Mose sprach zu Aaron und zu Eleasar und zu Ithamar, seinen Söhnen: Eure Häupter sollt ihr nicht entblößen und eure Kleider nicht zerreißen, damit ihr nicht sterbt und er nicht erzürne über die ganze Gemeinde; aber eure Brüder, das ganze Haus Israel, sollen diesen Brand beweinen, den der HERR angerichtet hat. Und von Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen, dass ihr nicht sterbt; denn das Öl der Salbung des HERRN ist auf euch. Und sie taten nach dem Wort Moses.
Wenn jemand in den Dienst der Priesterschaft tritt, ist er außerhalb des natürlichen Einflussbereiches und muss sich nicht länger dessen Ansprüchen ergeben. Das wird durch Aaron veranschaulicht. Natürliche Verbindungen wurden heftig auseinandergebrochen.
Eine melancholische Leere hat sich in seine Neigungen gelegt; jetzt durfte er sich nicht dadurch beeinflussen lassen, was sich vor ihm abgespielt hatte; und warum? „Denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm“ (3Mo 21,12). Sicherlich ist das eine praktische Lektion für uns. Warum hat unser Charakter so eine Macht über uns? Warum haben Lebensumstände und irdische Beziehungen so einen Einfluss auf uns? Warum sind wir so vereinnahmt von den Dingen, die um uns geschehen, von den Wechselfällen der irdischen Umstände? Warum sind wir in so unangemessener Weise von den bloßen Ansprüchen und Bindungen der Natur beeinflusst? Weil wir nicht beständig so sind, wie wir im Haus Gottes sein sollten: mit „dem Salböl des Herrn auf uns“. Hier ist die eigentliche Ursache allen Versagens. Weder nehmen wir unsere priesterliche Stellung und Würde ein, noch sind wir uns unserer priesterlichen Vorrechte bewusst. Daher sind wir so mitgerissen von gegenwärtigen Dingen und weggezogen von unserer hohen Bestimmung als „Könige und Priester unseres Gottes“.1
Mögen wir durch diesen ernsten Abschnitt im Wort Gottes mehr und mehr bewegt werden, nach dem tiefen Sinn in den Worten „Entblöße nicht dein Haupt“ zu streben. Mögen wir tiefer eindringen in Gottes Gedanken über gegenwärtige Dinge und welchen Platz wir darin haben! Gott gewähre es um seines geliebten Sohnes willen!
1 Anm. d. Red.: Natürlich gibt es irdische Verpflichtungen, denen wir nachzukommen haben. Wir dürfen jedoch selbst Familienbanden nicht erlauben, uns in unseren Verpflichtungen dem Herrn gegenüber nachlässig zu machen.↩︎