Schriften von Charles Henry Mackintosh
Phil 2,25–30 – Epaphroditus: Mach nicht so viel Wind um deine Person!
Wie der Apostel ihn wertschätzteWie der Apostel ihn wertschätzte
Es bleibt uns noch übrig, mit einem Wort der rührenden Weise zu gedenken, in welcher der Apostel seinen geliebten Mitarbeiter der Versammlung zu Philippi empfiehlt. Es scheint gerade, als wenn er, um menschlich zu sprechen, nicht genug aus ihm machen könnte. „… da ihn ja sehnlich nach euch allen verlangte und er sehr beunruhigt war, weil ihr gehört hattet, dass er krank war. Denn er war auch krank, dem Tod nahe; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht aber über ihn allein, sondern auch über mich, damit ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte“ [Phil 2,26.27]. Welch eine rührende Sprache! Welch eine Flut göttlicher Zuneigung strömt hier aus dem Herzen des Apostels! Die ganze Versammlung zu Philippi, der Apostel, ja Gott selbst, alle beschäftigten sich in ihren Gedanken mit diesem sich selbst aufopfernden Diener Christi. Hätte Epaphroditus sich selbst gesucht, wäre er mit sich und mit seinen Interessen oder selbst mit seinem Werk beschäftigt gewesen, so würden wir seinen Namen sicherlich in den Blättern des inspirierten Wortes vergeblich suchen. Aber nein; er dachte an andere, nicht an sich, und deshalb dachten Gott, sein Apostel und seine Versammlung an ihn.
So wird es stets sein. Ein Mensch, der viel an sich denkt, erspart anderen die Mühe, an ihn zu denken; aber der demütige, bescheidene, anspruchslose, von sich selbst entleerte Diener, der nur an andere denkt und für sie lebt, der in den Fußtapfen Jesu Christi wandelt, ein solcher wird stets der Gegenstand der Liebe und Sorge Gottes und seines Volkes sein; an ihn wird gedacht, ja er wird geehrt werden von allen. „Ich habe ihn nun“, fährt Paulus fort, „desto eiliger gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn seht, wieder froh werdet und ich weniger betrübt sei. Nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren; denn um des Werkes willen ist er dem Tod nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte“ (Phil 2,28-30).
So war es mit diesem teuren Diener Christi. Er hatte sein Leben nicht geachtet, sondern es seinem Meister zu Füßen gelegt, um die fehlende Verbindung zwischen der Kirche Gottes zu Philippi und dem leidenden, bedürftigen Apostel zu Rom herzustellen. Deshalb fordert Paulus die Philipper auf, ihn in Ehren zu halten, und darum ist der Name des Epaphroditus durch die Feder der göttlichen Inspiration bis auf unsere Tage bewahrt, sein kostbarer Dienst erzählt, und diese Erzählung ist von unzähligen Millionen gelesen worden, während der Name und die Taten der sich selbst suchenden, eigennützigen Diener in ewige Vergessenheit versunken sind.