Schriften von Charles Henry Mackintosh
2Mo 20 - Welche Bedeutung hat das Gesetz für den Christen?
Eine neue SchöpfungEine neue Schöpfung
Aber um nicht länger mit Beweisführungen zu ermüden, möchte ich fragen: Wenn wirklich das Gesetz eine Lebensregel für den Gläubigen darstellt, wo finden wir dann einen Hinweis darauf im Neuen Testament? Offenbar hatte der Apostel diesen Gedanken nicht, als er an die Galater schrieb: „Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele nach dieser Richtschnur wandeln werden Friede über sie und Barmherzigkeit, und über den Israel Gottes!“ (Gal 6,15.16). Welche Richtschnur meint er hier? Das Gesetz? Nein, sondern die „neue Schöpfung“. Finden wir etwas dergleichen in 2. Mose 20? Redet das Gesetz ein einziges Wort über die „neue Schöpfung“? Im Gegenteil. Es richtet sich an den Menschen in seinem natürlichen Zustand gemäß der alten Schöpfung und stellt ihn auf die Probe, um seine Fähigkeiten zu untersuchen. Wenn nun das Gesetz der Grundsatz wäre, nach dem die Gläubigen leben sollten, warum spricht dann der Apostel einen Segen über die aus, die nach einem ganz anderen Grundsatz wandeln? Warum sagt er nicht: „… so viele nach dem Grundsatz der zehn Gebote wandeln“? Ist es nicht aufgrund dieser einzigen Stelle offensichtlich, dass die Kirche Gottes einen erhabeneren Grundsatz hat, nach dem sie wandeln soll? Obwohl die Zehn Gebote zweifellos zu dem inspirierten Wort gehören, können sie doch niemals die Lebensregel eines Menschen sein, der durch die unendliche Gnade Gottes in eine neue Schöpfung eingeführt ist und neues Leben in Christus empfangen hat.