Charles Henry Mackintosh
Schriften von Charles Henry Mackintosh
1Sa 16 - Kapitel 1 - Die Salbung Davids1Sa 16 - Kapitel 1 - Die Salbung Davids
15. VI. Bei der Erforschung der Schrift werden wir immer wieder die Bemerkung machen, in welch wunderbarer Weise Gott aus dem Bösen Gutes hervorzubringen weiß. Es war eine große Sünde von seiten Israels, daß es seinen König-Jehova verwarf und einen Menschen als Fürsten über sich haben wollte; und in jenem Manne, der zuerst das königliche Szepter über Israel schwang, hatte es in schmerzlicher Weise erfahren müssen, daß alles Vertrauen auf menschliche Kraft und Hilfe eitel ist. Der Herr stand jetzt im Begriff, Seinem Volke aus all seiner Sünde und Torheit einen reichen Segen hervorkommen zu lassen.
16. VI. Saul wurde in den Ratschlüssen Gottes beiseite gesetzt, obwohl er noch bis zu seinem Tode auf dem Throne blieb. Sein Königtum sollte seinen Händen entschwinden, und ein Mann nach dem Herzen Gottes und zum Segen für Sein Volk an Sauls Stelle treten. „Und Jehova sprach zu Samuel: Bis wann willst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, daß er nicht mehr König über Israel sei“ (V. 1)? Diese Worte enthüllen uns das Geheimnis der Trauer Samuels um Saul während der langen Zeit seiner Absonderung von ihm. Im letzten Verse des 15. Kapitels lesen wir: „Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tage seines Todes; denn Samuel trauerte um Saul, da es Jehova reute, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte“.
Das war ganz natürlich. In der traurigen Geschichte dieses unglücklichen Mannes gab es vieles, was das Herz tief zu bewegen imstande war. Manches Auge hatte einst ohne Zweifel voll Bewunderung auf dem schönen, stattlichen Manne geruht, den Jehova zum König erwählt hatte. Und jetzt war alles dahin. Saul war verworfen, und Samuel fühlte sich gezwungen, einen Platz völliger Absonderung von ihm einzunehmen, als von einem Manne, den Gott beiseite gesetzt hatte. Saul war schon der zweite Würdenträger, den Samuel seiner hohen amtlichen Würde entkleidet sehen mußte. Im Beginn seiner Laufbahn hatte er eine ernste Botschaft dem Hohenpriester Eli überbringen müssen, und nun, am Ende seines Lebens, wurde er berufen, den Ohren Sauls das Gericht des Himmels über sein Verhalten anzukündigen.
Allein, was auch die Gefühle Samuels sein mochten, es konnte ihm nicht erspart bleiben, die Gedanken Gottes über Saul zu erfahren.
17. VI. „Bis wann willst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe?“ Gemeinschaft mit Gott wird uns stets dahin führen, Seine Wege zu erkennen und uns ihnen zu unterwerfen. Sind nur unsere G e fühle tätig, so werden wir über den Fall dessen, was uns so groß und erhaben schien, weinen; der Glaube aber erfaßt die große Wahrheit, daß Gottes nie irrender Ratschluß bestehen bleiben muß, und daß Er alles ausführen wird nach Seinem Wohlgefallen und nach dem Rate Seines Willens. Der Glaube wird keine Träne weinen, wenn ein Agag vor Jehova in Stücke gehauen wird (Kap. 15, 33); aber ebensowenig wird er trauern über die Verwerfung eines Saul, da der Glaube stets mit den Gedanken und Ratschlüssen Gottes in Übereinstimmung ist, mögen diese nun niedermähen oder aufrichten, strafen oder segnen. Aber ach! zwischen wahrem Glauben und bloßem Gefühlswesen besteht ein großer Unterschied. Während letzteres sich hinsetzt und weint, erhebt sich ersterer und füllt das Horn mit Öl.
18. VI. Der Leser tut wohl, über diesen Gegensatz ein wenig nachzusinnen. Wir sind alle so geneigt, uns durch bloße Gefühle fortreißen zu lassen. Dies ist eine große Gefahr, da unsere Gefühle, soweit sie nur aus der Natur hervorkommen, in ihrer Wirkung böse sein müssen, jedenfalls aber in einem Strome fließen, der den Gedanken Gottes entgegen ist. Nun, das wirksamste Heilmittel gegen ein solch bloßes Gefühlswesen und seine bösen Folgen ist die tiefe Überzeugung von der Wirklichkeit und Unverletzlichkeit des Ratschlusses Gottes. Angesichts dieses Ratschlusses schwindet alles Gefühlswesen, während der Glaube wächst und zunimmt. Der Glaube sagt: „Ich danke dir, Vater!“ für Umstände und Ratschlüsse, die allem Anscheine nach jeder Regung der natürlichen Gefühle den Todesstoß versetzen müssen.
19. VI. „Bis wann willst du trauern? . . . Fülle dein Horn mit Öl und gehe hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen.“ Ja, bis wann willst du trauern und klagen? Das ist die Frage. Menschliche Trauer dauert so lange fort, bis das Herz Ruhe findet in den reichen Hilfsquellen des hochgelobten Gottes. Die Leeren und Lücken, welche die schmerzlichen Ereignisse dieses Erdenlebens in dem Herzen schaffen, können nur ausgefüllt werden durch den einfältigen, ungeteilten Glauben an das kostbare Wort: „Ich habe mir ersehen“. Das ordnet in der Tat alles. Es trocknet die Tränen, lindert den Schmerz und füllt die Leere aus. Sobald der Geist in dem ruht, was Gottes Liebe vorgesehen hat, sind alle seine Kümernisse und Klagen abgeschnitten. Möchten wir alle mehr die Kraft dieser Wahrheit in ihrer mannigfachen Anwendbarkeit kennen lernen und unser Horn gefüllt haben mit der Überzeugung, daß unser Vater in Seiner Weisheit und Barmherzigkeit alles wohl versehen wird! Aber das ist eine hohe und seltene Segnung. Es ist nicht leicht, sich ganz über den Bereich menschlichen Denkens und Fühlens zu erheben. Selbst ein Samuel machte Einwendungen dem göttlichen Gebot gegenüber und zögerte, den Weg des einfältigen Gehorsams zu betreten. Der Herr sagte: „Gehe hin!“ aber Samuel erwiderte: „Wie mag ich hingehen?“ Merkwürdige Frage! und doch, wie zeigt sie so ganz und gar, was das menschliche Herz ist! Wir dürfen völlig versichert sein, daß der Glaube niemals so redet. Er fragt nicht: „Wie soll dies, wie soll das geschehen?“ In seinem Wörterbuch gibt es kein „Wie?“ Nein, sobald der göttliche Befehl den Pfad klar bezeichnet hat, betritt ihn der Glaube in willigem Gehorsam, keiner Schwierigkeiten und Gefahren achtend.
20. VI. Indessen kommt der Herr in gnädigem Erbarmen Seinem Diener entgegen und räumt die Schwierigkeit aus dem Wege. Auf den Einwand Samuels: „Wie mag ich hingehen? Wenn Saul es hört, so tötet er mich“, antwortete Gott ohne ein Wort des Vorwurfs: „Nimm eine Färse mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um Jehova zu opfern“. Wie gnädig und herablassend ist unser Gott! — So begibt sich denn der Prophet mit einem gefüllten Horn und einem Opfer auf den Weg nach der Stadt Davids, wo ein unbekannter Jüngling ein Häuflein Schafe in der Wüste weidete.
21. VI. Unter den Söhnen Isais scheinen einige von der Natur sehr bevorzugte Männer gewesen zu sein, und wenn Samuel seinem eigenen Urteil überlassen geblieben wäre, so würde er wohl einen von ihnen, vielleicht den größten und stärksten, zum Nachfolger Sauls ausersehen haben. „Und es geschah, als sie kamen, da sah er Eliab und sprach: Gewiß, vor Jehova ist Sein Gesalbter“ (V. 6)! Aber es war nicht so. Natürliche Vorzüge haben nicht das Geringste mit der Auswahl Gottes zu tun. Er schaut unter die vergoldete Oberfläche von Menschen und Dingen und urteilt nach Seinen Eigenen, nie irrenden Grundsätzen. Welch ein hochmütiger und selbstsüchtiger Geist Eliab beseelte, sehen wir im 17. Kapitel. Aber der Herr hat „kein Gefallen an den Beinen des Mannes“ keine Lust an natürlicher Kraft, und so war Eliab nicht Sein auserwähltes Gefäß.
22. VI. Es ist sehr bemerkenswert, Samuel in diesem Kapitel so viel und oft irregehen zu sehen. Sein Trauern um Saul, seine Weigerung oder besser sein Zögern, dem Befehl Jehovas zu folgen und David zu salben, sein Irrtum hinsichtlich Eliabs — alles das zeigt uns, wie wenig sein Inneres mit den Wegen Gottes bekannt und in Übereinstimmung war. Wie ernst sind die Worte des Herrn an ihn: „Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen; denn Jehova sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber Jehova sieht auf das Herz!“ Hierin liegt der große Unterschied: „d a s Äußere“ und „das Herz.“ Selbst ein Samuel stand in Gefahr, durch das erstere bestochen zu werden, wäre nicht der Herr in Seiner Gnade ins Mittel getreten, um ihn über den Wert des letzteren zu belehren. „Blicke nicht auf sein Aussehen.“ Beachtenswerte Worte!
23. VI. „Da rief Isai Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jehova nicht erwählt. Da ließ Isai Schamma vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jehova nicht erwählt. Und Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Jehova hat diese nicht erwählt“ (V. 8—10). So ging gleichsam die Vollkommenheit der Natur an dem Propheten vorüber; aber alles war umsonst; die Natur konnte nichts für Gott oder für Sein Volk hervorbringen. Und, was noch bemerkenswerter ist, Isai dachte bei diesem allen nicht an David. Dieser befand sich in der Einsamkeit der Wüste, bei den Schafen, und kam bei der Besichtigung dessen, was die Natur hervorgebracht hatte, gar nicht ins Gedächtnis. Aber das Auge Jehovas ruhte auf diesem verachteten Jüngling und erblickte in ihm den, aus dessen Geschlecht, dem Fleische nach, der Christus kommen sollte, um den Thron Davids einzunehmen und über das Haus Israel zu herrschen für immer und ewig. Wahrlich, Gott sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht, denn „das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß Er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, und das, was nicht ist, auf daß Er das, was ist, zunichte mache, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme“ (1Kor 1,27-29). Wäre auf einen der „sieben Söhne“ Isais das Salbungsöl ausgegossen worden, so würde das Fleisch sich vor Gott haben rühmen können; aber sobald David, der vergessene David, auf dem Schauplatz erscheint, erkennen wir in ihm einen Mann, welcher alle Ehre Dem geben würde, der im Begriff stand, das königliche Szepter in seine Hand zu legen. Mit einem Worte, David steht vor uns als das ausdrucksvolle Vorbild des Herrn Jesu, der, als Er unter den Menschenkindern erschien, verachtet, übersehen und vergessen wurde.
24. VI. „Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Jünglinge alle? Und er sprach: Noch ist der Jüngste übrig, und siehe, er weidet das Kleinvieh. Und Samuel sprach zu Isai: Sende hin und laß ihn holen; denn wir werden uns nicht zu Tische setzen, bis er hierhergekommen ist. Und er sandte hin und ließ ihn kommen; und er war rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Ansehen. Und Jehova sprach: Auf, salbe ihn! denn dieser ist es“ (V. 11. 12). „Noch ist der Jüngste übrig.“ Wie konnte er der Erwählte sein? so dachte Isai. Ach! der Mensch kann die Wege Gottes nicht verstehen. Gerade das Werkzeug, welches Gott zu benutzen im Begriff steht, wird von den Menschen übersehen oder verachtet. Aber was sagt Gott? „Auf, salbe ihn! denn dieser ist es.“ Welch herrliche Worte, und welch eine göttlich vollkommene Antwort auf die Gedanken Isais und Samuels!
25. VI. Wie lieblich ist es auch, die Beschäftigung Davids zu betrachten! „Siehe, er weidet das Kleinvieh.“ Der Herr Selbst erinnert in späteren Tagen an diesen Umstand, wenn Er zu David sagt: „Ich habe dich von der Trift genommen, hinter dem Kleinvieh weg, daß du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel“ (2Sam 7,8). Nichts könnte in lieblicherer Weise das Wesen des Königsamtes erläutern wie der Dienst und das Werk eines Hirten. In der Tat, wenn die königliche Herrschaft nicht in dem Geiste eines Hirten ausgeübt wird, so verfehlt sie ihr Ziel. David verstand dies voll und ganz, wie wir dies aus jenen rührenden Worten entnehmen können, die er zu Jehova sprach, als er um seines Zählens des Volkes willen so schwer gestraft wurde. „Siehe, ich habe gesündigt“, sagte er, „und ich habe verkehrt gehandelt; aber diese Schafe, was haben sie getan“ (2Sam 24,17)? Das Volk war die Herde Jehovas, und er, als der Hirte Jehovas, hütete sie auf den Bergen Israels, gerade so wie er einst die Schafe seines Vaters in Bethlehems Einsamkeit gehütet hatte. Er veränderte seinen Charakter nicht, als er von der Trift auf den Thron berufen wurde und den Hirtenstab mit dem Szepter vertauschte. Nein, er war und blieb ein Hirte, und er fühlte sich verpflichtet, des Herrn Herde vor den Löwen und Bären zu beschützen, welche sie von allen Seiten bedrohten.
26. VI. Von rührender Schönheit ist auch die prophetische Anspielung auf den wahren David in Hes 34: „Ich wül meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf. Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und Er wird sie weiden — meinen Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt sein. Und ich, Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet“ (V. 22—24). Auch die Worte unseres Herrn in Joh 6,39 beziehen sich ohne Zweifel mehr oder weniger auf Seinen Hirten-Charakter: „Dies aber ist der Wille Dessen, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was Er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tage“. Unabhängig von Seiner Eigenen, persönlichen Liebe zu den Schafen, die Er im Leben und im Tode so wunderbar bewiesen hat, stellt der Herr sich in der angeführten Stelle als Den vor unsere Blicke, der (ohne Zweifel aus freiem Willen) dem Vater verantwortlich ist, jedes Glied der geliebten Herde durch die Fährnisse des Pilgerlaufes, ja selbst durch den Tod hindurchzuführen und es an dem letzten Tage unverletzt in der Herrlichkeit der Auferstehung darzustellen. O wie treu hat Gott für Zeit und Ewigkeit für uns gesorgt, indem Er uns solchen Händen übergeben hat, der Hut eines ewig-lebenden, ewig-liebenden und allmächtigen Hirten, dessen Liebe viele Wasser nicht auszulöschen vermögen, dessen mächtigem Arme kein Feind widerstehen kann, der in Seinen Händen die Schlüssel des Todes und des Hades hält, und der Sein Anrecht auf die Hut der Herde durch die Dahingabe Seines Eigenen Lebens für sie erwiesen hat! Wahrlich, wir dürfen freudig sagen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln!“ Wie könnte uns etwas mangeln, wenn Jesus uns nährt? Unmöglich. Unsere törichten Herzen mögen oft nach schädlicher, verderblicher Weide verlangen, sodaß unser guter Hirte in Seiner gnädigen Fürsorge uns die Benutzung derselben unmöglich machen muß; allein das Eine ist gewiß, daß denjenigen, welche Jesus weidet, kein Gutes mangeln wird.
27. V1. Zum Schluß möchte ich die Aufmerksamkeit des Lesers noch auf den Gegensatz richten zwischen den Umständen, in welchen Samuel David fand, und denjenigen, in welchen Saul bei seiner Berufung gefunden wurde. Saul befand sich auf der Suche nach den Eseln seines Vaters, als er mit Samuel in Berührung kam. Ich mache keinen Versuch, diese Tatsache zu erklären; ich erwähne sie nur, da ich sie für ausdrucksvoll halte hinsichtlich des späteren Verhaltens Sauls, gerade so, wie die Beschäftigung Davids auf Bethlehems Fluren bedeutungsvoll war im Blick auf seine nachherige Wirksamkeit als der Hirte Israels. Wenn wir David seines Vaters Schafe in der Wüste weiden sehen, vergessen oder doch wenig beachtet von seiten seiner Familie, so forschen wir unwillkürlich nach Zügen in seinem Charakter und Verhalten in späteren Tagen, die damit in Übereinstimmung stehen; und gerade so ist es, wenn wir Saul die Esel seines Vaters suchen sehen. Und in beiden Fällen forschen wir, wie es mir vorkommt, nicht vergeblich. Davids liebende und zarte Sorge für die Herde Jehovas, sowie seine Bereitwilligkeit, sich selbst um anderer willen zu vergessen, treten immer wieder in den Einzelheiten seiner Geschichte ans Licht; und andererseits begegnen wir bei Saul stets von neuem einem ehrgeizigen, auf eigenes Wohl und eigene Vorteile gerichteten Streben. Die Ausführung dieses Gedankens überlasse ich indes dem Leser, so wie der Herr ihn bei der Betrachtung der Geschichte beider Männer leiten mag; nur möchte ich noch bemerken, daß nichts bedeutungslos sein kann, was der Heilige Geist uns über zwei Männer berichtet, die durchweg in solch schroffem Gegensatz zueinander stehen, und welche beide, ein jeder in seiner Weise, einen so wichtigen Platz in der Geschichte des Volkes Gottes einnehmen.
Wir können nur sagen: Gepriesen sei die Gnade, welche einen Mann als Herrscher über Israel bestellte, dessen Charakter Züge offenbarte, die in solch gesegneter Weise zu dem Werke paßten, das Gott ihm übertragen wollte! — „Samuel nahm das Ölhom und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jehovas geriet über David von selbigem Tage an und hinfort“ (V. 13).