Schriften von Charles Henry Mackintosh
Phil 2,25–30 – Epaphroditus: Mach nicht so viel Wind um deine Person!
Die Aufgabe des EpaphroditusDie Aufgabe des Epaphroditus
Hier sehen wir den Platz, den Epaphroditus in diesem gesegneten Dienst ausfüllte. Das Opfer der Heiligen zu Philippi lag bereit; aber wer sollte es dem geliebten Apostel überbringen? Er lag gefangen in Rom. Es war damals noch nicht die Zeit der Bankwechsel und der Postanweisungen. Auch gab es keine Eisenbahnen, die den Reisenden in kürzester Frist von einem Ende des Erdteils bis zum anderen befördern. In jenen Tagen war es kein so leichtes Unternehmen, von Philippi nach Rom zu reisen. Doch Epaphroditus, dieser hingegebene Diener Christi, bot sich an, das fehlende Glied in der Kette zu bilden, die Lücke auszufüllen. Er erklärte sich bereit, das zu tun, was gerade nötig war, und nichts mehr, nämlich der Verbindungskanal zu sein zwischen der Versammlung zu Philippi und dem Apostel zu Rom. So groß und wirklich die Not des Apostels war, so kostbar und zeitgemäß die Gabe der Philipper auch sein mochte, so fehlte es doch an einem Werkzeug, um die beiden zusammenzubringen. Epaphroditus war der Mann, um diesen Dienst zu tun, und er war dazu bereit. Er begehrte nicht, ein großes, in die Augen springendes Werk zu tun, ein Werk, das ihn vor allen ausgezeichnet und seinen Namen weithin bekannt gemacht hätte. Er war ein demütiger Diener Christi, einer von jenen Arbeitern, zu denen wir uns unwiderstehlich hingezogen fühlen. Nichts ist lieblicher und anziehender als ein anspruchsloser, bescheidener Mann, der zufrieden ist, die gerade bestehende Lücke auszufüllen, den Dienst zu tun, der eben nötig ist, worin er auch bestehen mag, und das Werk zu vollbringen, das des Meisters Hand für ihn bestimmt hat.