Schriften von Charles Henry Mackintosh
Mt 25,46 – Ist die ewige Verdammnis wirklich „ewig“?
Ewige Verdammnis nicht vereinbar mit der Liebe GottesEwige Verdammnis nicht vereinbar mit der Liebe Gottes
Und nun zu der Meinung, die behauptet, eine ewige Verdammnis sei unvereinbar mit dem Charakter Gottes. Gerade diesem Gedanken wird anscheinend von vielen besonders große Bedeutung beigemessen. Wie sie meinen, kann eine ewige Trübsal niemals mit der göttlichen Barmherzigkeit und Güte in Übereinstimmung gebracht werden. Aber jene, die diesen Einspruch geltend machen, scheinen zu vergessen, dass es eine andere Seite dieser Frage gibt, die beachtet werden muss, wenn wir in diesem Punkt ein für alle Mal zu einem Ergebnis kommen wollen. Was verlangt die göttliche Gerechtigkeit, seine Heiligkeit, seine Wahrheit? Muss dies nicht in Betracht gezogen werden? Können wir einem Argument einige der Wesensmerkmale Gottes zugrunde legen, andere hingegen ausklammern? Ganz gewiss nicht. Wir müssen sie alle sehen. Und das Kreuz Christi hat sie alle derart in Übereinstimmung gebracht, dass alle vernunftbegabten Geschöpfe sie verstehen können. Im Kreuz hat Gott dem Sünder seine vollkommene Liebe gezeigt, aber dort hat Er auch seinen vollkommenen Hass der Sünde gegenüber offenbar werden lassen.
Wenn nun ein Mensch diesen einzigen Weg der Rettung bewusst ablehnt – dieses vollkommene Heilmittel, diesen göttlichen Weg der Vorsorge –, was kann dann noch geschehen? Gott kann die Sünde nicht in seine Gegenwart kommen lassen. Seine Augen sind zu heilig, als dass sie Sünde und Ungerechtigkeit anschauen könnten. Können uns die Leugner der Lehre von der ewigen Verdammnis sagen, was zu tun ist? Wie nur lässt sich diese Frage lösen? Sie geben zur Antwort: Durch Vernichtung, d.h., der Mensch vergeht wie ein Tier. Aber dies wird niemals geschehen! „Und der HERR Gott (Gott der Herr) … hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele“ (1Mo 2,7). Wurde dies jemals widerrufen? Gibt es in dem ganzen Buch Gottes auch nur andeutungsweise eine Grundlage für diese „Vernichtungs-Theorie“?
Wenn, dann müsste diese Grundlage erst produziert werden. Wir sehen in diesem Gedanken nichts anderes als eine höchst erbärmliche Ausflucht, einen jämmerlichen Versuch, den schrecklichen Gedanken an die Ewigkeit loszuwerden. Aber es wird nicht gelingen. Lass den Menschen sein Auge auf das inspirierte Wort Gottes richten, dort findet er jenes gewaltige Wort: „Ewigkeit!“ „Ewigkeit!“ „Ewigkeit!“ Lass ihn sein Ohr nur gerichtet sein lassen auf jene Stimme, die der Tiefe seines sittlichen Seins entspringt, und er wird dasselbe, seine Seele ergreifende Wort hören: „Ewigkeit!“ „Ewigkeit!“ „Ewigkeit!“ Er kann es nicht loswerden. Er kann es nicht abschütteln. Er ist der harten Tatsache ausgeliefert, dass er ewig leben muss.
Aber, was geschieht dann mit seiner Sünde? Sie kann nicht in die Gegenwart Gottes kommen. Gott und Sünde können nie zusammen sein. Das ist ein unumstößlicher Grundsatz. Gott ist gut, zweifellos, und der Beweis seiner Güte ist die Gabe seines Sohnes. Aber Er ist auch heilig; und zwischen Heiligkeit und Sünde muss eine ewige Trennung sein; so dass wir zu derselben ernsten Schlussfolgerung kommen, dass alle, die in ihren Sünden sterben, alle, die sterben und Gottes gewaltige Vorkehrung, Sünden zu vergeben, missachtet haben, die Folgen dieser Sünden werden tragen müssen in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt von Ewigkeit zu Ewigkeit.