Schriften von Charles Henry Mackintosh
Mt 11 - Enttäuschungen im Dienst für den Herrn
Hilfsmittel im DienstHilfsmittel im Dienst
Richten wir jetzt unsere Aufmerksamkeit auf die Hilfsmittel, die der treue, der vollkommene, der göttliche Arbeiter in Gott fand. Ganz sicher hatte unser Herr seine Hindernisse und Widerwärtigkeiten in dieser gottlosen Welt. Alles war gegen Ihn, so dass Er hätte versucht sein können zu seufzen: „Umsonst habe ich mich abgemüht, vergebens und für nichts meine Kraft verzehrt“ (Jes 49,4). Jedoch, Er hatte seine nie versiegenden Quellen in Gott.
Mt 11,25-27: Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.
Hier also zeigen sich die reichen und vielfältigen Quellen des treuen Arbeiters, der Gott für alles danken konnte. Inmitten aller Umstände bleibt Er standhaft. Als das Zeugnis verworfen worden war, als die Botschaft tauben Ohren und unbeschnittenen Herzen begegnete und der von seiner liebenden Hand gestreute kostbare Same auf den Weg gefallen und von den Vögeln des Himmels hinweggetragen worden war, da konnte Er sein Haupt beugen und sagen: „Ich preise dich, Vater. Ja Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.“ Es gab kein Versagen auf seiner Seite. Er zeigte sich stets als der Vollkommene. Er wandelte und wirkte immer auf der geraden Linie des göttlichen Ratschlusses. Wie anders ist es bei uns! Wenn unser Zeugnis verworfen wird, unsere Arbeit hier und dort vergeblich ist, so sollten wir nach der Ursache fragen oder sogar uns selbst richten. Vielleicht waren wir nicht treu, so dass wir uns den Mangel an Früchten selbst zuzuschreiben haben. Vielleicht hätten wir einfältiger und unterwürfiger sein sollen; vielleicht hätten wir Früchte geerntet, wenn wir nicht so fleischlich oder weltlich gewesen wären; vielleicht zeigten wir auch Selbstverwöhnung statt Selbstverleugnung, waren von Beweggründen beherrscht, die sich nicht geziemten. Kurz, es konnten tausend Ursachen in uns selbst und in unseren Wegen sein, die unsere Arbeit und Mühe fruchtlos machten. Dann gibt es nur einen Weg: Wir müssen uns selbst richten und vor dem Herrn demütigen. Und je ernstlicher dies geschieht, desto besser. Nur so werden wir mit neuem Mut und Vertrauen unsere Arbeit wieder aufnehmen und fortsetzen können.
Bei dem einzigen treuen Arbeiter war es anders, bei Ihm war alles vortrefflich und ausgezeichnet. Er konnte mit Ruhe seine Blicke von den Schwierigkeiten und Hindernissen dieser Erde abwenden und sie hinlenken auf die unversiegbaren Quellen. „Ich preise dich!“ Er konnte sein Herz in dem ewigen Ratschluss Gottes ruhen lassen. Alle Dinge waren Ihm übergeben; und Er konnte sagen: „Alles, was mir der Vater gibt, kommt zu mir.“ Alles war festgestellt, alles wohlgeordnet. Und in der Tat, der Rat Gottes wird bestehen und das göttliche Wohlgefallen wird erfüllt werden. Welche wohltuende Ruhe für das Herz inmitten der Hindernisse und der enttäuschten Erwartungen! Gott wird hinsichtlich seiner Diener alles vollenden. Die reiche Gnade des Herrn wird selbst unsere zahlreichen Mängel und Gebrechen überströmen, wiewohl unsere Verirrungen sicher ihre eigenen peinlichen und demütigenden Resultate hervorbringen werden. Nur die Erinnerung an die treue Fürsorge des Herrn gibt unseren Herzen inmitten der sehr entmutigenden Umstände Ruhe. Wenn wir unser Auge von Gott abwenden, werden unsere Seelen bald ermatten. Aber unser Vorrecht ist, die Kraft zu haben, Gott im Blick auf alles, was uns begegnet, zu danken und seinem ewigen Ratschluss vertrauen zu können; denn alle Dinge müssen uns trotz des Unglaubens des Menschen und trotz der Bosheit und List Satans zum Guten mitwirken.