Schriften von Charles Henry Mackintosh
3Mo 10,1-11 - Falsche Anbetung
Was ist „fremdes Feuer“?Was ist „fremdes Feuer“?
Lasst uns nun untersuchen, was das „fremde Feuer“ war, das so furchtbares Gericht auf die Priester brachte. Um das herausfinden, ist es notwendig, dass wir für einen Moment unsere Aufmerksamkeit auf die Elemente wahrer Anbetung legen, wie wir sie in 3. Mose 16 finden. Wir finden die Elemente von wahrer Anbetung niedergelegt in den Worten:
3Mo 16,12.13: Und er nehme eine Pfanne voll Feuerkohlen vom Altar, vor dem HERRN, und seine beiden Hände voll wohlriechenden, kleingestoßenen Räucherwerks, und bringe es innerhalb des Vorhangs. Und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor den HERRN, damit die Wolke des Räucherwerks den Deckel bedecke, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht sterbe.
Hier sehen wir, dass es zwei Elemente sind, aus denen wahre Anbetung besteht: echtes Feuer und echtes Räucherwerk. Es muss lebendiges Feuer sein, frisch vom Altar Gottes, wo es ständig gespeist wurde durch das Opfer gemäß Gottes eigener Anordnung. Die Belehrung hierin ist ziemlich offensichtlich. Auf Gottes Altar lodert ständig ein Feuer, am Tag und in der Nacht. Im Glauben sehen wir die unnachgiebige Heiligkeit der göttlichen Natur, die gespeist wird durch das Opfer Christi.
Noch einmal: Das Räucherwerk muss rein sein. „Ihr sollt kein fremdes Räucherwerk … opfern“ (2Mo 30,9). Es muss ein Opfer sein, so dass Gott sich daran erfreuen kann. Und es muss seinen Anordnungen entsprechen und nicht dem, was uns gerade in den Sinn kommt. Nur das war reines Räucherwerk, gutes Material – Speise für das reine lebendige Feuer vom Altar. Daher muss auch unsere Anbetung diese zweifache Beschaffenheit vorweisen können, um rein zu sein: Christus muss das Material darstellen, und der Geist allein muss die Flamme entzünden. Das ist wahre Anbetung. Wenn unsere Seelen beim Nachdenken über Christus und sein Erlösungswerk wirklich glücklich sind und wir bei der Betrachtung vom Heiligen Geist geführt worden sind, dann allein werden wir fähig sein, „in Geist und Wahrheit“ anzubeten. „Durch mein Nachsinnen entzündete sich Feuer“ (Ps 39,4; Schlachter 2000). Während unsere Seele über Jesus nachsinnt, sendet unser Räucherfass seine Wolke mit wohlgefälligem Geruch zum Thron der Gnade. „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh 4,24).
Nun, falsche Anbetung ist genau das Gegenteil von all diesem. Was ist es also? Es ist die Zusammenstellung einer Vielzahl von Elementen: fleischliches Denken, natürliche Gefühle, ein Sichaufregen über äußerliche Dinge, imposante Zeremonien, sinnliche Rituale, gedämpftes Licht, gute Musik, Glanz und Gloria. Das sind die Elemente von falscher Anbetung und genau das Gegenteil der einfachen Anbetung des inneren Heiligtums, „glühende Kohle und reines Räucherwerk“. Und schauen wir in diesem Moment in die Christenheit, sehen wir da nicht viele Altäre mit unreinem Feuer und unreinem Räucherwerk? Sehen wir nicht, dass die unheiligsten Materialien im Räucherfass gebracht werden und dass der Rauch davon vielmehr als eine Beleidigung anstatt eines süßen Wohlgeruchs zu Gott emporsteigt? Sicherlich tun wir dies, und es ist nötig, den Zustand unseres eigenen Herzens zu sehen, damit wir nicht von dem gleichen Bösen verführt werden, wobei wir sicher sein können, dass niemand, der solche Nichtigkeiten Gott anbietet, ungestraft davonkommen wird.