Emil Dönges
Schriften von Emil Dönges
Off 19,5-22,5 - Christi Wiederkunft in Herrlichkeit zu Seinem Reiche
Off 19,17-21 - 3.Das Gericht über „das Tier" und den AntichristenOff 19,17-21 - 3.Das Gericht über „das Tier" und den Antichristen
„Und ich sah — so berichtet der Seher weiter — das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit Dem, der auf dem Pferde saß und mit Seinem Heere. Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet, der mit ihnen war,... lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen.... Und die übrigen wurden mit dem Schwerte Dessen getötet, der auf dem Pferde saß... und alle Vögel wurden von ihrem Fleische gesättigt." (Off 19,19-21.)
Die Auflehnung und Feindschaft Satans und derer, die auf seiner Seite stehen, wider Gott und Sein Volk, die so alt ist als die Geschichte des gefallenen Menschen, erreicht hier ihren Höhepunkt. Alle feindlichen Heere sind wider Gott und Seinen Gesalbten versammelt. Die Feindschaft und Wut hat Satans Heere blind gemacht; würden sie es sonst wagen, gegen den Herrn der Heerscharen zu streiten und glauben, einen Sieg über Ihn zu erringen? Aber was geschieht? — „Das Tier", das Haupt des Römischen Reiches, und „der falsche Prophet", d. i. der Antichrist, werden ergriffen und lebendig in den Feuersee geworfen. Dies ist das furchtbare Ende und gerechte Los von Satans König und Priester!
Zwei Zeugen des Herm, Henoch und Elias, die in Tagen großer Abtrünnigkeit auf Erden treu für Gott eingetreten waren, hatte Gott lebendig in den Himmel genommen. Diese zwei „Tiere", die uns in Off 13 zuerst begegneten, die Häupter der politischen und religiösen Welt am Ende der Tage, wenn die Bosheit der gefallenen Menschheit ihre höchste Höhe erreicht hat, werden lebendig in das Feuer der Hölle geworfen (Off 19,20.). Welch ein Gericht und Ende für den Stolz des Menschen, der von Gott abfiel und dessen Dichten und Trachten, Rüsten und Rühmen allezeit ohne Gott und wider Gott gewesen ist und in diesen beiden „Tieren" unter Satans Leitung ihre Häupter und Regenten hatten!
Auch der Prophet Daniel weissagt schon von diesem Gericht über das erste „Tier", das Haupt des vierten Weltreiches, daß es „dem Brande des Feuers übergeben" werde (Dan 7,11.). Und vom „Antichristen", dem „anderen Tiere", welches das gleiche Los teilt, hören wir, daß es vernichtet wird bei der Erscheinung Christi „durch den Hauch Seines Mundes" (2Thes 2,8), was aber nur besagen will, daß der Antichrist auf ein bloßes Wort des Herrn hin sein Teil im „Feuersee" findet. — Auch „die übrigen", wie der letzte Vers unseres Kapitels sagt, „werden mit dem Schwerte Dessen getötet, der auf dem Pferde saß, welches Schwert aus Seinem Munde ging" (Off 19,21.). Also auch hier führt das Wort des Herrn das Gericht und Ende der Gottlosen herbei. Der Prophet Sacharja berichtet uns näher, wie furchtbar die Wirkung und das Strafgericht des Herm durch Sein Wort über die bei Jerusalem versammelten feindlichen Heere sein wird. (Sach 14,12.13.)
In ihrer Blindheit und ihrem Hochmut sind sodann, wie wir schon zuvor sahen, die Völker der Erde von Osten und Westen vor Jerusalem zum Krieg versammelt, und damit ziehen sie zugleich wider „den Fürsten der Könige der Erde" zu Feld; sie wollen „ihre Lust sehen an Zion". „Aber sie kennen die Gedanken Jehovas nicht", der die Völker der Erde bei Seinem Herabkommen dort miteinander richten wird; „sie verstehen Seinen Ratschluß nicht, denn Er hat sie gesammelt, wie man Garben auf eine Tenne sammelt." Und Er wird dort „viele Völker zermalmen", sie „wie Töpfergefäße zerschmeißen", wenn „Er kommt und alle Heiligen mit Ihm". (Mich 4,11-13; Ps 2,8-9. Ferner lies Sach 12,2 u. 14,3-5!89
89 Es gibt, wie wir wiederholt andeuteten, mehrere Gerichte des Herrn über die Völker und ihre Heere vor Jerusalem, ehe Er persönlich als König der Herrlichkeit dort einzieht und Sein Volk Israel völlig befreit (Ps 24.). Die Heilige Schrift gibt darum drei verschiedene Zeitmaße an für die Dauer der Gerichte und für die volle Aufrichtung des Reiches. Zunächst nennt sie die bekannte Zeitperiode von 42 Monaten oder 1260 Tagen -- 3 ½ Jahren (Off 11,2.3; 12,6; 13,5; dazu vgl. Dan 9,27 und 12,7.). Die zwei anderen Zeitangaben dagegen beginnen mit dem Verbot der Darbringung des täglichen Opfers im Tempel und währen 30 Tage, bzw. 75 Tage länger als die 31/2 Jahre der Gerichtszeit, was dasselbe ist als die eben genannten 1260 Tage. Wir lesen nämlich: „Von der Zeit an, da das beständige Opfer abgeschafft wird (in der Mitte der letzten Jahrwoche: Dan 9,27) ... sind 1290 Tage (Dan 12,11.). Dies sind also 30 Tage mehr als die oben angegebene Zahl, bis zur Zeit, da Daniels Volk— das sind die — völlig gerettet ist. (Dan 12,1.) Und dann heißt es sogar weiter: „Glückselig der, welcher harrt und 1335 Tage erreicht!" (Dan 12,12.) Dies sind sogar 75 Tage mehr als die erstgenannte Zeit der antichristlichen Drangsalszeit, denn diese währt nur 1260 Tage. — Ähnlich, wie es bei der großen Flut war in Noahs Tagen, daß nämlich die Wasser des Gerichts sich nur langsam verliefen (1Mo 8,5-14), so wird es auch sein mit dem Verlauf der Gerichte vor der Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches auf Erden; es werden die Feinde nur nach und nach beseitigt werden und die Segnungen nach den Gerichten sich damit immer völliger einstellen. — Vielleicht schließen die 1335 Tage auch die Zeit ein, da Israel, d. h. die zehn Stämme, welche später als Juda (die zwei Stämme) befreit werden und später als Juda in das Land zurückkehren, auch zur Segnung geführt werden.↩︎