Emil Dönges
Schriften von Emil Dönges
Einschaltung zwischen dem sechsten und siebenten Siegel:
Off 7, 1- 17 - Die 144OOO aus Israel und die große Volksmenge aus denNationen.Off 7, 1- 17 - Die 144OOO aus Israel und die große Volksmenge aus denNationen.
Wir hörten, welch ernste Gerichte und Umwälzungen auf der Erde die Folge von der Eröffnung des sechsten Siegels sein werden (Off 6,12-17.). Ehe nun im Himmel das siebente Siegel am Buch der Gerichte eröffnet wird, zeigt uns der Herr in dem vorliegenden Kapitel, wie Er zwei große Scharen von Menschen inmitten der Gerichte noch retten und zuletzt aus denselben lebend in Sein Reich auf Erden einführen wird. So bildet das vorliegende siebente Kapitel eine Unterbrechung oder Einschaltung in der Aufzählung der Gerichte.
Wir lesen: „Und nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, welche die vier Winde der Erde festhielten, auf daß kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und Er rief mit lauter Stimme den vier Engeln, welchen gegeben worden war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: Beschädigt nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stimen versiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144090 Versiegelte- aus jedem Stamme Israels." (Off 7,1-4.)
Das Wort „nach diesem", welches wir, wie hier in Vers 1, so auch in Vers 9 wiederfinden, zeigt uns neu, daß wir mit diesen Dingen und Ereignissen im dritten oder letzten Abschnitt der Offenbarung stehen, daß wir also Ereignisse vor uns haben, welche erst nach der Entrückung der Gläubigen hier stattfinden werden.
Wer die vier Engel sind, die „an den vier Ecken34 der Erde" stehen und die Hauptwinde der Erde zurückhalten, wird uns nicht gesagt. Vielleicht sind es dieselben, die später am Euphrat gesehen werden (Off 9,14); jedoch hat ja Gott der dienstbaren Geister unzählige. Warum Erde und Meer nicht durch Winde und Gerichte beschädigt werden sollen, wird uns gleich durch einen anderen Engel, der von Sonnenuntergang herkommt, mit lauter Stimme verkündigt. Es sollen nämlich „die Knechte Gottes" zuvor versiegelt werden. Bis dahin also, bis Gottes Knechte vor den kommenden Gerichten durch ein überallhin sichtbares Zeichen, das an den Stirnen aller angebracht wird, sicher gestellt sind, dürfen die Gerichte nicht beginnen, dürfen Erde, Meer und Bäume nicht durch „die Winde", d. h. durch die Gerichte, getroffen werden. Während das „Meer" ein Bild der unruhig hin und her wogenden Völker ist (vgl. Off 17,15; Jes 17,13), bezeichnet „die Erde" ein festes Land mit ruhigen, staatlich geordneten Verhältnissen. Das war zur Zeit des Sehers Johannes das Römische Reich, welches auch in der Zukunft wieder erstehen wird. Also über „die Erde" und „das Meer", kurz über alle Völker, sollen keine weiteren Gerichte kommen, bis die Knechte Gottes versiegelt sind; auch nicht über „die Bäume", welche wohl ein Bild von Schutz und Fruchtbarkeit sind, vielleicht von Ordnung und Blüte in Handel und Gewerbe.
Wer aber sind „die Knechte Gottes", die dann auf Erden sind und durch die Gerichte gehen müssen, jedoch, wie einst Noah, in denselben bewahrt werden? — Sie sind der ganze Überrest aus Israel, also gläubig gewordene Juden, wie uns die folgenden Verse zeigen. Israel, das seinen Messias verwarf und seitdem selbst verworfen und unter alle Völker der Erde (auf „Erde" und „Meer") zerstreut ist, soll noch einmal gesammelt werden. „Er, der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln." (Jer 31,10.) Das bezeugen die Propheten Israels einstimmig. Auch im Neuen Testamente hören wir: „Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis daß die Vollzahl aus den Nationen eingegangen ist, und also (oder: dann) wird ganz Israel errettet werden." (Röm 11,25.) Wir leben heute noch in dieser Zeit, welche nun schon über 1900 Jahre währt, in der Gott aus allen Heiden (Nationen) der Erde die Ihm zuvor bekannte „volle Zahl" errettet. Und ist dieselbe — die Gemeinde oder Kirche Christi — in den Himmel eingegangen und entrückt, so kommt die Zeit, da, unter ernsten Gerichten, welche „über den ganzen Erdkreis kommen werden" (Off 3,10), zunächst eine Schar von Juden gläubig, also „ein Überrest" aus Israel errettet und für das Königreich Christi bewahrt und versiegelt werden wird.35
Von den ernsten Seelenübungen, welche die Juden bei ihrer Rettung und Versiegelung durchmachen, hören wir hier nichts, wohl aber anderswo. Sie werden unter schweren Gerichten, wie einst die Brüder Josephs, ehe sie Josephs Gnade und Herrlichkeit erfuhren, ihre Schuld erkennen müssen und über ihre Schuld trauern; sie werden sich zu Gott bekehren und wiedergeboren werden. Gott vergibt keine Sünden, die nicht vor Ihm wirklich erkannt, verurteilt und bekannt worden sind. — In der gleichen Weise wirkt Gott ja auch heute. Auch heute versiegelt Gott Seelen, und zwar für Sein himmlisches Reich und Erbe. Aber auch heute wirkt Gott zuvor Buße und Reue über die Sünden des Lebens und göttliche Trauer über das im Herzen wohnende Böse; alsdann schenkt Er der Seele das Bewußtsein der Vergebung und Frieden. Gott gibt die Gewißheit des Heils durch Sein Wort allen denen, welche in ihrer Sündennot zu Ihm ihre Zuflucht nehmen und Seine Erlösung in Christo Jesu im Glauben ergreifen. Erst nach der Vergebung versiegelt Er. Bei den Geretteten aus Israel dereinst wird die Versiegelung durch ein äußeres Zeichen geschehen, aber heute geschieht diese Versiegelung durch die Mitteilung des Heiligen Geistes, welchen Gott allen denen gibt, die von Herzen an Seinen Sohn glauben, der am Kreuze für ihre Sünden starb und auferstanden ist. (Joh 7,39; Eph 1,13.14; Gal 3,26; 4,6.)
Hinter der glücklichen Schar der Erretteten her aus den zwölf Stämmen Israels, den 144000 Versiegelten (Off 7,1-8), sehen wir in unserem Kapitel dann noch eine andere „große Volksmenge" aus den Nationen kommen. Auch sie wird für die kommende Zeit des Segens und Reiches Christi auf Erden errettet und bewahrt und geht lebend in das Reich ein. Wir lesen von dieser zweiten Schar: „Nach diesem sah ich: und siehe, eine große Volksmenge, welche niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stehend vor dem Throne und vor dem Lamme, bekleidet mit weißen Gewändern, und Palmen in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme: Das Heil sei unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme!" (Off 7,9.10.)
Diese Menge aus den Nationen trägt „weiße Gewänder", das Sinnbild der Gerechtigkeit, und „Palmen in der Hand", die Sinnbilder des Sieges und Friedens. Zugleich rühmt diese Menge, daß sie „das Heil" oder ihre Rettung Gott verdanke, Ihm, „der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme". Sie preisen also nicht zunächst die Erlösung durch das Blut, wie das die Schar der Erlösten in Off 5 tut, welche die Braut des Lammes ist, die Kirche Christi, welche jubelt: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in Seinem Blute und uns gemacht hat zu Königen und Priestern" (Off 1,5.6). Auch singt diese „Volksmenge" nicht „das neue Lied" vor dem Lamme: „Du... bist geschlachtet worden und hast (uns) für Gott erkauft durch Dein Blut aus jedem Geschlecht." (Off 5,9.) Nein, diese weißgekleideten Sieger mit Palmen rühmen nur, daß sie Gott, der auf dem Throne ist, und dem Lamme ihr Heil verdanken. Gott, der „auf dem Throne" ist, hatte für sie eingegriffen und sie durch die Gerichte, die Er über ihre Feinde brachte, gerettet. Und Christus, „das Lamm", hat ihnen dann durch Sein Reich auf Erden die ersehnte Zeit der Ruhe und des Friedens gebracht. Allerdings haben auch sie ihre Gewänder nur „rein und weiß gemacht in dem Blute des Lammes".
Diese Sieger sind also nicht die Kirche Christi, gehören nicht zu ihr, denn die Kirche sehen wir bereits in Kap. 4 u. 5 unseres Buches im Himmel „um den Thron her". Diese Erlösten aber mit Palmen stehen auf der Erde „vor dem Thron". Sie haben in der großen Drangsalszeit zu Gott gerufen; und Gott, der „auf dem Throne" ist, hat ihr Rufen gehört und sie in der Not und schließlich aus derselben errettet. Es steht ja geschrieben, gerade von dieser Drangsalszeit: „Und es wird geschehen, ein jeder (aus Juden und Heiden), der den Namen Jehovas anrufen wird, wird errettet werden." (Joel 2,32.) Nun gehen sie, in Weiß gekleidet und mit Palmen in der Hand, wie die 144000 aus Israel, lebend ein in die Zeit der Ruhe und des Segens, welche beim Kommen Christi auf Erden beginnt.
Uber die Bewahrung und Rettung dieser beiden Scharen aus Israel und den Nationen freuen sich auch die Engel und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen im Himmel droben. Sie fallen vor dem Throne nieder, den sie umgeben, und beten Gott an und sagen: „Amen!" (Off 7,11-12.)
Dann wendet sich einer der Ältesten zu Johannes mit der Frage: „Diese, die mit weißen Gewändern bekleidet sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen?" Und Johannes sprach zu ihm: „Mein Herr, du weißt es." Der Älteste antwortet darauf: „Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel. Und der auf dem Throne sitzt, wird Sein Zelt über ihnen errichten. Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgend eine Glut; denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen!"
Wie herrlich, lieber Leser! Wie selig ist das Teil aller, welche sich zu Gott wenden, zu Ihm ihre Zuflucht nehmen, ehe es zu spät ist! — Sie sind vor dem Throne Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel;36 und Er, der auf dem Throne sitzt, wird Sein Zelt über ihnen errichten. Sie sind ja, wie wir hörten, nicht droben um den Thron her, wie die Engel und Ältesten, sondern nur vor dem Thron, sind noch auf Erden, nicht im Himmel. Es wird ja, während das Reich Christi auf Erden besteht, vom Himmel her ein Zelt oder eine Hütte über Jerusalem und über die Bewohner ausgebreitet sein. An diesem Schutz und den Segnungen des Reiches auf Erden hat die große Schar aus den Nationen teil. Wir lesen: „Aber die ganze Herrlichkeit wird eine Decke sein. Und eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tag vor der Hitze, und zur Zuflucht und zur Bergung vor Sturm und vor Regen." (Jes 4,5-6.)
Auch an den anderen Verheißungen und Segnungen, welche Israel im Reiche Christi auf Erden haben wird, nimmt die große, weißgekleidete Schar der Erretteten aus den Nationen Anteil. Wir lesen in Jesaias von jener Zeit auf Erden: „Sie werden nicht hungern und nicht dürsten und weder Kimmung37 noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie leiten an Wasserquellen." (Jes 49,10.) Und weiter: „Und der Herr, Jehova, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht und die Schmach Seines Volkes wird Er hinwegtun von der ganzen Erde." (Jes 26,8.)
Also der Seher Johannes schaut hier im voraus, wie nach der Aufnahme der Kirche und nach „der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommt" (Off 3,10), zwei große Scharen, nämlich:
1. „die 144000 Versiegelten" aus den Juden und
2. eine weißgekleidete, unzählbare Schar aus den Heiden (oder besser aus den Nationen)
aus „der großen Drangsal"38 kommen, um lebend in das Reich Christi auf der Erde einzugehen.
Eine ernste Frage liegt nun nahe: Werden in jener großen Schar, die während der großen Trübsalszeit aus den Völkern der Erde errettet und lebend in das Reich eingehen wird, noch irgendwelche bekennende Christen sein?
Werden die „törichten Jungfrauen", die bei der Entrückung der Braut auf Erden zurückbleiben mußten, sich in der antichristischen Drangsalszeit noch zu Gott bekehren können? — Wir können es nach der Heiligen Schuft nicht wohl annehmen. Hat die Christenheit nicht jahrhundertelang Gottes Gnadenbotschaft vernehmen dürfen? War Gottes teures Wort nicht in so vielen Häusern und Händen in den „christlichen" Ländern und Völkern? Hatten sie nicht lange Zeit und Gelegenheit, sich zu bekehren? Aber ach! sie ließen die Zeit der Gnade unbenutzt verstreichen; sie versäumten die große Errettung. Wie sollten sie nun noch dem Gericht entfliehen können, nachdem sie „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen", als die Sonne der Gnade, der Tag des Heils noch über ihnen leuchtete? Nunmehr wird Finsternis und Nacht des Gerichts über sie Hereinbrechen, und Gott „ihnen kräftige Irrtümer senden, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden". (2Thes 2,10.11.)
Einzelne Personen jedoch, die inmitten der toten Christenheit wirklich nicht Gelegenheit hatten, das teure Evangelium zu hören am Tage des Heils, werden gewiß dann noch gerettet werden, indem auch ihnen noch nach der Annahme der „klugen Jungfrauen", also während der großen Drangsalszeit, Gelegenheit und die Gnade Gottes geschenkt werden wird, das Evangelium zu hören und anzunehmen. Denn wir lesen, daß aus den gläubig gewordenen Juden in jener Zeit einige als Boten auch nach Tarsis, das ist doch wohl Spanien, und nach anderen Ländern geschickt werden, um dort das Evangelium des Reiches und der Herrlichkeit des Herrn zu predigen. (Jes 66,18.19.)
Hiermit stimmt auch eine vorbildliche gnädige Anordnung Jehovas in Israel überein, daß nämlich die Felder in der Erntezeit nicht völlig abgeerntet werden durften, um eine Nachlese zu lassen „für die Armen und den Fremdling". (3. Mose 23,22.)
Aber während wir also annehmen dürfen, daß Gott in Seiner Gnade „den Armen und Fremdlingen" noch eine Gelegenheit in der antichristischen Drangsalszeit gibt, um dem gerechten Gericht Gottes zu entrinnen, so hat dies doch keine Anwendung auf die tote Christenheit im großen Ganzen: über sie kommt der gerechte Zorn des Herm.
Auch gehören die in der großen Drangsalszeit Erretteten jedenfalls nicht mehr zur Gemeinde oder himmlischen Braut des Herm, die den ersten und vornehmsten Platz im Herzen des Erlösers und an Seiner Seite hat in Zeit und Ewigkeit.
Jedoch hören wir auch von ihnen, daß sie glücklich sein werden. Gott, der auf dem Throne sitzt, wird Sein Zelt über ihnen errichten. So naht ihnen Hinfort kein Mangel mehr, noch irgend eine Trübsal: sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgend eine Glut. „Denn—und wie lieblich und herrlich ist, was uns noch weiter von ihnen verkündigt wird! — das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen!"
Welche Seligkeit liegt in dieser Schilderung! Sie entspricht dem herrlichen Teil und Los der Erlösten in alle Ewigkeit! (Vgl. Off 21,4.)
Das siebente Siegel.
Nun erst wird das siebente Siegel am Buche des Gerichtes aufgebrochen: „Und als es (nämlich das Lamm inmitten des Thrones Gottes) das siebente Siegel öffnete, ward ein Schweigen in dem Himmel bei einer halben Stunde."
Ein ernster, bedeutungsvoller Augenblick ist gekommen. Die Gerichte, welche in Kap. 6 geschildert sind, sind vorüber; sie sind erst „der Anfang der Wehen" (Mt 24,8.). Wir stehen hier vor noch ernsteren Gerichten, welche der Herr Jesus in Seiner letzten Rede „die große Drangsal" nennt (Mt 24,21.). Eine feierliche Stille, „ein Schweigen bei einer halben Stunde" tritt ein. Warum? Es soll das letzte Siegel des ernsten Buches, welches das Lamm Gottes allein würdig war, hinzunehmen und zu öffnen, erbrochen werden.
34 Eigentlich „Biegung der Erde“↩︎
35 Die Zahl 144000, aus 12 * 12 * 1000, ist vielleicht nicht buchstäblich zu nehmen, sondern deutet nur an, wie groß und frei die Gnade ist, welche einst aus dem heute noch blinden und tauben Israel eine große Schar retten und in die Segnungen des kommenden Reiches einführen wird. — Die Zahl 12 — 3 x 4 ist wohl die Zahl des Bundes Gottes (3) mit dem Menschen (4); sie ist die Zahl der Regierung Gottes auf Erden.» Zwölf ist darum auch die Zahl der Stammväter Israels und die Zahl der Apostel; auch hat das neue Jerusalem im kommenden Reiche 12 Tore und 12 Grundlagen. — Die Zwölfzahl mit sich selber vervielfältigt 12 x 12 144 und wieder mit der Zahl der menschlichen Verantwortlichkeit 10 in ihrer dritten Potenz -- 10 x 19 X 10 -- 1000 vervielfältigt — 144000 ist das Bild des Reiches Gottes auf Erden in seiner Vollendung. — Auf die besondere Anordnung der 12 Stämme, unter denen Juda voransteht, aus welchem David kam und Christus, wollen wir hier nicht näher eingehen; auch nicht auf die verschiedenen Mutmaßungen, warum wohl der Stamm Dan in Off 7 fehlen mag; manche nehmen nämlich an, daß der Antichrist, welcher ja ein Jude sein wird (vgl. z. B. Dan 11,37), aus dem Stamme Dan kommen werde (vgl. 1. Mose 49,17; 5. Mose 33,22). Andere denken, daß Dan in der babylonischen Gefangenschaft schon untergegangen sei. Siehe 1Chr 4-7; aber vgl. damit wieder Hes 48,1.↩︎
36 Ähnliches wird von der Prophetin Hanna gesagt in Lk 2,37.↩︎
37 Die tückische, täuschende Luftspiegelung in der Wüste von Wasser und von Bäumen usw.↩︎
38 In Luthers Übersetzung heißt es: „aus großer Trübsal", aber das ist ungenau; es heißt im Urtext: „aus der großen Trübsal". Es ist somit hier eine ganz bestimmte Drangsalszeit gemeint, welche ja bereits in Off 3,10 angedeutet war und so oft im Alten Testamente schon als „der Tag Jehovas", als die Zeit Seiner heiligen Gerichte geweissagt ist, wie auch im Neuen Testamente.↩︎