Am vorigen Kapitel (Off 18,20) erging an die Bewoh­ner des Himmels der Aufruf zum Jubel. Dieser Aufforde­rung entsprechen jene, nachdem das Gericht an Babylon vollzogen ist, wie wir sahen, jetzt in reichem Maße.

Sie rufen: „Halleluja!" Mit diesem Ausbruch der Freude leiten sie ihren Jubel ein. (Off 19,1.)

Das Wort „Halleluja" wird hier zum erstenmal im Neuen Testamente gebraucht; und es kommt auch nur in diesem Kapitel vor, viermal, Off 19,1.3.4.6. Es ist dies bezeichnend für den Charakter der Freude. „Halleluja" ist hebräisch und heißt: „Lobet Jehova!" —

Im Alten Testamente kommt „Halleluja" nur in den Psalmen vor.⁸⁶ Dort, am Schlusse von Psalm 104, wo es uns zum erstenmal begegnet, wird der endliche Sieg über die Sünder und Gesetzlosen, ihr Verschwinden von der Erde gefeiert. „Die Sünder sollen verschwinden von der Erde, und die Gesetzlosen nicht mehr sein. Preise Jehova, meine Seele! Lobet Jehova!" Für dieses Wort: „Lobet Jehova!" steht im Hebräischen: „Hallelu-Jah!" Und ganz wie dort, im Alten Bunde, so wird auch hier der siegreiche Durch­bruch der Macht Gottes über den Feind und seine gottlosen Werke auf Erden mit einem lauten „Halleluja!" gefeiert. Die Wegräumung des „Geheimnisses der Gesetzlosigkeit" hat begonnen, und die Einführung des Heils und der Herr­lichkeit und der Macht unseres Gottes auf Erden nimmt damit ihren Anfang: Das Reich Christi kommt.

Wir lesen: „Und zum anderen Male sprachen sie: Hal­leluja;" denn nie mehr wird Babylon auf Erden wieder erscheinen. Ewiges Gericht, ewige Qual ist ihr Teil. (Off 19,3 vgl. mit Off 14,11!)

Nun, da Christus im Begriff steht, Seine himmlische Braut, die Kirche, „sich selbst verherrlicht darzustellen", die „nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe" (Eph 5,27), und Er darauf mit ihr in der Welt in Herrlich­keit erscheinen wird, um „Israel das Reich wiederherzu­stellen" (Apg 1,6), können auch die vierundzwanzig Ältesten mit dem Ausdruck ihrer Freude und ihres Jubels nicht zurückhalten. (Off 19,4.)

Wir fanden schon, daß sie wiederholt die Wege des Herrn in Seinen Gerichten vom Himmel aus mit ihrer Zu­stimmung und ihrem Lob begleiteten.⁸⁷ Hier fallen sie vor Gott, der auf dem Thron ist, nieder, und rufen mit den vier lebendigen Wesen zugleich: „Amen, Halleluja!" Dann hören wir nicht wieder von ihnen. Hier treten sie, als solche, zum letzten Male vor uns. Der Grund ist begreif­lich. Die „24 Ältesten" repräsentieren ja gemeinsam alle Gläubigen, die dann schon im Himmel sind — also sowohl die „vollendeten Gerechten" aus dem Alten Bunde, wie auch die „Versammlung der Erstgeborenen", d. i. die wahre Kirche, Christi himmlische Braut. Daher waren es 2x12 = 24 Älteste.

Von nun an aber sehen wir die Gläubigen im Himmel nicht mehr unter dem Bilde der „vierundzwanzig Ältesten", son­dern unter dem Bilde der Braut und der Hochzeitsgäste.

⁸⁶ Nämlich 21 (d. h. 3 x 7) mal.↩︎

⁸⁷ Off 4,10.11; 5,14; 11,16.17↩︎