Schriften von Emil Dönges
Off 14,14-20 - Die Getreideernte und die Traubenlese.
Off 14, 14-16 - Die ErnteOff 14, 14-16 - Die Ernte
Auf einer weißen Wolke sehen wir nunmehr den „Sohn des Menschen", um plötzlich Gericht zu halten. Unter diesem Titel und Anrecht empfängt Christus Sein Reich aus Gottes Hand (Dan 7,13.14.). Als „Sohn des Menschen" tritt Er auch ein für die Befreiung Seines auserwählten Volkes (Ps 80,17-19.). Und dies ist ferner Sein Name, wenn wir von Ihm hören, daß alles Seinen Füßen unterworfen wird (Ps 8,4-6; Heb 2,5. b.). So kommt Er nun nach Seiner eigenen Verheißung „als der Sohn des Menschen" auf den Wolken des Himmels, um Israel die verheißene Erlösung zu bringen (Lk 21,27.28.). Als der Gesalbte Gottes, als der König Israels, trägt Er eine goldene Krone und hat als der gerechte Richter des ganzen Erdkreises die scharfe Sichel in Seiner Hand: „die Erde wurde geerntet". —
Eine Weissagung in Joel gibt uns Licht über dieses ernste Gericht, welches über das Erntefeld und den Weinstock kommt. Dort lesen wir: „Die Nationen sollen sich aufmachen und hinabziehen in das Tal Josaphat, denn dort werde Ich sitzen, um zu richten alle Nationen ringsum. Leget die Sichel an; denn die Ernte ist reif; kommet, stampfet, denn die Kelter ist voll; die Kufen fließen über!" (Joel 3,12; lies auch Zeph 3,8 folg.!)
Hier in der Offenbarung sehen wir die Ausführung dieses von den Propheten angekündigten furchtbaren Gerichtes. Und sie sagen uns auch, wann und weshalb das Gericht ausgeübt wird. Die Zeit ist die Ankunft „des Tages des Herrn", wann Er die Nationen richten und Israel Herstellen wird. Israel ist der Gegenstand Seiner Ratschlüsse, Jerusalem der Mittelpunkt Seiner Interessen und Zion der Mittelpunkt Seiner Regierung. Die Nationen, die Israel so lange bedrückten, sind nun versammelt zum Gericht, und die Macht und Herrlichkeit Jehovas erweisen sich zugunsten Seines auserwählten irdischen Volkes und gehen aus von der Stätte Seiner Wohnung auf Erden.
Gott hat den Nationen lange ihren freien Willen gelassen; aber nun sind „die Zeiten der Nationen" vorüber (Lk 21,24.). Wie weit hatte sich ihr böser Wille verstiegen? Wir haben es in dem „Tier" gesehen, dem Haupte des vierten oder Römischen Weltreiches, und in seinen Lästerungen unter Satans Führung.
Alles hier steht also in Beziehung zu Israel und dem Messianischen Reiche. Und ein Engel, der aus dem Tempel kommt, dem Tempel im Himmel, in dem wir zuvor die bedeutungsvolle „Bundeslade" sahen (Off 11,19), gibt das Zeichen zum Beginn des Gerichtes. —