Zeitgenössische Propheten: Oded
Wie die Gerechtigkeit zum Leben, so gereicht es dem, der Bösem nachjagt, zu seinem Tod (Spr 11,19). „Im zweiundfünfzigsten Jahr Asarjas (Ussijas), des Königs von Juda, wurde Pekach, der Sohn Remaljas, König über Israel in Samaria und regierte zwanzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel zu sündigen veranlasst hatte“ (2Kön 15,27.28). Wie schmerzlich fällt dieses oft wiederkehrende Zeugnis wie ein trauriger Refrain ins Ohr! Aber dies ist das letzte Mal. Unter Hosea, dem Mörder und Nachfolger Pekachs, machte Gott „dem Königtum des Hauses Israel ein Ende“ (Hos 1,4). Und obwohl er Unrecht tat, tat er es „doch nicht wie die Könige Israels, die vor ihm gewesen waren“ (vgl. 2Kön 17,2). „In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel, kam Tiglat-Pileser, der König von Assyrien, und er nahm Ijjon ein und Abel-BethMaaka und Janoach und Kedes und Hazor und Gilead und Galiläa, das ganze Land Naphtali, und führte die Bewohner nach Assyrien weg“ (V. 29). Dies geschah nach dem nicht provozierten und heimtückischen Angriff Pekachs auf Jerusalem, in Zusammenarbeit mit Rezin, dem König von Damaskus (siehe Ahas). Und die Eroberung und Verwüstung des Landes durch den König von Assyrien war der gerechte Lohn für seine Zornglut und seinen Grimm gegen das Haus David, das er durch Verschwörung und Revolution zu stürzen versuchte (siehe Jes 7,4-6).
In seiner Zornglut erschlug er an einem Tag 120 000 Juden (2Chr 28,6); und Gott vergalt es ihm in gleicher Weise; denn wie er so heimtückisch Menschenblut vergossen hatte, so wurde auch sein Blut heimtückisch von Menschen vergossen. „Und Hosea, der
Sohn Elas, machte eine Verschwörung gegen Pekach, den Sohn Remaljas, und erschlug ihn und tötete ihn. Und er wurde König an seiner statt, im zwanzigsten Jahr Jothams, des Sohnes Ussijas“ (2Kön 15,30).
Josephus sagt, dass Hosea „ein Freund“ Pekachs war (Ant. ix. 13). Mit seinem Tod erfüllte sich die Prophezeiung Jesajas (Jes 7,16). Sein Name, der Spalt bedeutet, kommt von einer Wurzel, die „öffnen“ bedeutet (wie die Augen); im übertragenen Sinn bedeutet er „wachsam sein“ (Strong). Aber so sehr er auch wachte — sein Freund, auf den er vertraute, wurde nach der Anordnung Gottes zu seinem Mörder; so unmöglich ist es für die Bösen, ihrer verdienten Vergeltung aus der Hand dessen zu entgehen, der gesagt hat: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ (Röm 12,19; Heb 10,30; vgl. Amos 9,1-6). „Und das Übrige der Geschichte Pekachs und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben im Buch der Chroniken der Könige von Israel“ (2Kön 15,31).