Schriften von Albert von der Kammer
nach einem Aufseherdienst trachtet,nach einem Aufseherdienst trachtet,
so begehrt er ein schönes Werk" (1. Timotheus 3,1). Dieses Trachten weckt der Heilige Geist heute noch in den Herzen der Seinigen. ER legt die Sorge um die Schafe des Herrn einem solchen Bruder ins Herz. Und es ist köstlich, wenn ein Bruder nach einem Aufseherdienst trachtet; aber dieses Trachten nach dem Aufseherdienst muß von dem Heiligen Geist gewirkt sein. Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, um der erste in der Versammlung zu sein, so ist er von vornherein von diesem Dienst ausgeschlossen. Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk, aber dieses Werk fordert beständige Selbstverleugnung, Demut, Sanftmut, Gnade, Geduld. Wenn dieses Trachten nicht
aus der Liebe zum Herrn
hervorgeht, Seiner Gemeinde sich selbstverleugnend und aufopfernd im Dienst hinzugeben, so ist er für dieses Werk unbrauchbar. Die Welt hat aus dem Dienst eines Ältesten (oder wie Luther übersetzt "Bischofs") einen hohen, kirchlichen Rang mit reichen Einkünften gemacht. Die Schrift aber zeigt uns, daß es ein Werk ist, welches mit Mühe und mit Sorge Tag und Nacht und mit Schmerzen und Tränen verbunden ist. Daß zu einem solchen Werk, welches nur aus dem Drang der Liebe zum Herrn vollführt werden kann, nicht einfach jemand gewählt werden kann, liegt auf der Hand. Man könnte ebensogut jemand wählen zum lieben, oder jemand wählen, demütig zu sein und sich selbst zu verleugnen, wie jemand wählen für den Ältestendienst. Das ist so unmöglich wie das andere.
Aber, sagst du,