Albert von der Kammer
Schriften von Albert von der Kammer
Gott in uns - Wie der Heilige Geist wirkt
Die Gabe des Heiligen Geistes als Gottes Antwort auf den GlaubenDie Gabe des Heiligen Geistes als Gottes Antwort auf den Glauben
Die Gabe des Heiligen Geistes ist Gottes Antwort auf den Glauben und nicht auf das Gebet.
Aber braucht man denn nicht zu beten? Ohne Zweifel beten wir, aber wir sollen nicht unverständig beten, sondern uns durch das Wort unterweisen lassen. Wir können nicht etwas auf unser Gebet hin empfangen wollen, wenn Gott uns sagt, dass Er es auf den Glauben hin geben will. Der Zöllner betete, der Schächer betete, Saulus und Kornelius beteten. Wofür beteten sie? Sie suchten ihre Errettung in Buße und Selbstgericht. Buße und Glauben hat Gott zusammengefügt, und sie können nicht geschieden werden. Wenn ein Mensch anfängt, Gott zu glauben, so ist die erste Wirkung des Glaubens nicht Freude, sondern Buße - Sinnesänderung und Selbstgericht.
Wir sehen das an den Leuten von Ninive. Die Schrift sagt: Sie »glaubten Gott«, und die erste Wirkung ihres Glaubens war, dass sie sich in Sacktuch kleideten, heftig zu Gott riefen und umkehrten von ihren bösen Wegen (Jona 3,5-9). Was die Leute in Ninive als Folge ihres Glaubens taten, das nennt der Herr Jesus im Neuen Testament »Buße« (Mt 12,41). Hieraus sehen wir, wie unzertrennbar Buße mit Glauben verbunden ist. Diese erste Wirkung des Glaubens, die Buße, schließt (wie wir es bei den Niniviten sehen) das Anrufen des Namens des Herrn um Errettung in sich. Wird über diese erste Wirkung des Glaubens leicht hinweggegangen, dann wird auch die folgende Wirkung des Glaubens, die Annahme des Heils, die mit dem Frieden und der Freude verbunden ist, auf schwachen Füßen stehen.
Diese beiden Seiten des Glaubens (Selbstgericht und Annahme des Heils) kennzeichnen den Glauben dessen, der den Heiligen Geist empfängt. In der Buße richtet der Glaube das Auge des Menschen auf sich selbst und bringt ihn dahin, sich vor Gott zu verurteilen. In der Annahme des Heils richtet der Glaube das Auge vom Menschen weg zu Christus hin. Und der Mensch nimmt die Vergebung seiner Sünden, über die er sich vor Gott als schuldig verurteilt, durch Sein Blut aufgrund Seines Wortes in Besitz.
Und feierlich bezeugt uns Gott, dass Er die Welt so geliebt habe, dass jeder, der an den eingeborenen Sohn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe (Joh 3,16). Und der Herr Jesus bezeugt dasselbe mit einem »Wahrlich, wahrlich«, und der Heilige Geist gibt durch den Mund aller Propheten Zeugnis, dass jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung seiner Sünden empfängt durch Seinen Namen. Als diese letzten Worte im Hause des Kornelius von den gläubigen Herzen aufgenommen wurden, da fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten (Apg 10).
Und jede Seele, die heute aufgrund solcher Zeugnisse Gottes an den Herrn Jesus glaubt, empfängt Vergebung der Sünden und den Heiligen Geist.
Glaubst du an Ihn? Dann wisse, dass deine Sünden so sicher vergeben sind, wie die Sonne am Himmel steht. Eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass Worte unseres Gottes zu Boden fallen.
Wenn wir zuvor sagten, dass jeder, der an den Herrn Jesus gläubig wird, den Heiligen Geist empfängt, so mag uns vielleicht jemand auf Apostelgeschichte 8 verweisen und sagen, dass die Samariter gläubig wurden und nicht den Heiligen Geist empfingen. Um dieses zu verstehen, ist es nötig, etwas näher auf das Buch der Apostelgeschichte einzugehen.