Schriften von Albert von der Kammer
Nacht- und Tag-Dienst, ein Dienst mit Tränen,Nacht- und Tag-Dienst, ein Dienst mit Tränen,
ist der Dienst der Ältesten, insonderheit dann, wenn die Unwissenden und Unbefestigten von der gesunden Lehre abgezogen und zu Männern, die verkehrte Dinge reden, hingezogen werden. Mit wieviel Schmerz sind dann die Ermahnungen verknüpft, wenn solche Arglosen, verführt, anfangen, ihre Herzen denen zuzuneigen, "die verkehrte Dinge" reden.
Kannst du etwas verstehen von dem Schmerz und den Tränen, die Paulus weinte? Kannst du verstehen, daß treue Männer weinen, wenn sie sehen, daß ein Herz so vom Irrtum geblendet ist, daß es "das Bild der gesunden Worte" (2. Timotheus 1,13.14) nicht mehr sieht, die Ermahnungen nicht mehr versteht und annimmt? Wenn das Ermahnen schon schwer ist, wieviel schwerer noch ist das Zurechtweisen und das Überführen der Widerspenstigen, wo so oft Liebe mit Haß beantwortet wird, oder wenn es sich darum handelt, "Betrügern und zügellosen Schwätzern den Mund zu stopfen."
Dieses Wort in Titus 1,10 in bezug auf die Schwätzer zeigt uns, daß die Gemeinde nicht zum Tummelplatz für jeden Geist gemacht werden darf, wo Schwätzer reden dürfen. Schwätzern den Mund zu stopfen, ist nicht so einfach getan, wie manche denken, die da meinen, daß Mundstopfen gut zu verstehen und es mit einem "Halte deinen Mund" glauben abtun zu können. In dieser Weise soll der Mund von den Ältesten nicht gestopft werden. Auch das muß von dem Herrn Jesus gelernt werden! Wie manches Beispiel haben wir von Ihm hierfür in der Heiligen Schrift: In Matthäus 22,31-34 z.B. sehen wir, wie Er einst den Sadduzäern "den Mund stopfte", (Luther: "wie er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte", - eine gute Übersetzung ist auch "verstummen gemacht hatte"!) Er ließ das Licht Gottes und die Herrlichkeit Seiner Gedanken so auf sie fallen, daß sie einfach verstummen mußten. Das ist die Art, wie auch heute den Schwätzrn der Mund gestopft werden soll: "Die gesunden Worte, die unseres Herrn Jesus Christus sind und die Lehre, die nach der Gottseligkeit ist" (1. Timotheus 6,3), sollen so auf das Herz und Gewissen gelegt werden, daß diese Schwätzer gar nicht anders können, als still zu sein.
Paulus sagt von diesen Schwätzern, daß sie ganze Häuser umkehren, und wie manches Haus ist schon durch Schwätzer umgekehrt worden, wenn wir denken an die Arbeit der Adventisten, Christlichen Wissenschaftler, sogenannte Zeugen Jehovas etc.
Aber gibt es nicht auch noch andere Schwätzer, törichte, unbedachte und verleumderische Schwätzer? Haben wir nicht schon gesehen, daß Arbeiter im Werke des Herrn entmutigt und ganze Versammlungen durch solche Schwätzer fast zugrunde gerichtet wurden? Wie wichtig ist daher ein solcher Dienst, der durch die Kraft des Wortes Gottes die Gewissen berührt und den Schwätzern den Mund stopft!
Der Aufseher mußte fähig sein,